• Hallo,

    hat hier jetzt jemand mal diese Therapie gemacht und kann darüber berichten?

    Und wie kommt es, dass man lieber Blindheit in Kauf nimmt, anstatt alles zum Erhalt bzw. zur möglichen Verbesserung

    zu investieren? Selbst, wenn die Chance derzeit angeblich gering sein soll, ist es doch eine Chance, Menschen in Selbst-

    ständigkeit und im Berufsleben zu erhalten. Ich mag keine fundierten Kenntnisse haben, aber dennoch weiß ich zumindest

    dass mit der selben Technologie Schlaganfallpatienten eben erfolgreich behandelt werden. Warum sollte das also nicht auch

    für Menschen zutreffen, die Schäden am Gesichtsfeld usw. haben?

    Und was sind da 4.000,- EUR im Gegensatz zu mindestens 12.000 EUR und viel mehr, für eine im Grunde unnütze OP, die

    lediglich den Augeninnendruck für eine geraume Zeit und das auch nur im besten Fall im Zaum hält?

    Für alle, die hoffen, dass sich da zu ihren Gunsten hoffentlich bald mal was ändert, kann ich nur empfehlen, sich eben nicht

    einfach von den Krankenkassen damit abspeisen zu lassen. Denn, die Krankenkassen sind gesetzlich auch dann zur Leis-

    tungsübernahme verpflichtet, wenn nur eine geringe Chance besteht, dass eine Verbesserung eintritt und es sonst keine Al-

    ternativen gibt. Wir haben nur das eine Leben und einfach nur Abwarten wär gleichzusetzen mit aufgeben.

  • Hallo Nordsee,

    warst du schon "Glaukom- Patient" bevor du in die Augenklinik gekommen bist?

    Das mit dem Misslingen eines ordentlichen Tagesdruckprofils kenne ich leider auch. Du hast da im Gegensatz zu mir

    noch relativ "häufige" Messungen erhalten.

    Bei mir fing das ganze Dilemma damit an, dass ich vor ca. 2 Jahren von meinem Hausarzt Sertralin verschrieben be-

    kam. Schon kurze Zeit nach der regelmäßigen Einnahme berichtete ich diesem von plötzlichem "Verschwommen-

    sehen" , leichten Schwindel usw. Er meinte damals stets zu mir, das könne nicht von diesen Medikamten kommen,

    ich solle mich nicht beunruhigen und das Ganze fleißig weiter einnehmen. Pünktlich zur 6. Woche hatte ich nicht nur

    eine Iris-Entzündung, sondern wurde erstmals bei mir überhaupt ein erhöhter Augeninnendruck beim AA festgestellt.

    Ein solcher jedenfalls nach Auffassung des AA, der zugleich sämtliche privat zu finanzierenden Leistungen anpries.

    Besagter Augenarzt hatte an meinem "leidenden" Auge am Tag der Untersuchung mit dem sog. Non-Contact-Tono-

    metrie Gerät im Übrigen 23 x hinter einander die Messungen vorgenommen. Danach hat mein Auge dermaßen

    geschmerzt, dass ich später die Augenklinik aufsuchen musste. Hier stellte man u.a. -nach stundenlangem Warten-

    lassen in der Notaufnahme- fest, dass der Augeninnendruck auf dem leidenden Auge inzwischen über 57 mmgH lag

    und zudem eine Iris- Entzündung vorläge. Letztere vergaß man in der Behandlung erst mal wieder.

    Interessant daran ist allerdings, dass die jeweiligen Behandlungsmethoden gegensätzlich sind, nach den Regeln der

    ärztlichen Kunst. Bei einem Glaukomanfall wird im Grunde versucht, die Pupille klein zu stellen, um den Augeninnen-

    druck zu senken. Bei einer Iris- Entzündung soll diese aber zur Abheilung groß gestellt werden.

    Ich hatte bis zu diesem Vorfall lediglich einmal bereits eine Iris- Entzündung bei gleichzeitiger Nebenhöhlenentzündung.

    War damals, in einer anderen Augenklinik, kein Problem, wurde sofort erkannt und gut behandelt, der Heilungsprozess

    dauerte nicht lang. Ansonsten hatte ich vorher nie Probleme mit den Augen, dem Augeninnendruck, der Sehschärfe usw.

    Selbst bei der o.g. "komischen" Klinik, welche mir zudem gleichzeitig zwei OP`s anriet und das bei entzündetem Auge,

    war mein Sehvermögen noch beidseitig bei 100 %. Obwohl ich das die ersten Tage ebenfalls nicht wirklich vernehmen

    konnte. Eben, weil auf dem betroffenen Auge gleich deiner Beschreibung alles eher verschwommen erschien usw.

    Das änderte sich bei mir abrupt, als ich Asterxanthin eingenommen und auf die Weitereinnahme von Sertralin verzich-

    tet hatte.Bemerkbar hatte sich das bei mir gemacht, als ich draußen unterwegs war und die ca. 50 Meter entfernte

    Kreuzung anvisiert hatte. Plötzlich schärfte sich das Bild wieder zu einem ganzen scharfen Bild.

    Meinen zweiten "Glaukomanfall" hatte ich ca. 2 Jahre später. In meiner Familie gab es damals einen Unglücksfall, wes-

    halb ich emotional sehr angeschlagen war. Mein Psychiater verabreichte mir daraufhin Tavor zur Beruhigung (ohne, dass

    ich wusste, um was es sich bei der Tablette, die ich lieber einnehmen sollte, handelt). Es hat nicht mal ca. 2 Stunden ge-

    dauert, bis ich bemerkte, dass ich wie "betrunken" einseitig (wieder das selbe Auge) ständig gegen Wände anstieß und

    meine Koordination verlor. Wegen meines "Schockzustandes" bin ich ins Krankenhaus überwiesen worden (Psychiatrie).

    Eben mit der Unterstellung, ich sei aufgrund des Unglückfalls suizidgefährdet. Ich wurde weiterhin mit Tavor & Co. ruhig

    gestellt und bemängelte dabei etliche Nebenwirkungen (Verschwommensehen, Anecken, Koordinationschwierigkeiten,

    Schwindelgefühl usw.). Das einzig gute an dem Zeugs war, ich war die meiste Zeit am Schlafen. Auf jeden Fall meinten

    die Ärzte im Krankenhaus nun, bei mir ein MRT machen zu wollen, weil sie u.a. den Verdacht auf eine Hirnschädigung

    bzw. Hirnentzündung nachgehen wollten. Weil ich eben u.a. die ganze Zeit am Taumeln gewesen bin, ohne dabei selbst

    bemerkt zu haben, dass mein betroffenes Auge quasi plötzlich "blind" war, ich unter einem extrem erhöhten Augeninnen-

    druck litt und mein nicht betroffenes Auge die ganze Zeit über versuchte, die Schwachstellen des anderen Auges auszu-

    gleichen. Erst 2 Wochen später wurde ich dann vom besagten Krankenhaus an eine Augenklinik verwiesen. Und das, ob-

    wohl in den Krankenakten bereits vermerkt war (wegen erstem Augenklinikbesuch usw.), dass ich aufgrund anatomischer

    Veranlagung (enger spitzwinkliger Kanal) unter bestimmten Umständen (z.B. eben Einnahme von Psychopharmaka) zu

    Glaukomanfällen neige, mit dahinter dickem Ausrufezeichen.

    Das war auf der Überweisungsakte sogar dick auf dem Cover markiert. Die Augenklink hat bei der Untersuchung einen

    noch viel höheren Wert auf dem betroffenen Auge festgestellt, um die 70 mmgH. Das dann in der Folge zwar relativ

    schnell in den Griff bekommen, allerdings hatte ich inzwischen extreme Sehnervschädigungen davon getragen. Am

    Anfang hies es zwar immer noch, das würde sich wieder geben. Aber Fakt ist, dass ich seit Entlassung weniger als 20

    % Sehvermögen von zuvor 100 % auf dem Auge habe.


    Da ich nach Abklingen des erhöhten Augeninnendrucks bereits am nächsten Tag aus der Klinik entlassen worden bin, da

    eben kein Notfall mehr vorlag, wurden auch keine weiteren Untersuchungen bzw. Diagnostik vorgenommen. Das auch in

    Absprache mit den Ärzten aus der mich zuvor behandelnden Psychiatrie. Mir wurde stattdessen noch "bescheinigt", ich

    hätte ein Sehvermögen von angeblich zumindest 75 %. Nein, es war aber komplett duster und das hat sich bis dato auch

    nicht mehr geändert. Ich kann mit diesem Auge weder lesen, noch Gegenstände fixieren, noch wirklich etwas erkennen.

    Im besten Fall kann ich stockduster von mittelduster unterscheiden und erahne lediglich in vertrauter Umgebung, dass da

    was im Weg stehen könnte.

    Natürlich hatte ich dennoch auf Besserung gehofft. Mein neuer Augenarzt versicherte mir jedoch, dass ich dies getrost ver-

    gessen könne, wenn eine solche nicht spätestens innerhalb von 6 Monaten eintreten würde.

    Ich weiß erst heute, dass bei mir sämtliche Antidepressiva, überhaupt Psychopharmaka kontraindiziert sind und ich keines

    von denen jemals hätte nehmen dürfen. Selbst, wenn ich jemand bin, der ohnehin nicht gern auf die Medikeule zurück greift,

    hatte ich den mich behandelnden Ärzten vertraut und nicht umsonst jede kleinste, bemerkte Veränderung sofort gemeldet.

    Da das bei dir noch nicht so lange her ist, kann ich dir nur anraten, das, was du jeweils an Veränderungen verzeichnest,

    sehr ernst zu nehmen und dich nicht einfach so abspeisen zu lassen. Wie gesagt, ich kenne deine Krankheitsgeschichte

    nicht, aber eventuell hilft dir für`s erste tatächlich u.a. Asterxanthin. Das stärkt nicht nur die Abwehrkräfte, sondern eben

    auch die Muskulatur. Eben auch die der Ziliarmuskeln usw. Probiere es ggf. mal einfach aus. Ansonsten suche dir noch

    andere Ärzte, die nicht nur pro Forma irgendwas an Augentropfen verschreiben, sondern, die dich als Patienten noch

    ernst nehmen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Lilith22 (12. Juni 2018 um 22:38)

  • Hallo Lilith 22

    Bitte eigenen thread im Vorstellungsbereich öffnen und nicht alles vollposten

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Lilith!

    Ich habe Dir mal einen eigenen Thread erstellt.

    Und wie kommt es, dass man lieber Blindheit in Kauf nimmt, anstatt alles zum Erhalt bzw. zur möglichen Verbesserung

    zu investieren?

    Weißt Du, ich bin lange hier im Forum und ich glaube, nein ich weiß!, dass die User hier im alles, aber auch alles dafür tun, um ihr Augenlicht zu erhalten!

    Daher finde ich so eine Frage, wie sie von Dir als erstes hier im Forum gestellt wurde, ziemlich seltsam.

    Hast Du Dich mit der EBS-Therapie beschäftigt? Also, nicht nur, was sie kostet etc, sondern auch mit dem Rest, der da so dazugehört?

    Hast Du nicht? Dann würde ich Dir das dringend empfehlen!

    Hast Du? Wunderbar! Dann kannst Du Dir Deine ganz eigene Meinung bilden und danach handeln. So, wie wir hier im Forum das auch getan haben.

    Und eins kann ich Dir sogar versprechen:

    Wir tun alles, was möglich ist, um unser Augenlicht zu erhalten!

    Viele Grüße

    Sabine

  • Euro sind Euro, aber bei den 4k handelt es sich ggf. um privat Aufzubringendes, während bei den 12k

    von ggf. KK auszugehen ist.

    Beides ist wertvolles Geld, aber das in einer Argumentation ums Blindsein bzw. möglichweise zu werden gegenüberzustellen, kommt mir (gelinde gesagt) wie "Äpfel und Birnen " vor -.

    Senator

  • Senator, du konntest dich durch diesen Textblock kämpfen? Bin schwer beeindruckt :thumbup:.

    Wer soll denn hier geäußert haben, dass lieber Erblindung akzeptiert wird, dass nicht nach alternativen bzw. ganzheitlichen Wegen für die individuellen Probleme gesucht wird, dass man nicht lieber bei einem kompetenten + gesprächsbereiten Arzt in Behandlung ist? :schulterzuck:

    Es gibt Gründe, warum auch vor EBS-Therapie genaue Anamnese erstellt wird ... und die Wirksamkeit auch bei sorgsamer Vorauswahl der Patienten NICHT garantiert wird.

    Wird wohl auch Gründe geben, warum es hier im Forum, trotz recht hoher Zahl an Mitgliedern und Mitlesern, nicht wirklich viel Echo zur EBS-Therapie und zu diesen posts gibt.

    Bitte erstmal mit dem Forum (welches aus Menschen!!! besteht) und dann mit dem speziellen Thema beschäftigen.

    Es ist hier nicht nötig, als Einsteiger 'scharf' zu schießen, wenn es auch eine einfache Frage getan hätte.

    Danke fürs lesen und eventuelle Überdenken! (betrifft auch die Gliederung von Texten in einem Forum, in dem stark Sehbeeinträchtigte mitlesen möchten)!

    Ach so.... meinem Kenntnisstand nach sind gerade Jene, deren Sehnerven bereits schwer + seit längerem geschädigt sind, keine 'geeigneten Kandidaten' für EBS...

    Glaukomdiagnostik und -forschung längst nicht adäquat dem Bedarf/ den rasant steigenden Patientenfällen ...

    "Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als Eure Schulweisheit sich träumen lässt." (Shakespeare)

    Also ist zu definieren: was umfasst wessen Schulweisheit, was ist wessen Himmel, was ist wessen Erde, was ist wessen Traum, was wessen Realität, usw. ...

    ... und dies alles im Kontext mit den Glaukomformen, unterschiedlichen medikamentösen Therapien, unterschiedlichen operativen Therapien, diversen Mehrfach-Erkrankungen, mgl. Interaktionen Medis, Nebenwirkungen, Sehbeeinträchtigungen, ... individuelle Selbstversuche ...

    ... Botschaft angekommen? ;)

    LG

    Minerva

    "Die Dinge, die mich anders machen,
    sind die Dinge, die mich ausmachen."
    A. A. Milne

    Einmal editiert, zuletzt von Minerva (14. Juni 2018 um 00:17) aus folgendem Grund: 24 Std. hat der Tag ... seit 3 Uhr 12 wach (laut Uhr) ... bissel Kram erledigt und in Schicht gearbeitet ... bissele AT und Augenzeugs halt ... habe doch taaaaatsächlich ein 'g' nicht getippt :-))) ich Schusselchen ;-))) Jaaa, dies ist sarkastisch gemeint :-)

  • Senator, du konntest dich durch diesen Textblock kämpfen?

    Ja, diese Textflut verlangt einem einiges ab, die TO hat noch nicht erfasst, daß andere Sehbehinderte dem kaum folgen können. Über Strecken sind aber die Sätze einzeln voneinander sichtbar getrennt geschaltet, daß ist dann zwischendurch schon erleichternd.

    @ Lilith, fass dich bitte kürzer. Dann lieber mal öfter, sonst liest dich a la long kaum jemand wirklich

    und nützliche Dialoge bleiben aus...

    Senator

  • Liebe Minerva,

    Vielen Dank für deinen tollen, sehr treffenden Kommentar. Toll :!::o*

    LG,

    Klaus =)

    (Kurzsichtig, Lasik - OP und Vorderkammerlinsenimplantation, Offenwinkelglaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Katarakt - OP, 4 X XEN - Implantation 2014 / 2015)

  • Minerva ist Wortkünstlerin,

    Sualk ist Bildkünstler.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)