Hallo liebe Glaukom Community!
Vor 3 Monaten habe ich die Diagnose Normaldruckglaukom (beidseitig) bekommen, nachdem ich mit dem HRT untersucht wurde. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch gar nicht wirklich was es damit auf sich hat. Der AA meinte ich soll mir nicht zu viele Sorgen machen, verschrieb mir Taflotan Tropfen und bestellte mich zur Kontrolle in 3 Monaten. Seit der Diagnose habe ich sehr viel über das Thema gelesen: im Buch von Prof. Flammer, im Internet und hier im Forum. Danke schonmal für die vielen Informationen und die Arbeit die Ihr hier leistet!
Ich habe dann nochmal bei meinem AA angerufen, mit der Bitte gleich eine Überweisung in eine Uni-Klinik zu bekommen, da ich mir nun doch einige Sorgen gemacht habe. Sollten zur Abklärung nicht alle verfügbaren Untersuchungen möglichst schnell, möglichst vollständig gemacht werden? (Messung der Hornhautdicke, 24h Augendruck, genauere Messung der Durchblutung, OCT, usw..) Ich wurde aber auf meinen Kontrolltermin vertröstet der nun nächste Woche stattfindet.
Ich frage mich was bei dieser Kontrolle herauskommen soll. In nur drei Monaten wird sich doch der Zustand der Sehnerven nicht besonders verändern, ob mit oder ohne Tropf-Therapie... Müsste dafür nicht sowieso erneut ein HRT gemacht werden? Oder geht es nur darum ob die Augentropfen den AID genügend absenken?
Immerhin habe ich eine 24h Blutdruckmessung durch meinen Hausarzt veranlassen können, die Nachts einen Minimalwert von 88/46 gezeigt hat. Eine eigene nächtliche Messung ergab 68/36, was ich fast nicht glauben kann. Die Symptome des Flammer-Syndroms treffen etwa zur Hälfte auf mich zu. In drei Wochen habe ich noch einen Termin beim Kardiologen inkl. 24h-EKG.
Im Titel des Beitrags habe ich chronische Kopfschmerzen und Müdigkeit, bzw. Erschöpfungserscheinungen erwähnt. Damit der Beitrag nicht zu lange wird möchte ich nur schon mal erwähnen, dass ich eigentlich wegen unspezifischem Kopfdruck, Kopfschmerzen und seltsamen Gefühl von Benommenheit (seit 8 Jahren, ggf. ausgelöst durch HWS-Probleme und CMD), bei einem Facharzt für Physiotherapie war. Der wollte aber erst nochmal andere mögliche Ursachen vom AA und HNO-Arzt abklären lassen (was die Galukom-Diagnose zur Folge hatte) und möchte mich erst weiter behandeln, wenn die Sache mit den Augen geklärt ist.. Natürlich frage ich mich jetzt auch, ob es einen Zusammenhang zwischen schlecht durchbluteten Sehnerven bzw. anderen Gefäßen im Kopf und meinen Kopfschmerzen gibt...
Meine konkreten Fragen an euch sind:
1. Was soll ich während meinem Kontrolltermin nächste Woche genau mit meinem AA besprechen? Ich habe das Gefühl dass ich alles sehr gezielt einfordern muss, sonst bekomme ich nur zu hören: „Keine Sorgen machen.“ – Welche Untersuchungen sind am wichtigsten? Wie gesagt würde ich am liebsten in eine Augen-Klinik, um direkt alles schnellstmöglich abzuklären.
2. Welche Klinik könnt Ihr empfehlen? Reicht eine „normale“ Klinik (am nächsten sind Leipzig oder Jena) oder sollte sie spezialisiert sein auf Normaldruckglaukom? Hier kommt Dresden in Frage. Lohnt sich eine lange Anfahrt? Etwas praktischer wäre Berlin, da ich dort sowieso öfters mal bin (gibt es da Spezialisten für NDG?).
3. Auch wenn diese Frage im besten Fall von einem Arzt beantwortet wird: Welche Schritte sollte ich als nächstes unternehmen? Ich habe bereits die Tipps zur Ernährung zur Kenntnis genommen und teilweise beherzigt. Im Bezug auf meine sonstigen Probleme (Kopfschmerz, Müdigkeit) bin ich natürlich besonders an einem ganzheitlichen Ansatz interessiert, habe aber das Gefühl dass es da ganz schwierig ist den richtigen Arzt zu finden.
Meine Daten und Symptome:
Person: männlich, ende 20, halbwegs sportlich aktiv, viel PC-Arbeit
Glaukomart: NDG, evtl. geerbt von meinem Opa
Medikation: Taflotan Sine, 1x täglich, scheine ich ganz gut zu vertragen
AID:
links 19, rechts 17
HRT:
zeigt beidseitig größere Sehnervexcavation, sowie dünnere
Nervenfaserschicht, links „4 rote Kreuze“ (inkl. mittlerem Kreuz
„global“), rechts „1 rotes Kreuz“
Gesichtsfeld:
keine Ausfälle
Trockene Augen:
Teilweise. Insbesondere zu Beginn der Tropftherapie und da vor allem morgens nach dem Aufstehen. Inzwischen etwas besser geworden.
Lichtpunkte sehen:
Ab und zu leuchten einzelne Punkte/„Pixel“/Stäbchen/Zapfen in voller Intensität auf. Das tritt nur Phasenweise auf, ich glaube vor allem in Zeiten mit erhöhtem Stresspegel. Die Lichtpunkte sind auch häufiger geworden, als ich vor 2 Monaten mit dem Tropfen angefangen habe. Inzwischen ist es wieder zurück gegangen. Zu diesen Lichtpunkten hat mir der AA nicht viel gesagt..
Farbrauschen:
Ich
habe ständig das Gefühl durch eine Art „Farbrausch-Filter“ zu
gucken, allerdings nur ganz schwach. Dieses
Rauschen ist vergleichbar mit den Farben die entstehen, wenn man sich
die Augen bei verschlossenen Lidern feste reibt. Das ist mir erst
neulich so richtig aufgefallen und ich bin mir nicht sicher ob das wirklich so ist, oder ob ich mir das nur einbilde, weil ich seit der Glaukom-Diagnose verstärkt auf meine Augen achte. Vielleicht ist das ja ganz normal und jeder hat so ein subtiles Rauschen im Blickfeld!?
Blutdruck:
Tagsüber alles normal.
Tiefster Wert Nachts: 88/46 (24h Messung durch Hausarzt)
Eigene Messung Nachts: 68/36 (kann ich fast nicht glauben)
Viele Grüße und allen einen schönen Sonntag!
PS: Ich war mir nicht sicher ob der Beitrag besser in die Kategorie „Mitglieder stellen sich vor“ passt, oder hier. Ggf. kann er gerne verschoben werden.