Nebenwirkung Depression + Appetitlosigkeit

  • Hallo zusammen,

    meine Oma tropft nun seit mehreren Wochen 3x täglich Duokopt (also Dorzolamid+Timolol) und Abends 1x Latano Q. (früher hatte sie Betoptima und Xalatan, was sie sehr gut vertragen hatte - aber der Augendruck war damit leider viel zu hoch)

    Wer hat Erfahrungen mit Depressionen und Appetitlosigkeit/Geschmacksstörungen, die möglicherweise durch die Tropfen verursacht werden?

    Gibt es pflanzliche Mittel, die hierbei vielleicht helfen können und die relativ unproblematisch sind zusammen mit den AT? Was muss man bei Antidepressiva beachten?

    Danke und viele Grüße,

    Bruno 26

  • Hallo Bruno26!

    Dorzolamid kann Depressionen machen. Auch die Geschmacksstörungen sind bekannt. Das ist der gleiche Wirkstoff wie in Glaupax-Tabletten. Da sind solche Nebenwirkungen sehr bekannt.

    Bitte Kontakt zum AA aufnehmen und über eine Therapieänderung sprechen.

    Es gibt bestimmt auch für Deine Oma gute AT, manchmal dauert es die zu finden.

    Keine Antidepressiva draufkloppen, sondern bitte mit dem AA reden.

    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Bruno 26,

    das hört sich nach typischen Nebenwirkungen von Duokopt an.

    Ich habe die gleichen Substanzen und hatte dazu vor einigen Tagen ein Gespräch mit einer Pharmakologin, die sich speziell mit

    Glaukomaugentropfen befaßt.

    Es ist so:

    Wenn der Tropfen ins Auge kommt, kann das Auge nur 20-25% davon halten, der Rest wird mit dem ersten Lidschluß über die Tränen-

    Pünktchen in die Nase transportiert, dort aufgenommen und macht die Nebenwirkungen im Körper.

    Deshalb soll man ja auch nach dem Tropfen auf die Tränenpünktchen drücken (bei Betablockern übrigens aus Sicherheitsgründen 5 Minuten, wie mir erklärt wurde).

    Es kommt jetzt darauf an, schneller auf die Tränenpünktchen zu drücken, als durch den Lidschluß der Tropfen in die Nase gelangt.

    Ich gehe jetzt so vor.

    1. Tropfen rein

    2. Bei noch offenem Auge - Druck auf das Tränenpünktchen

    3. Auge sanft schließen

    4. Warten, nach einigen Minuten entleert sich die nicht vom Auge festgehaltene Menge des Augentropfens über den äußeren

    Augenwinkel und läuft als Träne die Wange herunter.

    Nachdem ich das 3 Tage praktiziert hatte, hatten sich die Übelkeit, Müdigkeit und die bleierne Schwere des Körpers zurückgebildet.

    Die Pharmakologin fand mein Vorgehen korrekt.

    Versuche das mal bei Deiner Oma und berichte darüber.

    Gruß Malve

  • das ist häufig bei Dorzolamit

    Bitte zum Augenarzt, andere Tropfen

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Und bitte die Nebenwirkungen melden (selbst online HIER oder melden lassen (Apotheke, Arzt).

    Es ist wichtig, dass Nebenwirkungen besser beschrieben und die Häufigkeit besser eingeschätzt werden kann.

  • Hallo zusammen,

    Danke für die Tipps und Informationen. Momentan ist meine Oma zu müde und so antriebslos,

    sie kann unmöglich zum AA gehen =(

    Nur auf "Ferndiagnose" wird der AA vermutlich nichts ändern...??? Aber was sollen wir machen, wenn sie die Medikamente nicht verträgt, aber nicht zum Arzt gehen kann...? Der Hausarzt kann da wohl auch nicht helfen, vermute ich...?

    Müssen es wohl erstmal mit Malves Hinweis (sehr interessant! - aber leider auch sehr schwierig für meine Oma umzusetzen) weiter versuchen...

    Viele Grüße,

    Bruno 26

  • dann fragen, ob Du Oma fotografieren darfst und damit zum AA gehen.

    Oder eben fragen, ob man die Tropfen mit Dorzolamid für 4 Tage mal weglassen kann, damit ein Arztbesuch möglich ist, so geht das ja nicht.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Bruno,

    der Tipp von malve hinsichtlich der Tropftechnik hat bei mir schon geholfen ich tropfe auch Dorzolamid, außerdem Chlonid und

    mir ging es ähnlich wie Deiner Oma. Jetzt ist wenigstens wieder etwas Appetit zum essen da, auf mehr Antrieb hoffe ich in der Folge.

    davon.

    Könnte bei Deiner Oma, aufgrund ihres hohen Alters, nicht ein ambulanter Pflegedienst das tropfen übernehmen?

    Gedanken in dieser Richtung habe ich mir für später auch schon gemacht.

    VG

    Gabi

  • Hallo Bruno26,

    ja klar, man muß Oma tropfen. Kann das jemand aus der Familie machen oder hat sie schon eine Pflegestufe? Wenn nicht, auf jeden Fall in dem

    Alter einen Antrag stellen (Anträge bekommt man bei der Krankenkasse, vielleicht kann man die auch selbst ausdrucken) und dann Antrag auf

    Eilbegutachtung mit Hilfe von Haus-/und oder Augenarzt.

    Wechsel auf andere Tropfen: Andere Tropfen, andere Nebenwirkungen, sie hat schon sehr effektive Mittel, dann kommen jetzt noch die

    Reservetropfen in Frage, die aber sehr auf den Kreislauf gehen.

    Du mußt wissen, daß die Prüfung von Medikamenten meist an Menschen bis 55 Jahre erfolgt. Bei Hochbetagten weiß keiner, wie sie, vor allem

    in Zusammenhang mit anderen Medikamenten, wirken und welche Nebenwirkungen sie hervorrufen.

    Erst mal die Tropftechnik ändern. Was nicht in das Tränenpünktchen gelangt, kann im Prinzip auch nicht auf den Gesamtorganismus wirken.

    Gruß Malve

  • Hallo an alle,

    ja, an dem Thema Pflegestufe sind wir dran... braucht aber echt ganz viel Überzeugungsarbeit =(

    Wir arbeiten jetzt zusätzlich an der Änderung der Tropftechnik.

    Ich werde berichten...

    Danke für die Unterstützung!

    Viele Grüße,

    Bruno26