Eigentlich wollte ich hier gar nichts schreiben -- auch weil Sabine hier gestern einen sehr weisen und diplomatischen Beitrag verfasst hat.
Liebe jenat, ich finde es wirklich toll, dass du dich so intensiv in das Ernährungsthema eingearbeitet hast, immer weiter suchst und probierst. Weil du hier mit uns teilst, was du weißt, habe auch ich viel gelernt. Bei Fragen bist du immer zur Stelle, und sicher sind deine Beiträge wohlgemeint.
Zugleich würde auch ich mir wünschen, dass du deine Empfehlungen etwas moderater vorbringst und dich anderen Meinungen und Erfahrungen gegenüber toleranter zeigst, denn …
- niemand wird ernstlich die Auffassung vertreten, dass Ernährung / Lebensführung / Umwelteinflüsse ohne Bedeutung für die Gesundheit sind;
- jeder hat sein Tempo und sein Rucksäckchen;
- nicht jedes Glaukom ist ein NDG und auch nicht jedes NDG ist wie das andere;
- organisch ist organisch ist organisch -- sind die Sehnerven etwa erst einmal dahin, können auch noch so viele Heidelbeeren nicht helfen;
- vieles ist bereits in die Medizin und ärztliche Praxis eingezogen -- ich habe z.B. einen wirklich guten Endokrinologen gefunden, der in ebendiese Richtung geht (der erste Termin zumindest war vielversprechend).
Als ich vor etwa 12 Jahren eine TO bekommen musste, habe ich mir schwere Vorwürfe wegen meiner ein bis zwei Tassen Kaffee täglich gemacht. Der O-Ton meines Operateurs hierzu lautete: „Vergessen Sie das mal schnell wieder. Das macht das Kraut bei Ihnen auch nicht fett.“ Meine Mutter hat sich wiederum immer Vorwürfe gemacht, weil sie, während sie mit mir schwanger war beim Zahnarzt war. Dies ist aus humangenetischer Sicht ebenfalls Murks. Was ich damit sagen will: Ein permanentes schlechtes Gewissen hilft Betroffenen nicht.
In diesem Sinne: Allen viel Kraft und bestmögliche Verläufe, schöne Erlebnisse und Lebensfreude.