Hallo alle zusammen,
nach mehreren Warnungen durch Optiker war ich vor zwei Tagen beim Augenarzt, um mich konkret auf ein NDG hin durchchecken zu lassen. Der Innendruck lag bei der ersten Messung wohl bei etwa 18, bei der zweiten Messung durch den Augenarzt dann bei 20. Die Gesichtsfeldmessung war nicht ganz eindeutig, was wohl auch daran lag, dass ich ziemlich müde war und durch das unterschiedlich starke Flimmern etwas überfordert.
Aber als mir der Arzt dann nach einer Pupillenerweiterung in die Augen leuchtete, reichte ein Blick, um eine "eindeutige Schädigung des Sehnervs" festzustellen. In welchem Ausmaß die jetzt genau besteht, kann ich noch nicht sagen, da ich in den fünf Minuten, die er bei mir war, viel zu überrumpelt war, um Fragen zu stellen. Er hat mir Travoprost verschrieben und will den Innendruck dann in zwei Wochen nochmal überprüfen. Nach allem, was ich hier gelesen habe, werde ich bei der Gelegenheit auch eine Messung der Hornhautdicke und ein OCT machen lassen. Eventuell mich auch mal an einen Hausarzt überweisen lassen, um die ganze Blutdruck-Geschichte zu überprüfen.
Ich habe zuerst viel geweint, mich dann aber zusammengerissen und erst mal recherchiert. Es ist toll, dass mittlerweile überall zu lesen ist, dass man an einem Glaukom "nicht mehr zwangsläufig erblindet". Auch, wenn bei mir offenbar schon eine Schädigung vorliegt, habe ich noch keine Gesichtsfeldausfälle bewusst wahrgenommen.
Mein Problem ist jetzt nur, dass ich erst 25 bin und mich eine "unwahrscheinliche Erblindung" als Diagnose nicht gerade hoffnungsvoll stimmt. So viel ich auch herumgoogle, ich habe noch nicht herausgefunden, wie wahrscheinlich eine Verschlechterung ist, wie schnell sie voranschreitet bzw. in welchem Ausmaß. Ich meine, muss ich damit rechnen, dass ich in 10 Jahren nicht mehr lesen kann? Kann ich in 20 Jahren noch autofahren? Kann ich in 30 Jahren noch alleine reisen?
Mir ist schon klar, dass jeder Krankheitsverlauf verschieden ist und man da keine allgemeingültigen Aussagen treffen kann. Aber irgendwelche Statistiken muss es doch geben. Ich bin Übersetzerin und schreibe gerade meine Masterarbeit - dafür lese und schreibe ich täglich 8 bis 10 Stunden am PC. Wenn ich das nicht mehr kann, ist meine Karriere beendet.
Sicher versteht ihr, dass mich da die "eher unwahrscheinliche Aussicht auf Erblindung" in keiner Weise beruhigt. Hat vielleicht von euch einen Anhaltspunkt für mich, wie schnell so ein Glaukom bei regelmäßiger Behandlung und Kontrolle fortschreitet? Wie wahrscheinlich es ist, dass ich ein Leben lang als Übersetzerin und Autorin arbeiten kann?