Einen guten Tag an alle hier,
nach vielen Jahren "Ruhe" wird plötzlich mein Glaukom wieder zum Angst-Thema für mich.
Ich bin mit einem angeborenen Glaukom auf beiden Augen zur Welt gekommen. Meinen
Eltern wurde damals (1965) gesagt, dass ich sehr bald erblinden würde, das ist so, zum
Glück, nicht eingetroffen.Ich wurde im Säuglings- und Kleinkindalter mehrfach operiert,
mit recht gutem Erfolg für das linke Auge.
Auf dem rechten Auge allerdings konnte ich schon vor der Einschulung nicht mehr sehen.
Der Druck auf diesem Auge war immer sehr hoch. Ich tropte damals Atropin, trotzdem war
der Druck eigentlich immer über 30. Zum Ende meiner Schulzeit begann dann die Horn-
haut aufzugeben. Sie riss und riss, heilte kaum noch, ich hatte ständig starke Schmerzen.
Fünf Jahre habe ich durchgehalten, dann bestand die Hornhaut quasi nur noch aus Narben,
ich war so lichtempfindlich, dass das Auge trotz Sonnenbrille ständig tränte und die Schmer-
zen waren auch immer da. 1989 wurde das Auge dann entfernt. Es war eigentlich keine
schwere Entscheidung, ich sah ja ohnehin nichts auf dem Auge, es schmerzte, tränte und
war im Vergleich zum anderen Auge so riesig, dass mir eine Prothese keine Angst machte.
Danach begann eine ruhige Zeit. Das line Auge "brachte" es zwar auch mit Brille nur auf
80% Sehstärke, aber damit konnte ich gut umgehen. Der Druck war auch ohne Tropfen
gut, auch das Gesichtsfeld zeigte keine Ausfälle.
Vor einigen Jahren ist mein damaliger Augenarzt, zu dem ich sehr viel Vertrauen hatte,
leider in den Ruhestand gegangen und seitdem, naja. Mein jetziger Augenarzt macht
seit einigen Jahren jährlich eine Vergleichskontrolle des Sehnervs (die ich selbst bezah-
len muss). Er stellte damit fest, dass ich eine sehr dünne Hornhaut habe und dass der
Sehnerv einige Schäden aufweist, die sich aber in den letzten Jahren nicht verstärkten.
Jetzt hatte ich Montag wieder einen Kontrolltermin und seitdem bin ich völlig neben der
Spur. Die Schäden am Sehnerv sind mehr geworden. Nicht sehr viel, sagte er, aber ich
müsse jetzt tropfen und damit war ich entlassen. Ich war so platt, dass ich nur "ja, okay"
gesagt habe und dann mit dem Rezept und einem neuen Termin verschwunden bin.
Nachfragen ging irgendwie nicht.
Und jetzt stehe ich da und die Angst nagt an mir und ich frage mich, ob ich das einfach
bis zum nächsten Termin in drei Monaten so stehen lassen soll oder ob es da nicht viel-
leicht weitere Untersuchungen geben müsste oder oder oder.
Und dann habe ich gestern Abend dieses Forum entdeckt und bin erstma froh, dass ich
hier meine Gedanken teilen kann.
Liebe Grüße Claudia