Hallo, ich muss seit ca. 2 Wochen eine kontinuierliche Verschlechterung der Sehfähigkeit meines noch „gesunden“ Auges feststellen.
Geschichte:
Seit Mitte 2016 gemerkt das etwas mit meinem linken Auge nicht stimmt, als ich dann zum Augenarzt ging war es schon zu spät. Vorher keine subjektiven Probleme gehabt und daher auch für über 2 Jahre nicht beim Augenarzt gewesen (Sehstärke für Brille immer vom Optiker bestimmen lassen).
Zu mir:
- Aktuell: 27 Jahre alt, Normalgewicht (24 BMI), normaler bis niedriger Blutdruck
- Vergangenheit: Übergewicht (29-31 BMI), Bluthochdruck
- Optikusatrophie linkes Auge (rechts-unten von der Mitte), generell ganzes Bild weichgezeichnet und unscharf, lesen/sehen ist sehr anstrengend
- Glaucoma chronicum simplex, beidseitig
- seit Jahren beidseitiger und konstanter Tinnitus (Links jedoch stärker als Rechts)
- oft angeschlagen (Schnupfen, Müde, Kopfschmerzen)
- hatte periodisch 2016, 2017 und 2018 (Februar-März) sehr viel Stress
- Anfang 2017 einen 5x5cm angeschwollenen Lymphknoten im Hals gehabt (Ursache: Unklar)
- Aktuell: Erkältet (leichtes Fieber, Schnupfen, Husten, Schlapp, evtl. grippaler Effekt)
- Seit ü. 10 Jahren Probleme mit HWS
- Familie: Opa hat grünen Star beidseitig
- Hornhautverkrümmung beidseitig
- Ernährung: wenig Kohlenhydrate/Zucker (max 50g. pro Tag), kein Diabetes
- Augendruck 19.04.2018: 16 / 16
Problembeschreibung:
Mein rechtes Auge bereitet mir zunehmend Probleme (Verschlechterung innerhalb der letzten Tage):
- das gesamte Bild ist blurry / weichgezeichnet, ich kann nichts mehr Scharf / detailliert sehen
- Kontrastunterschiede (z.B. bei Schrift) sind besonders fordernd, lesen ist anstrengend, Buchstaben haben einen Schatten drumherum bzw. die Buchstaben flimmern
- zeichne ich z.B. einen Punkt in die Mitte eines weißen Blattes und fokussiere diesen mit meinem rechten Auge, habe ich um den Punkt herum sowie auf dem gesamten Papier einen Blurr-Effekt
- der Blurr-Effekt macht aus dem Weiß ein vermischtes Graustufenkonstrukt, Details der Papieroberfläche fehlen komplett
- dazu kommt eine Lichtempfindlichkeit (Sonnenlicht ohne Sonnenbrille ist mir viel zu grell)
- Augenlieder fühlen sich oft „schwer“ an
- generell ist das Bild vergleichbar mit dem Sehen bei wenig Licht (Detailinformationen durch Rauschen ersetzt)
- genau so hat es mit meinem linken Auge damals auch angefangen (größtes Bedenken!)
- der Begriff/Symptome des Schleiersehen passt hier ganz gut http://gesundpedia.de/Schleiersehen
- dazu kommen häufig Augenschmerzen und Kopfschmerzen (Hylo-Gel als Benetzungstropfen)
- subjektiv wird die Sicht des rechtes Auges täglich schlechter
Fragen:
1. Da ich die Ganfort-Augentropfen nicht so gut vertrage habe (sehr dunkle Augenlieder und -Ringe) wurde ich nun nach mehrmaligen bitten, testweise auf Latanelb umgestellt (Ganfort hat ja Nebenwirkungen wie Lichtempfindlichkeit und Asthenopie) mein Augenarzt hat mein Bedenken mit „jaja Ganfort hat vieles“ abgetan…
--> sollte es am Ganfort gelegen haben, wie lange würde es ca. dauern bis sich ggf. eine Verbesserung der vermeintlichen Asthenopie-Symptome einstellt?
2. Kann der Blurr-Effekt evtl. durch meine aktuelle Erkältung/grippaler Effekt verstärkt/hervorgerufen worden sein?
3. Habe vom Augenarzt eine Überweisung zur Neurologie bekommen (das war auch alles.., siehe AA-Besuch 19.04.), auf mögliche Durchblutungsstörungen oder Entzündungen wurde nicht eingegangen, werde nächste Woche mich definitiv noch bei einem anderen Augenarzt vorstellen.
-> Wie sollte ich mich jetzt bei täglicher subjektiver Verschlechterung verhalten? (ggf. mich der Notaufnahme in der "normalen" Uni-Klinik (Leipzig) vorstellen?)
+ Würde mich sehr über Tipps und ggf. Hilfestellungen von Euch freuen!
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Befunde / Weitere Informationen
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Augenarzt-Befund vom 19.03.2018:
Diagnosen:
18.11.16 Optikusatrophie, linkes Auge
Glaucoma chronicum simplex, beidseitig (Offenwinkelglaukom)
Subjektive Refraktion
rechts Sph Zyl Achse Visus = 1,00
links Sph Zyl Achse Visus = 0,80
Augendruck: rechts: 15 mmHg links: 18 mmHg
Vorderabschnitt/Fundus
19.03.18 (sonst) Vorderabsch. Regelr u reizfr bds.
(sonst) Fundus oB. Bds
Therapie:
Ganfort Augentropfen 1x tgl. bds.
Brinzolamid Ratiopharm 2x tgl. bds.
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Augenarzt-Besuch (18.04.2018):
Augendruck: rechts: 15 mmHg links: 16 mmHg
Untersuchungen:
Sehstärke (Ablesen): ok, Buchstaben hatten aber Schatten drumherum
Gesichtsfeld (R): ok
Spaltlampe/Lupe (Sehnerv): nichts Auffallendes zu erkennen
Überweisung zur Neurologie bekommen:
Diagnose: Optikusatrophie L, Sehstörungen R
Befund: Gesichtsfeld mit relativen Skotomen, L absolute GF-Ausfälle
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Augenarzt-Besuch (19.04.2018):
Augendruck: rechts: 16 mmHg links: 16 mmHg
Untersuchungen:
Sehstärke (Ablesen): ok
Gesichtsfeld (R): ok
Spaltlampe/Lupe (Sehnerv): nichts Auffallendes zu erkennen
OCT: L: „schlecht“ (Gelb-Rot) R: „ok“ (Grün-Gelb)
Umstellung der Augentropfen:
Latanelb 1x tgl. bds. (anstatt Ganfort)
Brinzolamid Ratiopharm 2x tgl. bds. (bleibt)
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Weiteres:
Radiologie 20.09.2016: MRT des Schädels bzgl. chronischen Kopfschmerzen
Beurteilung: MR-tomographisch unauffällige Darstellung des Neurokraniums
Augenarzt 06.12.2016
Diagnosen: Optikusatrophie, linkes Auge; Glaucoma chronicum simplex, beidseitig
Untersuchungen: (leider keine Unterlagen diesbezüglich bekommen)
- Biomorphometr. Untersuchung mit HRT
- Messungen der Hornhautdicke beider Augen
- Untersuchung der Nervenfaserdicke (GDX)
- OCT
Angiologie 08.12.2016: Doppler- und Farbduplexsonographie der extrakraniellen Gefäße
Diagnose: Ausschluss von Stenosen der extrakraniellen hirnversorgenden Arterien
Empfehlung: keine spezielle angiologische Therapie
Radiologie xx.xx.2017: CT der Nasennebenhöhlen
Ergebnis: nichts Auffallendes, bzw. „alles ok“