Massive Schlafstörungen- Welches Beruhigungsmittel?

  • Hallo,

    aufgrund einer plötzlichen Trennung, habe ich massive Schlafstörungen und brauche unbedingt eine schnelle Hilfe, damit ich mein Kind und mich selbst versorgen und meinen Job erledigen kann.

    Aufgrund okulärer Hypertension (kein Glaukom, keine Tropfen) mit Druckwerten von 19-24 bin ich seit Jahren in Beobachtung und war im Frühjahr das 2. Mal in Dresden bei Prof Pillunat (über nacht): Alles ok, Druckwerte aber weiterhin beobachten.

    Seit Tagen versuche ich dort und auch bei meiner AÄ hier vor Ort anzurufen, aber keiner geht ans Telefon... es ist wirklich zum Mäusemelken. Ich versuche es natürlich weiter.

    Mein Hausarzt hier im Dorf hat mir ein trizyklisches Antidepressivum (Doxepin) als Einschlafhilfe verschrieben... Im BPZ steht „kann Augeninnendruck erhöhen“. Passiert das bereits nach einmaliger Einnahme oder muss man dass schon länger nehmen?

    Kennt jmd ein anderes Mittel, bei dem diese Nebenwirkung weniger wahrscheinlich ist?

    SSRIs?? Oder irgendwelche Schlafmittel?

    Da mein Sehnerv ja i.O. ist, bräuchte ich ja keine evtl Angst zu haben, aber mein Druck ist halt an der oberen Grenze.

    Bitte keine pflanzlichen Sachen vorschlagen- hilft bei mir nicht :(

    Lieben Dank!

  • Hallo Julia,

    hast du mit dem Hausarzt über deine Bedenken sprechen können, ist ihm deine Augenerkrankung bekannt? Das wäre meine erste Anlaufstelle, er hat dir das Medikament verschrieben und kennt dich und deine Krankheitsgeschichte vermutlich am besten.

    Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft, so eine Trennung ist alles andere als leicht.

    Über die Möglichkeiten von Gesprächstherapien, die dir ggfs über diese schwere Zeit helfen können, hat dein Arzt auch mit dir gesprochen?

  • mein Druck ist halt an der oberen Grenze.

    Du hast dich so rd. 2 Jahre hier nicht gemeldet, da hab ich mal deine Beiträge von früher besehen. Demnach hat Dresden bzgl. A.-druck versus Hornheitdicke gesagt, man könne bis 2 Punkte abziehen. So sind deine zwar grenzwertig, aber bei der sonst unkritischen Diagnose nicht akut besorgniserregend.

    Was Kortison anbetrifft, so ist ja überhaupt nicht klar, ob du Responder bist, oder hast du da frühere Erfahrungen?

    Wegen der Schlafstörung: Antidepr. können sich evtl. garnicht mit anderen gleichzeitigen Medikamenten vertragen. Gibt es welche? Weiß dein HA, was du evtl. sonst noch einnimmst oder genommen hast?

    LG - Senator

  • Hallo Julia,

    ich weiß jedenfalls, daß man Einschlafmittel der Z-Gruppe (also z. B. Zopliclon, Zolpiden, als Handelsname z. B. Stilnox) unbedingt vermeiden sollte, da sie die Sehnervendurchblutung sehr verschlechtern.

    Gruß Malve

  • Hallo Julia,

    wenn ich das jetzt richtig gelesen habe, kann Doxepin die Pupille erweitern. Kann, muss aber nicht.

    Falls man ein Engwinkelglaukom hat, kann diese Pupillenerweiterung den Druck ansteigen lassen.

    Du weißt doch sicher, ob du einen engen oder weiten Kammerwinkel hast, wenn du schon 2x in Dresden warst?

    Auf jeden Fall würde ich sowohl den Hausarzt als auch die AÄ nochmal dazu befragen. Und wenn bei der niemand ans Telefon geht, musst du einfach mal auf der Matte stehen und nachfragen.

    Alles Gute für dich!

    Liebe Grüße :blume:

  • Hallo Chacha, Senator und Malve!

    Vielen Dank für Eure schnellen Antworten.

    Chacha, leider kennt sich mein Hausarzt da gar nicht aus... er meinte, ich solle nochmal bei meinem Augenarzt nachfragen...Und wegen der Gesprächstherapien..Ist alles noch zu früh, brauche erstmal eine schnelle Schlafhilfe, um mich dann weiterzusortieren.

    Senator, ja, das stimmt mit der Hornhautdicke. Dennoch an der Obergrenze... ich hatte auch schonmal 27, meine ich (also minus 2= 25).

    Cortison ist kein Thema grad Gott sei Dank.

    Ich habe heute (nach endlosen Anrufversuchen) eine E-Mail-Adresse bekommen, über die ich mich mit meiner Frage direkt an Prof. Pillunat wenden kann-

    Ich werde berichten :) Nochmals Danke

  • Hallo Sommerkind- das mit der Pupille und Doxepin stimmt... nein, habe keinen engen Kammerwinkel. Es soll aber davon losgelöst bei diesen Medis die Nebenwirkung geben, dass einfach der AID steigt, unabhängig vom Kammerwinkel. Engwinkel=Gegenanzeige. Hoher AID= Nebenwirkung.

  • Sommerkind, du hast doch Recht, glaube ich. Die AID-Erhöhung wird als „anticholinerge“ NW aufgeführt, was wohl genau mit Pupillenerweiterung zu tun hat. Also sich auch auf Engwinkel bezieht. Oder ist die Erweiterung der Pupille auch bei offenem Winkel kritisch?

  • Bei offenem Kammerwinkel ist die Pupillenerweiterung meines Wissens nach kein Problem.

    Du wurdest doch sicher sowohl beim AA als auch in Dresden weitgetropft. Das wäre dann ja auch jedes Mal ein Risiko.

    Bitte berichte, was Prof. Pillunat antwortet. Würde mich interessieren.

    Liebe Grüße :blume:

  • Hallo Sommerkind,

    Prof. Pillunat hat mir ausrichten lassen, dass ich Doxepin ruhig nehmen könne, da ich ja kein Engwinkelglaukom habe.

    Also nur bei Engwinkelglaukom kritisch. Wahrscheinlich wegen einer möglichen Pupillenerweiterung.

  • Hallo Julia,

    danke für die Info, dann lag ich ja richtig mit meiner Vermutung.

    Ich wünsche dir, dass du bald wieder zur Ruhe findest und dein Leben möglichst schnell wieder ins Lot kommt! :knuddeln:

    Liebe Grüße :blume:

  • Hallo Tee, danke für die Info !

    Sommerkind,

    lieben Dank für Deine Worte. Ich hoffe auch, dass alles wieder ins Lot kommt, im Moment sieht es leider nicht danach aus.

    Aber das Leben geht ja bekanntlich weiter.

  • Hallo Julia,

    ich weiß jedenfalls, daß man Einschlafmittel der Z-Gruppe (also z. B. Zopliclon, Zolpiden, als Handelsname z. B. Stilnox) unbedingt vermeiden sollte, da sie die Sehnervendurchblutung sehr verschlechtern.

    Gruß Malve

    Hallo Malve,

    mit Interesse habe ich deinen Hinweis über die Schlafmittel der Z- Gruppe gelesen. Dies war mir neu. Leider sind HÄ und auch AÄ nicht immer informiert.

    Zunächst danke ich dir für diese Info.

    Auch ich habe seit Jahren massive Schlafstörungen, die u. a. als Nebenwirkungen aĺler meiner Augentropfen genannt werden. Eine vorher schon bestandene Veranlagung zu Schlafschwierigkeiten kommt hinzu.

    Zolpidem wäre dann bei meinem NDG ziemlich kontraproduktiv. Kann ich diese Info irgendwo nachlesen?

    Wie sieht es mit Diazepam aus?

    Ist Gaba eher empfehlenswert oder L- Tryptophan?

    Oder Melatonin? Oder haben diese Mittel dieselbe Problematik?

    Kennst du dich aus?

    Stress durch schlaflose Nächte mögen die Glaukomaugen auch nicht so gern.

    Hast du einen Tipp?

    M. f. G

    Frerna

  • Hallo Frema,

    gerne teile ich Dir meine Informationen mit.

    Die Z-Gruppe gehört zu den Hypnotika. Eine Anaesthesistin sagte mir vor einer Operation, daß alle Hypnotika den Augeninndendruck senken. Das war doch wirklich beruhigend zu hören.

    Um so mehr habe ich mich erschrocken, als ich für die Z-Gruppe gelesen habe, daß sie für Glaukompatienten aus den bereits genanten Gründen kontraindiziert sind.

    Leider habe ich mir die Literaturstelle nicht gemerkt. Falls ich wieder darauf stoßen sollte, gebe ich es bekannt.

    Diazepam gehört zur Gruppe der Benzodiazepine. Zolpidem ist ein Benzodiazepin-Rezeptoragonist, d. h., Diazepam und Zolpidem doggen

    am gleichen Rezeptor an. Es sind prinzipiell die gleichen Nebenwirkungen zu erwarten.

    Zolpidem ist kurzwirksam, Diazepam ist langwirksam. Beides macht abhängig und darf nur kurzzeitig angewendet werden.

    Melatonin hat in Deutschland nur eine eingeschränkte Zulassung und zwar nur für Patienten über 55 Jahren und für maximal 4 Wochen.

    Es ist wenig untersucht und umstritten, macht auch Benommenheit und Überhangeffekte.

    Ich denke, daß Dir diese Informationen jetzt erst mal nicht viel weiterhelfen, aber auf jeden Fall bin ich jetzt immer vorsichtig mit Medikamenten,

    von denen im Beipackzettel schon beschrieben wird, daß sie Benommenheit, Gedächtnisstörungen und ähnliches verursachen können.

    In dieser Hinsicht reichen mir schon meine Glaukomtropfen voll und ganz.

    Gruß Malve

  • Um so mehr habe ich mich erschrocken, als ich für die Z-Gruppe gelesen habe, daß sie für Glaukompatienten aus den bereits genanten Gründen kontraindiziert sind.

    Leider habe ich mir die Literaturstelle nicht gemerkt. Falls ich wieder darauf stoßen sollte....

    Hallo Malve,

    es würde mich sehr freuen, wenn du mir die Quelle - falls du zufällig noch einmal darauf stößt - später einmal nennen könntest.

    Ich selbst habe aus eigener Erfahrung - Spannungen und Mißempfindungen im Kopf - bei sporadischer Einnahme von 5 mg Zolpidem ein ungutes Gefühl und werde nun versuchen, sie ganz wegzulassen. Den Verdacht, dass bei Einnahme das Blut nicht mehr richtig zirkuliert, hege ich schon eine Weile.

    Dies würde in Richtung deiner Info gehen.

    Der verschreibende Arzt hat diese Vermutung aber nicht bestätigt.

    Eine Heilpraktikerin hat mir Enterobact Stress empfohlen. Damit komme ich bei ruhigem Lebensstil einigermaßen zurecht. Dies ist Gaba kombiniert mit 5 - HTP u. a. , aber auch hiermit bin ich bzgl. der Durchblutungssituation des Sehnervs im Schlaf bei NDG verunsichert. Daher meine Frage.

    Ansonsten teile ich vollkommen deine Einstellung, dass die erforderlichen Augentropfen schon vollkommen mit ihren Nebenwirkungen reichen und weitere Wirkstoffe, die Benommenheit u. ä. bewirken, tunlichst vermieden werden sollten.

    Liebe Grüße

    Frerna

    Einmal editiert, zuletzt von Frerna (14. Mai 2019 um 16:34)

  • Hallo Frema,

    das Problem mit dem Zolpidem besteht darin, daß es zu massivem Blutdruckabfall und damit Minderdurchblutung des Sehnerven kommt und

    deshalb gefährlich für Glaukompatienten ist. Das ist mir inzwischen wieder eingefallen.

    Gruß Malve

  • Vor einigen Jahren habe ich wegen einer Nervenentzündung (nicht Auge od. Kopf) zunächst Kortison und dann 1/4 Jahr Gabapentin bekommen. Ich bin dadurch herumgelaufen wie ein Zombi oder wie man das nennen kann -. Nie wieder!

    Damit in Zusammenhang ist mir noch geläufig, daß Gaba- pp. auf einem Präparat für Epileptiker basiert (zur Krampfvermeidung). Das erklärt eigentlich alles -.

    LG - Senator

  • Ich habe versucht, mich schlau zu machen.

    Was das Gabapentin anbetrifft, hast du vollkommen recht. Es ist ein hochwirksames verschreibungspflichtiges Medikament mit unangenehmen Nebenwirkungen.

    Das Gaba - gamma Aminosäure - gilt als Nahrungsergänzungsmittel und hat eine verwandte chemische Struktur, aber andere Wirkungsweise.

    Dennoch bin ich auch bei Nahrungsergänzungsmitteln mittlerweile äußerst vorsichtig.

    Nebenwirkungen spüre ich bei mittlerweile nur 125 mg keine.

    L.G.

    Frerna

  • Hallo an alle.

    Ich habe mich gerade neu angemeldet, ich leide gerade sehr unter meinem Zustand.

    Leider wirkt sich das auch auf den Schlaf aus, ich komme nicht zur Ruhe.

    Ich habe auch Darm-Probleme. Ob das zusammen hängt?

  • Hallo

    Ich nehme Gabapentin 100mg in Kombination mit Pramipexol 0,18mg schon seit Jahren, anders könnte ich mein Restless Legs nicht ertragen.

    Hatte aber mit der Verträglichkeit zum Glück nie Probleme und mein Schlaf ist super.

    Auch beim Augendruck habe ich keine Veränderung festgestellt.


    Allerdings muss es vom Neurologen verschrieben werden, ob es als Schlafmittel geeignet ist kann ich nicht sagen. Bei mir wurde es aufgrund der Restless Legs verschrieben.


    LG

    Lodmar

  • Hallo Levi!

    Hallo an alle.

    Ich habe mich gerade neu angemeldet, ich leide gerade sehr unter meinem Zustand.

    Leider wirkt sich das auch auf den Schlaf aus, ich komme nicht zur Ruhe.

    Ich habe auch Darm-Probleme. Ob das zusammen hängt?

    Darm-Probleme können schon auch mal vom Stress kommen. Kannst Du diese in Zusammenhang mit der Diagnosestellung bringen?

    Neurexan z. B. wäre etwas, was rein pflanzlich ist und bei vielen Patienten guten Schlaf bringt.


    Viele Grüße
    Sabine

  • Danke für deine Antwort, Sabine!

    Also, die Schlafstörungen sind auf jeden Fall ein Problem, aber die Darm-Probleme sind zum Glück schon wesentlich besser geworden. Meine Frau achtet gerade besonders darauf, magenfreundliche Schonkost für mich zu kochen, und das wirkt schon. Das ewige Rumliegen nachts belastet mich allerdings sehr; ich fang dann auch immer irgendwann an zu grübeln und wache meistens übel gelaunt auf, weil ich mich so erschöpft fühle. Neurexan könnte ich mal testen; ich habe jetzt erstmal das Präparat Schlafenszeit bestellt und versuch mich an einer besseren Abendroutine. Baldrian und Melatonin soll ja helfen und die Mischung hört sich ganz gut an. Werde berichten und kreuze die Finger in der Hoffnung, dass es wirkt.

    Einmal editiert, zuletzt von Sabine (31. Juli 2024 um 14:29) aus folgendem Grund: Werbelink entfernt

  • Hallo Levi!

    Das ist ja toll von Deiner Frau :thumbup: .

    Versuch macht kluch.... von daher, probiere aus. Ich vertrage das Melatonin z. B. nicht, bekomme eine paradoxe Wirkung. Aber das ist halt bei mir so.

    ich fang dann auch immer irgendwann an zu grübeln und wache meistens übel gelaunt auf, weil ich mich so erschöpft fühle.

    Ich als Profi für Schlafstörungen seit über 10 Jahren kann Dir dazu nur sagen, versuche Dich zu zwingen, dass Du nicht grübelst. Das geht schon irgendwann. Und übel gelaunt.... ja, manchmal ist einem danach nach einer "besonders guten" Nacht. Man beachte bitte die leichte Ironie im letzten Satz.
    Aber Dein Umfeld kann nix dafür.... also, aufstehen, atmen und lächeln.... :oD


    Liebe Grüße
    Sabine