Trabekulotomie nach Kanaloplastik

  • Hallo zusammen, ich bin 29 Jahre alt und habe beidseits ein juveniles Glaukom.

    Meine Druckwerte liegen bei +/- 30. Da sich mein Gesichtsfeld verschlechterte, wurde vor 2,5 Wochen eine Kanaloplastik durchgeführt. Leider erfolglos.

    Nun folgt voraussichtlich im September (Termin steht noch nicht fest) eine 360• Trabekulotomie in dem der Kunstfaden wieder entfernt wird. Ich lasse die OP auf eigenem Wunsch nur mit Betäubungstropfen durchführen.

    Hat jemand Erfahrungen mit dieser OP und kann mir etwas Hoffnung machen? Hat sich jemand nur mit Betäubungstropfen (keine Lokalanästhesie) operieren lassen?

    Ich bin immer noch sehr frustriert, dass die Kanaloplastik mir nicht helfen konnte. =(

    Viele Grüße und einen schönen Sonntag.

    Einmal editiert, zuletzt von -finchen- (12. August 2018 um 12:28)

  • Hallo finchen,

    Herzlich willkommen.

    Ich würde mir das noch einmal erklären lassen. Im Zweifel immer die stärkere Anästhesie nehmen. Je ruhiger du liegst und dich verhälst, desto besser kann ein Chirurg arbeiten.

    Ich habe unter Betäubungstropfen (eher Gießkanne) eine gelaserte Netzhaut. Es ging und wird auch immer so gemacht. Ich war vor lauter Konzentration trotz restschmerz und in bestimmte Richtung schauen total fertig und habe Stunden geschlafen.

    Gruß

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo finchen!

    Meine Druckwerte liegen bei +/- 30. Da sich mein Gesichtsfeld verschlechterte, wurde vor 2,5 Wochen eine Kanaloplastik durchgeführt. Leider erfolglos.

    Das wundert mich jetzt nicht unbedingt.

    Was war das Ziel des Eingriffs? Tropfenfreiheit? Drucksenkung?

    Welche Vor-OP's hattest Du?

    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo finchen,

    Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur raten, nichts zu überstürzen, sondern unbedingt eine zweite Meinung einzuholen. Mir wurde von der Fadenentfernung in zweiter Meinung abgeraten, habe allerdings ein NDG.

    Vielleicht bist du ja auch Cortisonresponder und der Druck geht noch runter, wenn du keine CortisonAT mehr benötigst.

    Der Eingriff selbst soll keine große Sache sein, aber lass dich nicht unter Druck setzen.

    Alles Gute für dich LG Braunaugen

  • Guten Abend,

    Ziel des Eingriffes war eine Drucksenkung unter 20 und von den Glaupax Tabletten wegzukommen. 2015 wurde am linken Auge eine Trabektom Op durchgeführt. Diese Op hatte ebenfalls keinen drucksenkenden Effekt. Das wars bisher an Ops.

    Seit dem wurden sämtliche Medikamente/Augentropfen ausprobiert und kombiniert. Diese Maßnahmen konnten aber nur kurzfristig helfen.

    Ich reagiere zwar auf Cortison mit hohen Druckwerten habe aber deshalb nur Antibiotika und Entzündungshemmer zur Nachsorge erhalten.

    Normalerweise tendiere ich auch zu Zweitmeinungen aber ich habe großes Vertrauen zu meinem Professor und eine Zweitmeinung würde wieder viel Zeit kosten.

    Mein Gesichtsfeld hat sich innerhalb von wenigen Monaten verschlechtert, daher möchte ich möglichst Zeit sparen.

    Jenat, hattest du bei deiner Netzhaut-Op irgendwelche Schmerzen oder hast du den Eingriff gespürt?

    Braunaugen wie ist es bei deiner Kanaloplastik ausgegangen?

    Viele Grüße

    finchen

  • ja. Es zwickt und zieht trotz der Betäubung, aber es ist auszuhalten, außerdem ist es eine andere Situation. Netzhautlöcher kommen einfach so und sind immer Notfall - also nicht überlegen, einfach nur rasch handeln. Da ist man dankbar, nachts um 23.00 Uhr egal wie gelasert zu werden.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo finchen!

    2015 wurde am linken Auge eine Trabektom Op durchgeführt. Diese Op hatte ebenfalls keinen drucksenkenden Effekt. Das wars bisher an Ops.

    Das finde ich für ein juveniles Glaukom sehr wenig.

    Und wenn Du jetzt Druck +/- 30 hast und das mit Glaupax, dann kann eine Kanaloplastik das nicht schaffe, meine ich.

    Eine Trabekulotomie scheint da eher geeignet zu sein:

    http://www.unimedizin-mainz.de/augenklinik/st…/therapien.html


    Es gibt auch das Glaukom-Kinder-Forum, wo auch Erwachsene sind, die ein juveniles Glaukom haben:

    https://www.glaukom-kinder-forum.de/


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo finchen,

    meine Entscheidung kann dir nicht helfen, habe erneut angefangen zu tropfen. Deine Glaukomform ist eine andere und wie Sabine schon schrieb, wirst du im Glaukomkinder Forum sicher Antworten bekommen, die auf deine Glaukomform zugeschnitten sind.

    Dennoch möchte ich ein paar Dinge fragen:

    1. ist es nicht nach knapp 3 Wochen zu früh, den Erfolg der OP in Frage zu stellen? Erhöhte Cortisonausschüttung des Körpers durch die OP?

    2. wie dramatisch sind die Gesichtsfeldausfälle, wie oft wurde GF gemacht? Vielleicht schlechte Tagesform?

    3. wurde ein Fortschreiten des Schadens durch OTC oder HRT verifiziert?


    Du mußt nicht antworten, betrachte es als Denkanstoß, aber laß dich nicht unter Zeitdruck setzen.

    Ich wünsche dir die richtige Entscheidung LG Braunaugen

  • Hallo zusammen,

    ich weiß von dem Glaukom erst seit 12/2014. War eine Zufallsdiagnose. Zwischen der ersten OP (09/2015) und der letzten wurde viel beobachtet. Da waren meine Druckwerte aber noch deutlich niedriger (18-24). Erst seit letztem Winter sind die Werte gestiegen. Ja, ich hoffe sehr, dass die Trabekulotomie die geeignete OP für mich ist. Sabine, danke für die Links. Dann werde ich mich mal im Kinderbereich schlau machen.

    Auch wenn es bei dir Jenat andere Umstände waren, ist es gut zu wissen, das es auszuhalten ist.


    Danke Braunaugen. =)

    Mein Arzt hat mich gefragt wie die Nerven liegen. Ich habe mit "nicht so gut geantwortet". Ich glaube auch deshalb die relativ zeitnahe OP. Und die Unruhe stammt durch das Fortschreiten. Ich bin aber nicht hysterisch oder denke ständig daran. Ja das Fortschreiten konnte man im OCT sehen. Ich habe in beiden GF Ausfälle im unteren Bereich, bemerke sie im Alltag aber nicht. 2017 hatte ich im GF-Test nur beim linken Auge eine Auffälligkeit. Zwischen diesen beiden Tests liegen acht Monate. Tut mir Leid, dass du wieder tropfen musst. Ich hoffe deine Werte sind ansonsten stabil.

    Viele Grüße

    finchen

  • Hallo finchen,

    an deiner Stelle würde ich unbedingt neue Gesichtsfelder machen lassen.

    Sie sind durchaus von der Tagesform abhängig. Vielleicht hattest du auf Grund der großen Hitze sehr trockene Augen oder die Konzentration war einfach schlechter.

    Deine Sorgen kann ich gut nachempfinden, aber sie sollten dich nicht unter Druck setzen, vorschnell Entscheidungen zu treffen. Tropfen kann man jederzeit absetzen, eine voreilige OP aber nicht rückgängig machen.

    Zwischen den Zeilen lese ich, dass dein Arzt auch noch eher abwartend ist. Wenn ich richtig liege, dann mache ich hier 3 Ausrufezeichen hinter das, was ich geschrieben habe.

    Augen zu und durch wäre hier dann völlig falsch.

    Im Idealfall nimmt sich der Arzt die Zeit das Risiko des Fortschreitens zu erläutern.

    LG Braunaugen

  • Hallo finchen!

    Ich hatte im Aug. 2018 eine Kanaloplastik-OP mit dem Ziel der Tropfenfreiheit/-reduzierung.

    War am 5.8.19 zur Nachuntersuchung mit der Aussage: die OP hat einen regelrechten

    postoperativen Verlauf.

    Wenn Du mehr von meiner Geschichte lesen möchtest, kannst Du unter Suche: Kanaloplastik

    eingeben und dann "IOD Druckschwankungen nach Kanaloplastik" anklicken.

    Dort habe ich einiges zum Verlauf nach der OP geschrieben.

    Ich wurde unter Vollnarkose operiert.

    Alles Gute

    Hubert K. PS. Habe gerade gelesen, dass Dein Thread schon über ein Jahr her ist.

    Wenn es für Dich noch interessant ist, kannst Du ja nachlesen - oder auch nicht.

  • Finchen, ich hatte bei meinen Trabekulotomie-OPs eine Betäubungsspritze unter dem Auge im Wangenknochen. So konnte ich das Auge nicht mehr bewegen, also auch nicht blinzeln, war aber bei Bewusstsein. Ich kannte den Professor gut, er ist ein ruhiger und freundlicher Mensch. Bei einem Choleriker hätte ich mich vermutlich eher in Vollnarkose operieren lassen, obwohl ich das möglichst vermeide.

    Am einen Auge hat die OP, soweit ich mich erinnere, eineinhalb Stunden gedauert. Das war sehr lang. Es war eine Kanaloplastie geplant, ging aber nicht und wurde zu Trabekulotomie umgewandelt. Am zweiten Auge ging es nur ca. eine dreiviertel Stunde.

    Wenn man keine Vollnarkose hat, darf man sich natürlich so lange nicht bewegen, das muss dir bewusst sein. Aber ich bin froh, auf die Vollnarkose verzichtet zu haben.

    Meine Werte sind seitdem relativ konstant bei etwa 12-17 (Zielwert 15), das Gesichtsfeld hat sich erfreulicherweise seitdem nicht mehr verschlechtert. Mit den Tropfen war ich meist bei 18-20, ohne Tropfen nur wenig darüber, also eher ein NDG. Ich weiß nicht, ob die Trabekulotomie den Druck sehr weit senken kann.

    Wie die anderen schon sagen, würde ich nichts überstürzen. Vielleicht liegt es doch am Kortison. Auf jeden Fall drücke ich dir die Daumen, dass du zusammen mit den Ärzten deine Druckwerte in den Griff bekommst und das Gesichtsfeld stabil bleibt.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.