Deutung von OCT - Untersuchung

  • Hallo Eyecatcher,

    Da ich das GF verweigert habe, blieben wir kurz bei dem Thema OCT-Progression und Diagnose hängen.

    Ich fragte dann, ob man eine Progression im OCT nicht schon als Anlass für eine Tropftherapie nehmen kann, bevor man überhaupt erst

    Ausfälle im Gesichtsfeld-Test sieht.

    Die Ärztin meinte daraufhin, dass eine Verschlechterung im Gesichtsfeld nicht mit einer Progression im OCT korrelieren muss und das GF als Früherkennung besser wäre. So wie ich mich aber in den letzten Jahren informiert habe, ist doch gerade das OCT als Früherkennungsinstrument unabdingbar?

    Also, ich würde da eher mal vermuten, dass Deine AA mit diesem Hinweis auf Deine Weigerung reagiert hat, die Perimetrie zu machen....

    Hast Du denn tatsächlich eine gesicherte Progression laut OCT?

    Nach meinem Kenntnisstand gehen Schäden am Sehnerv der funktionalen Einbuße zeitlich voraus. Das heißt, sie sind, jedenfalls in frühen und mittleren Stadien der Erkrankung, mittels OCT in aller Regel früher zu erkennen als beim GF.

    Allenfalls in einem sehr weit fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung ist das Gesichtsfeld besser geeignet, Stabilität bzw Progression festzustellen.

    Wenn nämlich die Dicke der Nervenfaserschicht schon sehr weit reduziert ist, dann kann das OCT sie nicht mehr korrekt messen (Floor-Effekt). Dann bringt das GF bessere Erkenntnisse.

    Aber davon bist Du ja nun Lichtjahre entfernt. Soweit ich bei Dir auf dem Laufenden bin, besteht bei Dir nach wie vor 'nur' der Verdacht auf ein Glaukom.

    Was das von Deiner AA vorgeschlagene FDT Gesichtsfeld angeht, werden sich sicher noch andere User melden. Soweit ich mich erinnere, hatte Tanjalein schon das Vergnügen.

    Infos dazu findest Du hier:

    Infos von MVZ Prof. Neuhann i.S. FDT Gesichtsfeld

    Ansonsten wünsche ich Dir hinsichtlich Deiner aktuellen gesundheitlichen Problem alles Gute!!

    LG

    Chanceline

  • Hallo Chanceline,

    Danke für deine rasche Antwort, mag sein das die behandelnde Ärztin aufgrund meiner Gesichtsfeld-Verweigerung etwas weiter ausgeholt hat als nötig / medizinisch belegbar.

    Hast Du denn tatsächlich eine gesicherte Progression laut OCT?

    Nein, das letzte OCT vom März '22 ist anscheinend stabil.

    Ich selbst lasse mir seit 2 Jahren die Ausdrucke nichtmehr mitgeben, da ich aufgrund von benannten Ängsten zur Überinterpretation neige und mir das zusätzlichen Stress bereitet.

    Auf Nachfrage (und ggf. Weiterbehandlung bei anderen Ärzt:innen) kann ich mir diese aber jederzeit zuschicken lassen.

    Ich bemühe mich innerhalb der nächsten 6-8 Wochen einen Termin für normale Perimetrie + ggf. FDT-Gesichtsfeld zu machen, mit 30€ Selbstzahlung ist das FDT noch bezahlbar.

    Nach etwas Recherche dazu habe ich gelesen, dass Ausfälle beim FDT teils bis zu 5 Jahre vor Skotomen im normale 30° Gesichtsfeld-Test auftreten können - ist dies dann nicht für viele Verdachts-Patient:innen ein weiteres diagnostisch-relevantes Messverfahren?


    Da ich noch nie davon gelesen/gehört habe, stellt sich hier natürlich die Kosten-Nutzen Frage.

  • Hallo Eyecatcher,

    Nach etwas Recherche dazu habe ich gelesen, dass Ausfälle beim FDT teils bis zu 5 Jahre vor Skotomen im normale 30° Gesichtsfeld-Test auftreten können - ist dies dann nicht für viele Verdachts-Patient:innen ein weiteres diagnostisch-relevantes Messverfahren?

    So ähnlich habe ich das auch gelesen, dass mittels FDT früher als mit der normalen Perimetrie erste Ausfälle bzw. eine verminderte Empfindlichkeit im GF detektiert werden können.

    Bei Grenzfällen, wo die Bildgebung nicht eindeutig ist oder grenzwertige Befunde zeitigt, kann ich mir den Sinn dieser FDT Perimetrie durchaus vorstellen.

    Bei Sehnerven allerdings, bei denen es in der Bildgebung und bei allen anderen relevanten Untersuchungen keine Hinweise auf Schäden gibt, sondern etwa nur okuläre Hypertension besteht, will sich mir der Sinn dieser Art von Perimetrie nicht so ganz erschließen.

    Was erwartest Du Dir denn davon?

    LG

    Chanceline

  • Hallo Eyecatcher!

    Da ich das GF verweigert habe, blieben wir kurz bei dem Thema OCT-Progression und Diagnose hängen.

    Ich fragte dann, ob man eine Progression im OCT nicht schon als Anlass für eine Tropftherapie nehmen kann, bevor man überhaupt erst

    Ausfälle im Gesichtsfeld-Test sieht.

    Die Ärztin meinte daraufhin, dass eine Verschlechterung im Gesichtsfeld nicht mit einer Progression im OCT korrelieren muss und das GF als Früherkennung besser wäre. So wie ich mich aber in den letzten Jahren informiert habe, ist doch gerade das OCT als Früherkennungsinstrument unabdingbar?

    Naja- es ist ja klar, dass wenn man die Untersuchungen boykottiert, dass dann die AÄ das nicht so toll findet, oder?
    Klar verstehe ich auch Deine Hintergründe. Alles in allem eine schwierige Situation.

    Nein, das letzte OCT vom März '22 ist anscheinend stabil.

    Na, das ist doch eine gute Nachricht! Stabilität ist das Ziel!


    Viele Grüße

    Sabine

  • Was erwartest Du Dir denn davon?

    Ich erwarte mir davon nichts, der Vorschlag kam auch nicht von mir sondern seitens der behandelnden Ärztin.

    Zur Früherkennung fühle ich mich mit OCT + normaler Perimetrie gut aufgehoben und sehe da keinen Handlungsbedarf für weitere Feindiagnostik, deshalb die Frage im Forum.

    Ich habe mich btw letzte Woche durchgerungen und war nochmal vorstellig, inklusive Standard-GF (kein FDT).

    Befund weiterhin unauffällig, Druck beidseitig grenzwertig (19/20) aber das kenne ich ja.

    Die neue (und junge) Ärztin hat dann nochmal per Spaltlampe geschaut um eventuelle Änderungen im Augenhintergrund (nach 3 Monaten unwahrscheinlich aber gut) zu erkennen und ggf. obgleich 4,5 Jahre stabiler Befunde eine Tropftherapie einzuleiten.

    Scheint aber alles i.O. und nach dem nächsten (hoffentlich stabilen) OCT im Juli würden die Abstände von halbjährlich auf 1x jährlich verlängert.

  • Was für gute Nachrichten Eyecatcher !

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Hallo Eyecatcher,

    Ich habe mich btw letzte Woche durchgerungen und war nochmal vorstellig, inklusive Standard-GF (kein FDT).

    Befund weiterhin unauffällig, Druck beidseitig grenzwertig (19/20) aber das kenne ich ja.


    Die neue (und junge) Ärztin hat dann nochmal per Spaltlampe geschaut um eventuelle Änderungen im Augenhintergrund (nach 3 Monaten unwahrscheinlich aber gut) zu erkennen und ggf. obgleich 4,5 Jahre stabiler Befunde eine Tropftherapie einzuleiten.


    Scheint aber alles i.O. und nach dem nächsten (hoffentlich stabilen) OCT im Juli würden die Abstände von halbjährlich auf 1x jährlich verlängert.

    Klingt gut, was Du berichtest!

    Wenn das normale GF bei Dir keine Auffälligkeiten zeigt, und auch sonst alle Befunde inklusive OCT stabil sind, dann erübrigt es sich wohl, qua FDT nach frühen glaukomspezifischen Defekten zu fahnden.

    Also stabile Befunde!

    Und da ist ja nun in alter Tradition mindestens eine Runde :hops: angesagt.

    Super, dass Du nun längere Kontrollintervalle in Aussicht hast. Das nimmst sicherlich viel Druck raus.

    Das würde ich mir auch wünschen, aber da bei mir der AID leider nicht mitspielt, habe ich jedes Quartal das Vergnügen...

    Liebe Grüße

    Chanceline