2 Ärzte, 4 Meinungen und ich

  • Grüezi aus der Schweiz!

    Ich lese hier nun schon seit ein paar Monaten mit und möchte mich für die vielen hilfreichen Informationen bedanken, die mir das Leben mit der Diagnose Glaukom schon sehr erleichtert haben.

    Nur bin ich im Moment ratlos und vielleicht übervorsichtig und ängstlich.

    Ich hatte vor genau 10 Jahren eine Netzhautablösung links, die eher experimentell gelasert wurde (650 Laserschüsse in etwas über einem guten Viertel der Netzhaut unterzubringen kann ich maximal als experimentell bezeichnen - der Operateur hatte sich da offenbar in Trance geschossen).

    Die Netzhaut besteht da also noch aus Löchern und Narbengewebe und ist festgetackert auf immer und ewig.

    Die nächsten drei Jahre hatte ich so massive Schmerzen in dem Auge, dass ich durchgehend Endo Edo-Tropfen bekam.

    Immer wieder habe ich Schmerzen im linken Auge und recht schwankende Dioptrien (ich bin die Person mit immer drei Brillen in der Tasche zum spontanen Wechsel).

    Augenarztodysee, bei der Netzhaut winken alle ab, die Schmerzen wurden grundsätzlich als eingebildet dargestellt.

    Ich habe vor zwei Jahren mal wieder die Augenärztin gewechselt und die untersuchte nach eingehendem Hinterfragen meiner Augengeschichte als erstes den Augendruck:

    29 links und 22 rechts. Das war mir neu. OTC ergab eine Eindellung im Sehnerv links, Gesichtsfeld hatte kleine Einschränkungen.

    Ich bekam Azopt als Augentropfen und regelmässige Kontrolluntersuchungen und Langzeitmessungen zeigten, dass der Augendruck über mehrere Monate hinweg mit verschiedenen Dosierungen von Azopt konstant auf Werte zwischen 14-16 eingestellt war.

    Allerdings hatte ich massive Nebenwirkungen (Wassereinlagerungen im Bauch und den Füssen, Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit, Angstzustände, Schlaflosigkeit) die eineindeutig auf die Augentropfen zurückzuführen waren. Dafür war die Augenärztin dann nicht zuständig.

    Vor einem Monat dann eine neue Augenärztin (die mit Azopt behandelnde hatte ihre Praxis verkauft). Diese Ärztin nun stellte die Diagnose, dass ich gar keine Drucksenkung durch Tropfen bedürfe (der Druck ist bei 14, da behandelt man nicht...), und der Sehnerv sei ok.

    Den logischen Bruch seht ihr vermutlich sofort... der Druck wurde ja nur durch die Tropfen gesenkt!

    Ich wollte sowieso eine Pause haben vom Azopt (die Nebenwirkungen begannen nach 10 Tagen ohne Tropfen zu verschwinden, welch eine Erlösung!). Schon nach zwei Tagen spürte ich den steigenden Augendruck (das waren die Schmerzen wie immer seit dem Lasern der Netzhaut! Unter den Tropfen waren zumindest diese Schmerzen weg.)

    Vorgestern die Langzeitdruckmessung (die Ärztin wollte mir leider beweisen (so ihre Aussage), dass ich keinen erhöhten Augendruck habe...), bei der ersten Messung dann 28 links/ 22 rechts.

    Dann behandelte sie mich plötzlich überfreundlich und vorsichtig, als sei ich eine kostbare Porzellanpuppe. Ihr erster Vorschlag war eine SLT-OP (ich muss an dieser Stelle nicht erwähnen, dass sie auf Augenchirurgie spezialisiert ist?)...

    Wenn OP, dann nicht von ihr. Sie verschrieb mir dann Saflutan (die Tropfen enthalten Tafluprost), um erstmal zu schauen, ob Tropfen „überhaupt noch etwas bringen“.

    Betablocker gehen bei mir sowieso nicht (niedriger Blutdruck plus gelegentlich allergisches Asthma), mit dem Azopt-Wirkstoff bin ich fertig.

    Ich sitze jetzt hier, vor mir der Beipackzettel vom Saflutan, und weiss gerade nicht, was ich tun soll. Es fühlt sich an, wie zwischen Pest und Cholera wählen zu müssen. Die Augentropfen hätten mir vermutlich gar nicht verschrieben werden dürfen (Asthma?). Ich vertrage Medikamente sowieso generell nicht gut (ab und an eine Ibuprofen bei Migräne - dank Azopt hatte ich das im letzten Jahr recht oft - und mal Nasenspray bei Schnupfen, das ist so das, was geht).

    Laut Ärztin ist die einzig ihr bekannte Nebenwirkung, dass man super lange Wimpern bekommt und es kurz nach dem Tropfen etwas brennen kann im Auge. Also demnach sind die Tropfen eher eine Schönheitsbehandlung als ein wichtiges Medikament.

    Es ist klar und unabdingbar, dass ich mir eine andere Augenärztin/ einen anderen Augenarzt suchen muss.

    Ich bin kein Fan von OPs, auch wenn sie noch so kurz und super und wiederholbar sind.

    Ich werde aber den Eindruck nicht los, dass die Ärztin mich als prima Kandidatin für Ihre OP-Liste auserkoren hat und das sowohl durch Handlung (Aussetzen der Tropftherapie), Gesprächsführung und Diagnosestellung (von „kein Glaukom, wie komme ich nur darauf?“ zu „wir müssen dringend operieren, es ist Glaukom und der Augendruck ist viel zu hoch!“ in drei Wochen ist krass) auf die erste in vermutlich einer Kette von OPs vorbereiten wollte.

    Es gibt keine „so ist es richtig“-Anweisung für mein Dilemma, ich weiss. Egal wie ich mich entscheide (schmeisse ich die Tropfen weg und harre dem Unausweichlichen, statt mir damit den Körper zu vergiften - oder nehme ich die Tropfen und setze mich brav vor den Laser), ich weiss erst hinterher, was besser gewesen wäre.

    Das hier aufzuschreiben hilft, meine trüben Gedanken zu sortieren.

    Und wenn die eine oder der andere einen Rat hat, ein paar aufmunternde Worte, Erfahrungen, die mit helfen, das alles zu sortieren, wäre ich dankbar.

    p.s. Es war nicht möglich, Daten oder Messwerte anders als den Augendruckmesswert zu bekommen. Das müsste ich ggfs. anwaltlich einfordern lassen, aber soweit bin ich noch nicht.

  • Hallo,

    willkommen im FORUM!

    Du hast dein Dilemma optisch und sachlich gut °rübergebracht°.

    Imo brauchst du primär gründliche Analyse und Therapieempfehlung durch eine mögl. neutrale Institution. In D sind unbedingt relevant die "Glaukomsprechstunden" an einer UNI-Klinik. Das gibt es sicherlich in der Schweiz auch - oder warst du schon dort?

    Alles Gute!

    Senator

  • Hallo senator,

    Ich habe aufgrund deiner Antwort dann gestern Abend noch recherchiert. Danke für den Denkanstoss!

    In Basel an der Uniklinik wird kräftig nämlich am Glaukom geforscht!

    Ich habe dann auf der Webseite der Uni noch Interessantes zum Flammer-Syndrom gefunden (auch dazu gibt es eine laufende Studie, aber sie nehmen derzeit keine Patienten mehr auf, da sie wohl völlig überrannt werden).

    Zum Flammer-Syndrom gab es eine Checkliste, und wieso wundert es mich nicht: ich konnte alle Punkte bis auf einen abhaken.

    Mein Plan sieht so aus: ab heute Abend probiere ich die neuen Tropfen. Spüre ich eine Nebenwirkung, mit der ich nicht umgehen kann, höre ich auf damit.

    Dann werde ich mich auch für einen der Privatsprechstundentermine in der Uniklinik anmelden, vielleicht geht das sogar zeitnah, zumindest noch dieses Jahr sollte kein Problem sein.

    Leider haben die Glaukomspezialisten hier grundsätzlich eine klare Ausrichtung „pro Operation“.

    Im besten Fall vertrage ich die neuen Augentropfen, obwohl ich keine Lust auf Veränderung der Augenfarbe habe - das gibt nur immer Ärger bei Passkontrollen, hat noch jemand ausser mir damit Erfahrung gemacht?

    Ich hatte mal vor ein paar Jahren farbige Kontaktlinsen drin (zuwenig Tageslinsen eingepackt gehabt) und stand am Flughafen in der Einreiseschlange, den Pass in der Hand, und der Grenzer meinte, dass ich das nicht bin auf dem Pass... oh, oh. Ich musste dann eine Linse an Ort und Stelle rausmachen und so halb sehend meinen Koffer vom Band klauben.

    Ich trage ansonsten brav meine Brillen, aber früher eben gerne viel Linsen. Dank 3 Mal täglich Azopt ging das ja dann nicht mehr.

    Ich würde auch so liebend gerne wieder Klarinette spielen (früher viel, gelegentlich auch Saxophon und Posaune), das wäre schön. Aber es baut zuviel Druck auf, finde ich, und lasse es lieber. Die Ärzte bisher rieten ab.

    Viele Grüsse vom Alpenrand, ChaCha.

  • Hallo,

    der Druck muss runter, das ist ganz klar. Tafluprost ist eine gute Option.

    SLT ist auch ein sehr guter Vorschlag, das ist eine sehr sanfte und mehrfach wiederholbare Laser Op, damit wird im Grunde das Trabekelmaschenwerk gereinigt, bzw zur Selbstreinigung angeregt.

    Die Augenärztin ist eigentlich gut.

    Besuch in Basel kann jedoch nicht schaden.

    3 mal Azopt am Tag ist einfach zu viel, es ist ein 12 Stunden Präparat, damit ist es aber sowieso vorbei, insofern egal.

    Kopf hoch und erst einmal probieren mit Tafluprost

    SLT würde ich zustimmen aber nur in einer Uni-Klinik, wegen der Netzhaut (ich habe auch gelaserte Netzhaut und ganz sicher diagnostiziertes Flammer-Syndrom)

    Gruß

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Also, Tafluprost ist ein wirksames Medikament, habe ich auch (muß gekühlt werden, ganz wichtig).

    Also erst mal eine gute Maßnahme.

    Wenn der Druck nicht runtergeht, gibt es weitere mögliche Tropfen.

    Nebenwirkungen sind immer möglich, aber individuell verschieden.

    Du mußt Dich irgendwann entscheiden, willst Du möglichst lange mit Tropfen probieren

    oder möchtest Du Tropfen möglichst vermeiden, dann hilft nur Operation,

    im übrigen auch, wenn das Glaukom trotz Tropfen fortschreitet.

    Für die Motivation wäre es wichtig, zu wissen, wie der individuelle Zieldruck bei Dir ist

    (das hängt von vielen Faktoren ab, z.B. vom Grad des Glaukomschadens, aber auch

    vom Alter).

    Kopf hoch: Motto des Tages: Es ist nie so gut oder so schlecht, wie man denkt.

    Malve

  • Ach ihr Lieben, danke für euren für mich sehr wertvollen Rat.

    Bei mir hat die Sache gerade eine unerwartete Wendung genommen: ich habe die Tropfen vorhin das erste Mal genutzt (nach Anweisung die Tränenpünktchen abgedrückt und etwaige Reste vorsichtig von den Lidern gewischt, das hatte ich ja schon geübt).

    Seit einer halben Stunde fühlt sich nun mein Körper an, als liefen mir Ameisen den Rücken runter. Meine Hände und Füsse sind schlapp. Mein rechtes Auge (das gute!) fühlt sich dick und hart an, jedes Blinzeln schmerzt höllisch, die Wange unter dem Auge fühlt sich geschwollen an, ist aber im Spiegel nicht zu erkennen.

    Ich konnte zu Anfang nur verschwommen sehen, als blickte ich durch dicken, dichten Nebel, das wenigstens geht jetzt wieder besser.

    Mein linkes Auge (das mit dem hohen Druck) ist völlig trocken, aber ich kann nicht so gut sehen (zum Glück kann ich diesen Text am iPhone tippen und mir die Buchstaben gross ziehen). Links keine besonders anderen Schmerzen als üblich.

    Was ist das mit dem rechten Auge?? Der Druck sollte doch gesenkt sein statt steigen? Es fühlt sich an, als platze es.

    Das ist gerade so der totale Albtraum für mich.

    Weiss jemand von euch, wie der Wirkstoff hergestellt / woraus er gewonnen wird? Ich konnte im Internet noch nichts finden.

    Das ist gerade so wie eine Allergie (ich bin auf tierische und manche pflanzliche Proteine allergisch), wenn also der Wirkstoff aus Tieren gewonnen wird, kann den sowieso vergessen.

    Kann ich irgendetwas jetzt noch tun, um diesen Wirkstoff möglichst schnell aus dem Körper zu bekommen? Viel trinken oder sogar ein „Gegengift“?

    Ich trau mich ja nicht zu schlafen, kann das rechte Auge ja auch nicht richtig schliessen.

    Ich rufe morgen früh als erstes bei der Augenärztin an, das ist gerade alles mächtig schlimm für mich.

  • Guten Morgen,

    wenn Du zum Augenarzt gehst, ist das richtig.

    Asthma wird in der Tat erwähnt.

    Schwellung wird erwähnt.

    Ich weiß nicht, wie das in der Schweiz funktioniert, aber die Klinik in Basel wäre richtig für Dich. Was Du für Papiere dafür brauchst, wirst Du als Schweizerin selbst wissen.

    Um die Allergien ganz allgemein zu senken, kannst Du basische Ernährung machen. Das hilft sehr! Gemüse, Kartoffeln, usw. google das, das wird viel Erleichterung verschaffen. Jetzt aber erst einmal den Druck senken und in die Klinik.

    Gruß

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hatte gerade ein Telefonat mit der Ärztin.

    Mein erster Eindruck von ihr war leider richtig - sie braucht mehr OPs auf ihrer Liste (aus welchen Beweggründen auch immer). Am Telefon hat sie mir dann direkt eine Stent-OP angeboten...

    Wären meine Augen nicht so furchtbar schmerzend heute früh (plus die schlaflose Nacht), hätte ich beim Gespräch gerne mit den Augen gerollt.

    In die Augenklinik kommt man hier auch ohne Überweisung (ich habe eine sehr gute Krankenversicherung, die mir sogar weltweit freie Arztwahl ermöglicht, aber das braucht es in dem Falle nicht mal).

    Sie lachte dann höhnisch am Telefon und meinte, ich soll da mal gleich direkt als Notfall hingehen, dann schicken die mich gleich nach der Druckmessung wieder nach Hause mit dem Resultat „die hat wohl einfach durchgefeiert“ - da der Augendruck ihrer Meinung nach jetzt sehr gering ist durch die Tropfen von gestern.

    Irgendwo da draussen gibt es sicher andere, bessere Ärzte. Hoffe ich.

    ***

    Ernährung ist hier sowieso Thema. Aufgrund der Allergien koche ich meist selbst, vegan, die allermeisten Gemüse und Früchte kann man hier in allerbester Bioqualität saisonal direkt vom Erzeuger bekommen (Eingekochtes oder anderweitig Konserviertes geht nicht wegen Histamin). Brot backen wir selbst, gerne mit eigenem Sauerteig. Hört sich aufwendig an, ist es aber mit guter Planung gar nicht.

  • ruf in Basel an oder fahre hin

    Bringt ja so nichts.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Erledigt.

    Sie nehmen mich als Patientin in die Glaukomsprechstunde, haben am Telefon gezielt Fragen gestellt und weisen mich nun einem geeigneten Arzt zu.

    Am Montagmorgen bin ich dort (bis dahin sollten die Tropfen von gestern zum einen raus sein und heute bin ich durch die Tropfen auf jeden Fall nicht auf „Hochdruck“).

    Falls es schlimmer wird oder etwas „passiert“, kann ich jederzeit hin, auch nachts, sie haben als Spital natürlich Augen- Notfallsprechstunde.

  • Hört sich nach einem sehr guten Plan an.

    Du beruhigst nun bitte Deine Nerven, Wasser trinken oder grünen Tee und Deine Akten sammeln, was Du hast mitnehmen.

    In Basel sind sie gründlich, also Picknickkorb mitnehmen, es kann dauern. Das ist aber bei allen Kliniken so, es dauert halt, mal mit mehr und mal mit weniger Zwischenwartezeiten. Das liegt an Notfällen (Arbeitsunfälle zum Beispiel), die reinkommen.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo ChaCha !

    Das ist nun wirklich schade, dass Du an so eine Ärztin geraten bist.

    Wer weiß wozu es gut war: In Basel bist Du bestimmt bestens aufgehoben.

    Viel Glück für Deinen Termin, falls dieser nicht schon vorbei ist, dann berichte uns doch gerne mal!

    Liebe Grüße

  • Hallo ihr Lieben,

    Ich war nun zu einer ersten Untersuchung im Augenspital Basel. Mitte November geht es dann weiter, da habe ich zwei Termine bei einem der Glaukomspezialisten.

    Die erste Untersuchung hat eine Assistenzärztin durchgeführt (die mich eigentlich auch gerne weiterbehandeln dürfte, ich habe mich bei ihr sehr gut aufgehoben gefühlt).

    Mein Augendruck links war auch mittags bei 28 (das rechte Auge macht nur ein bisschen Probleme, es solidarisiert sich eher mit dem linken).

    Der Sehnerv links ist ein wenig eingedellt, und liegt schief, was wohl die Messwerte etwas verfälschen kann.

    Was mir neu war: die Hornhaut ist sehr dick und das kann ein zusätzliches Problem darstellen (etwas scheint an sich auch mit der Hornhaut nicht in Ordnung). Es könnte unter Umständen sein, dass ich mich im Bereich des Niederdruckglaukoms wiederfinde (trotz eigentlich hoher Messwerte).

    Die von der Ärztin letzte Woche so dringend geratenen OPs sind erstmal weit weg und ich bin sehr froh darüber (und denke doch darüber nach, was wäre, wenn ich nicht prinzipiell erstmal „Nein“ sage, bevor ich alle Informationen für mich gesammelt und verstanden habe?).

    Auch hier wiederum die Lehre: immer eine Zweitmeinung vor OPs einholen!

    Im November wird es dann gründlichst untersucht, ich habe verschiedene Diagnoseverfahren an zwei Tagen terminiert bekommen plus die Aussicht auf ein 24h-Druckprofil.

    Bis dahin: keine Tropfen. Die krassen Nebenwirkungen, die ich hatte, sind in der Klinik bekannt (am Donnerstag konnte ich mir ja nicht mal einen Notarzt rufen, das Saflutan hatte mir die Hände und Füsse so taub werden lassen, dass ich nicht mal das Telefon bedienen konnte...).

    Meine Theorie ist ja, dass ich seit der Netzhaut-OP hohen Augendruck habe (davor nie) und das also seit bereits 10 Jahren. Bis anhin kommt der Sehnerv ganz gut damit zurecht (das darf er auch noch weitere 10, 20, 30 Jahre gerne weitermachen!). Die Ärztin hielt das für nicht unwahrscheinlich.

    Warum ich zur Zeit wieder diese Augenschmerzen habe (als ob in der Augenhöhle ein Zug auf das Auge nach vorne ausgeführt wird), ist noch unklar. Auch meine schwankenden Sehstärken.

    Heute war dann noch das bestellte Glaukombuch in der Post, jetzt heisst es studieren und vorbereitet sein.

    Übrigens gab es in der Augenklinik eine Vitrine mit genau diesem Buch in x verschiedenen Sprachen (nur zum anschauen, obwohl sie es vermutlich stapelweise an die Patienten verkaufen könnten. Ich hab ja bald die Chance, es mir signieren zu lassen...

    Das Forum hier ist so voll mit Informationen, ich lese jeden Abend etwas mehr und lerne viel. Danke euch allen!

  • Hallo ChaCha,

    seit deinem Eintritt ins FORUM - gerade 1 Woche her - konntest du unwahrscheinlich viel positiv aufnehmen und bewegen:!:

    Freut mich sehr, und ich wünsche dir erfolgreichen weiteren Verlauf -.

    LG - Senator

  • Perfekt und in Basel wird dir nach gründlicher Diagnose geholfen.

    Die Hornhautdickenbestimmung gehört einfach dazu, viele vergessen das.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Ohne Tropfen heisst für meine Augen, sehr schnell zu ermüden. Gerade am PC merke ich es deutlich. Ich probiere der Reihe nach und immer wieder alle Brillen durch, aber auch meine speziellen „Office“-Brillen (für den Nah- und Mittelbereich, eine grundsätzlich gute Sache) bringen es nicht so.

    Magnesiumzufuhr habe ich seit letzter Woche verstärkt. Benetzungstropfen sind im Einsatz.

    Abends lese ich mich durch das Glaukombuch und fülle meine Wissenslücken dazu auch im Internet.

    Erkenntnis 1 des gestrigen Tages: alle OP-Methoden, bei denen ein aus Gelatine hergestelltes Produkt ins Auge gebracht wird, sind bei mir raus. (Allergie!)

    Erkenntnis 2: da bei mir schon einmal eine Überempfindlichkeit auf Titan festgestellt wurde und Titan deshalb auf meiner „bitte erstmal vermeiden“-Liste gelandet ist, auch die Art von Stent, die mir durch die zweite Augenärztin so dringend angeraten wurde.

    Vielleicht ist es etwas paradox, aber je weniger potentielle Möglichkeiten zur Behandlung dessen bleiben, was da in meinen Augen passiert, desto ruhiger und gefasster werde ich.

    Vermutlich steigt meine Gelassenheit (Zuversicht möchte ich es nicht nennen, denn die habe ich nicht) auch mit dem proportionalen Wachstum meines Wissens.

  • Uff. Übernächste Woche habe ich endlich die Termine (zwei Halbtage mit Untersuchungen vollgestopft) in der Glaukomsprechstunde.

    Seit ein paar Tagen geht es mir schon nicht gut. Ich hab Schmerzen im linken Auge, die ganze Augenhöhle tut weh und zusätzlich kamen dann Kopfschmerzen (heute dann Migräne, die bei mir immer von den Augen ausgeht).

    Ja, zu hohen Augendruck merkt man angeblich nicht selbst, das nützt mir nur gerade nichts. Meine Augen sind sehr hart und weh und zum Glück habe ich endlich passende Benetzungstropfen gefunden.

    Ich habe beruflich gerade so einiges mehr um die Ohren, das lässt sich leider auch nicht vermeiden oder aussitzen (krankschreiben bringt nichts, da ich selbständig arbeite). Vertretung gibt es keine, mein Fachgebiet ist zu speziell und leider ist die Hoch-Zeit immer in den Monaten November bis März (nein, ich bin keine Skilehrerin ❄️).

    Ach was gäbe ich um ein Wundermittel und einen 48-Stunden-Tag.

  • Hallo ChaCha!

    Ja, zu hohen Augendruck merkt man angeblich nicht selbst, das nützt mir nur gerade nichts. Meine Augen sind sehr hart und weh und zum Glück habe ich endlich passende Benetzungstropfen gefunden.

    Ich unterschreibe Dir auch, dass man zu hohen Augendruck spürt.

    Warst Du mit den Beschwerden nicht beim AA? Wenn die Augen sehr hart sind und weh tun würd ich das schon machen.

    Mit was benetzt Du denn jetzt?

    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    Danke, dann bin ich nicht alleine damit! Da die meisten Augenärzte ja selbst gesunde Augen haben, können sie sich vermutlich nicht vorstellen, dass etwas weh tut, was eigentlich nach Lehrbuch nicht schmerzen sollte.

    Die Benetzungstropfen sind ganz simple: Eye See Mini Tears, Einzeldosen, 0.2% Hyaloron, ohne Konservierung. Man bekommt die hier bei jedem Optiker, nicht nur in Apotheken, das vereinfacht die Beschaffung. Sie sind etwas dicker als die HYLO Comod (die bei mir brennen, warum auch immer). Das war ein Zufallstreffer!

    Meine fiesen Augenschmerzen hatten einen Grund: ich hab mir irgendwo die Grippe eingefangen, seit Freitagabend liege ich flach und lasse die Zeit zäh vorbeiziehen.

    Hilfreich waren die Infos hier im Forum zu den Medikamenten, besonders zum Nasenspray bei Schnupfen. Ich brauch ja nicht noch mehr Risiko auf meine Augen zu packen...

    Beim Augenarzt war ich jetzt nicht, evtl gehe ich als Notfall in die Augenklinik, wenn es schlimmer wird, ansonsten warte ich auf die Termine bei den Glaukomprofs in 9 Tagen.

    Zu der Augenärztin aus meinem Eingangsbericht mag ich nicht mehr gehen und vermutlich kann ich dann sowieso auch als Normalpatient in der Augenklinik behandelt werden, falls man doch Netz- oder Hornhaut behandeln muss.

    Gibt es sowas wie ganzheitlich behandelnde Augenärzte? Hier am Ort gibt es einige eher ganzheitlich ausgerichtete Behandlungszentren, aber Augenheilkunde hab ich da noch nicht gefunden.

    Ich leg mich wieder hin und wünsche euch allen eine gute Nacht. Falls jemand Tee mag: ich stelle meine grosse grüne Kanne hier auf den Tisch.

  • Hallo,

    Gute Besserung.

    Lass dir Cistus Tee mitbringen. Lose aus dem Reformhaus.

    Das ist die polyphenolreichste Pflanze Europas, hilt gegen Entzündung vira und antibakteriell.

    2 essl Tee auf 1 l kochendes Wasser. Ziehen lassen, trinken

    Pro Tag 1 l

    Ist erfrischend lecker!

    Nächte: schmiert, Kanne und Tasse sieht nachher aus, als wenn bei dir niemals gespült würde. Geht mit Bürste aber gut weg.

    Prost

    Jenat

    Cistus Tee

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo ChaCha!

    Meine fiesen Augenschmerzen hatten einen Grund: ich hab mir irgendwo die Grippe eingefangen, seit Freitagabend liege ich flach und lasse die Zeit zäh vorbeiziehen

    Oje, diese Augenschmerzen sind auch fies. Die kenne ich auch.

    Gute Besserung!

    LG
    Sabine