Basale Iridektomie bei Pigmentdispersionsglaukom?

  • Hallo zusammen,

    ich brauche mal euren Rat. Bei mir liegt ein Pigmentdispersionsglaukom vor. Dank Medikation sind die Werte stabil. Ich war jetzt wieder stationär in der Kölner Uni von Freitag bis heute, Drücke zwischen 9 und 13, liegend zwischen 17 und 21 (begonnen hatte ich vor vier Jahren mit 29 und 35). Gesichtsfeld ebenfalls stabil aber seit vier Jahren mit Einschränkungen.

    Mein Augenarzt rät mir derzeit von einem Eingriff ab (da Werte und Gesichtsfeld stabil). Der Oberarzt im Krankenhaus rät mir allerdings zu einer basalen Iridektomie, da es durch die abgeschabten Pigmente zu Spitzen kommen kann.

    Nun bin ich hin und hergerissen. Wenn keine Notwendigkeit besteht, würde ich mir ungern (jetzt schon) die Augen operieren lassen. Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

    Viele Grüße

    Hans-Günther

    2 Mal editiert, zuletzt von HGK (8. Januar 2018 um 13:04)

  • Hallo Hans Günther

    Kennt der niedergelassene Augenarzt die aktuellen Werte, insbesondere die Werte der Liegendmessung?

    Wie alt bist du?

    Gruß

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Jenat,

    die aktuellen Werte habe ich von der Uniklinik heute mitbekommen und werde sie meinem Augenarzt zur Verfügung stellen (Termin zur Sprechstunde muss ich noch vereinbaren). Ich bin 47 Jahre alt.

    Ich war im ersten Moment so überrascht von dem Vorschlag des Eingriffs, dass ich erstmal hier in die Runde gefragt habe. Mittlerweile habe ich aber verschiedene Threads gelesen und denke, dass der Eingriff möglicherweise doch eine vernüftige Alternative ist.

    Ist halt jedesmal ein komisches Gefühl, dass erstmal verarbeitet werden muss, wenn bei dem Glaukom eine neue Stufe erreicht wird (wäre meine erste Augen OP).

    Viele Grüße

    HG

  • Hallo,

    Dann frag auch deinen niedergelassenen Aa. Die Schwankungen sind schon recht doll. Es ist immer die Frage, was ein Sehnerv so aushält.

    47 ist relativ jung. Je älter man ist, desto weniger Vernarbungstendenz.

    Hast du Stabilität oder wird es schlechter?

    Gruß

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Mit der Medikation die ich seit etwa zwei Jahren habe (tropfe morgens und abends jeweils DorzoComp und zur Nacht Latanovision) ist es zum Glück stabil (Werte und Gesichtsfeld.

    Mal schauen, was der Aa sagt. Ich werde berichten =)

    Vielen Dank und viele Grüße

    HG

  • Hallo Hans-Günther!

    Wieso soll denn eine Iridektomie gemacht werden? Gibt es einen besonderen Grund, warum da chirurgisch rangegangen werden soll?

    Wäre die Laser-Iridotomie denn keine Option?

    Wenn alles stabil ist, ist doch erstmal alles gut. Die Schwankungen sind groß, da hat Jenat absolut Recht. Aber so lange alles stabil ist, wäre ich da relativ entspannt.

    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Hans-Günther,

    Mein Augenarzt rät mir derzeit von einem Eingriff ab (da Werte und Gesichtsfeld stabil). Der Oberarzt im Krankenhaus rät mir allerdings zu einer basalen Iridektomie, da es durch die abgeschabten Pigmente zu Spitzen kommen kann.

    bist du in regelmäßiger Verlaufskontrolle in der Uni-Klinik? Was heisst Werte stabil? Druckwerte? Bildgebende Verfahren im Verlauf sind wichtig, also HRT/OCT o.ä..

    Über die Sinnigkeit einer Iridotomie/Iridektomie beim Pigmentglaukom streiten sich seit Jahren die ärztlichen Geister... Kann der Pigmentabrieb dadurch gestoppt werden, oder nicht. Unabhängig von diesem Abrieb gibt es beim Pigmentglaukom aber durch die Anatomie noch ein anderes Problem. Die Pupille stellt sich nächtens weit, weil dunkel im Schlaf. Und kann durch Anatomie in diesem Fall den Kammerwinkel verlegen. Das erzeugt die Druckspitzen nächtens.

    Wegen der besonderen Anatomie geht es da nicht nur um Pigmente. Und auch diese Anatomie ist dann wieder unterschiedlich.

    Vorteil der chirurgischen Iridektomie ist, dass sie sehr viel gezielter eingesetzt werden kann, als der Laser.

    Je älter man ist, desto weniger Vernarbungstendenz.

    Spielt bei der Iridektomie keine Rolle. Da vernarbt nix. Es ist ja nur ein Schnitt in die Iris. Eher geht das Loch bei der YAG-Iridotomie zu.

    Bei dem von H-G geschildertem stabilen Befund, würde ich wohl auf beides verzichten. Und mich in 6-8 Monaten wieder in die Klinik begeben zur Verlaufskontrolle. Kommt da irgendwann was, ist eh eine drucksenkende OP fällig und damit automatisch die chirurgische Iridektomie. Bei jeder TE, also Trabekulektomie, der "Goldstandard", findet auch eine Iridektomie statt.

    Manchmal verstehe ich den "Wind" nicht drum ... Für mich ist so eine Iridektomie (oder auch Iridotomie) wirklich recht normal. Aber wie gesagt: Einfach so, bei stabilem Befund, Nein.

    Einmal editiert, zuletzt von Silli (9. Januar 2018 um 17:02)

  • Hallo,

    Werte sind seit zwei Jahren stabil, alle drei Monate beim Augenarzt, Werte immer 11 oder 12. Uniklinik einmal im Jahr ambulant, einmal im Jahr stationär zur Druckmessung.

    Jetzt war ich von Freitag bis Montag stationär in der Uniklinik zur TagesTensio-Messung (heißt das so?). Vormittags, nachmittags, abends und zur Nacht jeweils Werte zwischen 10 und 12. Bei der Liegendmessung morgens Werte zwischen 17 und 21.

    Der Oberarzt hat mir jetzt zu der OP geraten um mögliche Spitzen zu vermeiden.

    OCT habe ich jetzt zum zweiten mal durchführen lassen. Ergebnisse liegen bei meinem Augenarzt.

    Ob eine Laser-Iridotomie eine Alternative ist, weiß ich nicht. Bin gestern das erste mal mit einer OP konfrontiert worden. Bin noch in der Recherche- und Findungsphase =)

    Viele Grüße

    HG

  • Uniklinik einmal im Jahr ambulant, einmal im Jahr stationär zur Druckmessung.

    Das wollt ich wissen. Gibt es einen Verlauf der bildgebenden Verfahren? In der Klinik?


    Bei der Liegendmessung morgens Werte zwischen 17 und 21.

    Uhrzeit?

    Edit: Ich frage so blöd, versteht man möglicherweise nicht. Man könnte wegen Druckspitzen die Tropfen zur Nacht vielleicht zeitlich besser setzen. Das sind so Feinheiten an Möglichkeiten auch. Ich verwirre gerade vermutlich wieder nur.

    3 Mal editiert, zuletzt von Silli (9. Januar 2018 um 19:24) aus folgendem Grund: Typo

  • Ich frage so blöd, versteht man möglicherweise nicht. Man könnte wegen Druckspitzen die Tropfen zur Nacht vielleicht zeitlich besser setzen. Das sind so Feinheiten an Möglichkeiten auch. Ich verwirre gerade vermutlich wieder nur.

    Alles gut, ich bin ja froh über jede Information.

    In der Uniklinik werden jedesmal diverse Tests durchgeführt, irgendwann habe ich aufgehört nachzufragen, was nun wieder gemessen wird...

    Die Liegendmessung fand morgens immer gegen 06.30 Uht statt.

    Latanovision nehme ich abends, wenn ich zu Bett gehe. Ansonsten morgens und am (frühen Abend) Dorzocomp.

    Einmal editiert, zuletzt von HGK (9. Januar 2018 um 19:35)

  • Die Liegendmessung fand morgens immer gegen 06.30 Uht statt.

    Das ist keine nächtliche Liegendmessung. Nachts ist so 2 bis 4 Uhr.

    Bei stabilem Befund würd ich persönlich auch ungern am Auge "rum machen lassen". Und eine Iridektomie oder auch mit YAG-Laser Iridotomie bewirkt keine Drucksenkung.

  • Latanovision nehme ich abends,

    Wann? Manchmal kann man mit den Tropfen nächtliche Spitzen erwischen, weil diese eine gewisse Wirkzeit haben. Wie soll ich das ausdrücken ...

    Diese Prostaglandine/Prostamide wirken nach einer bestimmtem Zerit am besten, bei nächtlichen Druckspitzen, kann man da evtl. was erwischen...

    Einmal editiert, zuletzt von Silli (9. Januar 2018 um 20:04) aus folgendem Grund: Typo

  • von 6. 30 Uhr muss man zurückrechnen und so Tropfen, dass die Wirkzeit des letzten Medikaments voll da ist. Das meint Silli.

    Ich weiß gerade nicht mehr die Stundenzahl der vollen Wirkentfaltung auswendig.

    Außerdem: der ultimative kopfkissencheck: liegt da der Kopf noch irgendwie unoptimal oder würde ein Anderes Kissen mehr Lockerheit bewirken können.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Das ist keine nächtliche Liegendmessung. Nachts ist so 2 bis 4 Uhr.

    Ah, ok. Die letzte Messung war immer zwischen 23.00 und 23.30 Uhr. Danach durften wir bis 06.30 Uhr schlafen, wurden geweckt, durften nicht aufstehen und es wurde sofort der Druck gemessen.

    Wann? Manchmal kann man mit den Tropfen nächtliche Spitzen erwischen, weil diese eine gewisse Wirkzeit haben.

    Latanovision nehme ich, wenn ich zu Bett gehe. Also so gegen 22.00 Uhr.

  • Das meint Silli.

    So ungefähr meint sie das, danke für's aushelfen. Ich krieg es gerad nicht richtig erklärt....

    Wenn ich noch mehr verwirre, sagt Bescheid.

    Das mit den nächtlichen Liegendmessungen ist für Kliniken natürlich auch viel Aufwand. Ich kann schon verstehen, dass das manchmal nicht so ganz optimal möglich ist. Um 6 so richtig liegend ist ja schon mal nicht schlecht. Und man sieht ja auch, dass der Druck schwankt bei Hans-Günther - ganz typisch für's Pigmentglaukom.

    Ich weiß gerade nicht mehr die Stundenzahl der vollen Wirkentfaltung auswendig.

    Kann man so genau ja auch gar nicht sagen, sind eben auch Erfahrungswerte. Hier ein Link wegen Wirkzeit, der ist aber auch nicht ganz neu: Wirkzeit Prostaglandin-Analoga

    Mit 8-10 Stunden dürfte man ganz gut liegen, deswegen tropfe ich mein Bimatoprost (ist der Wirkstoff, in meinem Fall Lumigan als Augentropfen) früher, als "zur Nacht". Ich tropfe es 19 Uhr rum. Ich tropf(t)e ja auch DorzoComp (das tropfte jetzt nur, weil frisch operiert bei mir. Was du tropfst ist aber so meine bewährte Therapie seit Jahren mit eben auch Pigmentglaukom).

    Der Betablocker im DorzoComp für mögliche nächtliche Spitzen auch so um 6-8 Stunden. Ich tropfe also z.B. um 19 bis 20 Uhr alles. Jetzt verwirre ich den Hans-Günther völlig :grinsgrün:

    Ich persönlich würde es so machen bzw. mache das so. Wichtig für dich aber ist, dass dein Befund stabil ist! Und die Ausgangsfrage war ja wegen der Iridektomie.

    In der Uniklinik werden jedesmal diverse Tests durchgeführt, irgendwann habe ich aufgehört nachzufragen

    Ja, ich weiß. Aber du solltest diese Befunde, vor allem der bildgebenden Verfahren, zu Hause haben. Man muss sich da als Patient ein wenig kümmern.

    Da würde ich nachhaken - einfach so empfiehlt ja auch kein Arzt eine Iridektomie?

  • Hallo,

    wichtig ist, auch wenn man stationär ist, möglichst direkt beim Platznehmen am Gerät

    um Ausdruckexemplare zu bitten, klappt meistens.

    Wenn man später am Tage oder so darum nachfragt, ist das verständlicherweise eher negativ. denn suchend wieder einsteigen in die software pp. macht der Gerätekraft keinen besonderen Spass, wenn überhaupt "Zeit" dafür ist. Meistens sitzen vor der Tür schon die nächsten Patienten...