Kryo- und Photokoagulation

  • Hallo Freunde und Mitleidende,

    meine Name ist Michael, ich bin 40 und komme aus Torgelow im Nord-Osten.
    Ich bin seit Geburt an sehbehindert, momentan kann ich links nach 40% sehen und rechts bin ich aufgrund von vergangener Netzhautblösungen erblindet. Auf beiden Seiten habe ich den Grünen Star.
    Bisher galt aller Aufmerksamkeit dem linken noch sehenden Auge bis Anfang des Jahres eine Linsenluxaktion im rechten Auge diagnostiziert wurde. Laut Arzt wohl hervorgerufen durch jahrelange Inaktivität. Der Augendruck war rechts immer nur leicht erhöht. Die Linse wurde erfolgreich entfernt und die Netzhaut wieder angebracht, in der Hoffnung wenigstens wieder hell und dunkel zu erkennen. Seitdem aber bleibt der Augendruck sehr hoch und ging auch über Monate nicht runter, 3 ganze Glaupax pro Tag und Duokopt halfen nicht wirklich. Ich hatte fast immer einen Druck zwischen 40 und 60. 60 waren kaum zu ertragen, sodass ich heil froh als mich meine Augenärztin zu einer Cyclokryokoagulation anmeldete. Leider waren dies die schlimmsten Schmerzen meines Lebens, denn die Betäubungsspritze wirkte kaum und ich spürte alles. Man sagte mir danach, dass es daran gelegen haben könnte, dass mein Auge zu sehr und schon zu lange entzündet war. Das war im April. Nun ist bis dato mein Augendruck noch immer bei 40 und muss runter um das Auge insgesamt zu retten.
    Nun weigerte ich mich beharrlich eine erneute Kryo über mich ergehen zu lassen und der Arzt schlug nun eine CycloPHOTOkoagulation vor.
    Wer hat Erfahrung mit dieser Methode? Es ist ja eigentlich dieselbe Prozedur nur mit Licht anstatt Eis.
    Ich gebe zu ich habe nach der letzten Erfahrung schon Bammel.

    Wer kann mir mit einer Erfahrung helfen oder hat vielleicht schon beide Methoden zum Vergleich erleben "dürfen"?

    Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße.=)

  • Willkommen Micha,

    eine Kryo hatte ich nicht, aber an beiden Augen Cyclophotocoagulationen (CPC). Diese immer unter leichter Vollnarkose.

    Meines Wissens nach, kann eine Kryo schmerzhafter sein, als die CPC. Ich persönlich allerdings finde die Alternative unter dieser leichten Vollnarkose für mich besser.

  • Hi Silli.

    Leichte Vollnarkose???

    Mir hat man dies weder bei der Kryo noch jetzt bei der Photo angeboten. Wenn sie bei dir ne leichte Vollnarkose machten, dann muss es ja seinen Grund haben, dass z.b. ne lokale Betäubung nicht ausreicht...=(

    Ich soll wieder nur ne Spritze ins Auge kriegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Micha S. (18. November 2017 um 17:48)

  • Hi Micha,

    meine Klinik macht solche Eingriffe eigentlich immer in Vollnarkose. Das kenne ich so auch aus meiner früheren Klinik in Hamburg, dort hatte ich meine ersten OPs und auch die erste CPC, ebenfalls unter Vollnarkose.

    Ist wohl unterschiedlich manchmal in den Kliniken, einige machen auch bestimmte Eingriffe nur unter örtlicher Betäubung.

  • Rostock

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Micha!

    Willkommen hier im Forum.

    Och manno, ich bin in Greifswald.:'C

    Vielleicht kann ja ne Pille erbetteln, damit mir vorher bissl düsig wird. Die Kryo jedenfalls war unter örtlicher Betäubung grausam...

    Also, als Patient sollte man eigentlich gar nichts erbetteln müssen. Wenn es um Narkose geht, um Schmerzen zu vermeiden, schon zweimal nicht. Vielleicht solltest Du da einfach mal konkret danach fragen.

    Für mich ist es nicht erkennbar, wie eine CPC einen Druck von 40-60 (unter 3 mal Diamox und Duokopt) ausreichend runterbringen soll.

    Meiner Meinung nach kann so ein Eingriff das gar nicht schaffen.

    Wurde eine Trabekulektomie (TE) denn gar nicht diskutiert? Da wird im Auge ein Filterkissen präpariert.

    Hast Du denn Schmerzen am blinden Auge? Also, ich meine jetzt nicht vom hohen Druck.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hi Sabine.

    Die Sache warum man sich damals für eine Kryo und jetzt für eine CPC entschieden hat ist der Grund, dass mein Auge innen ziemlich instabil geworden ist, daher auch die Linsenluxaktion. Momentan ist alles im Auge sehr passig und die Ärzte haben Angst mit einem erneuten Eingriff im Auge mehr zu zerstören als zu retten, daher nun die etwas schonendere Methode von Außen.
    Die Schmerzen sind momentan auszuhalten und ohne Augendruck nicht vorhanden. Der Professor erklärte mir aber der Druck müsse runter, der er sonst u.a. die Hornhaut angreifen würde was die zusätzliche erhebliche Schmerzen bedeuten würde.

    Ich las auch, dass eine CPC nicht immer gleich von Erfolg gekrönt ist und gerne mal wiederholt werden muss, aber aufgrund der schlechten schmerzhaften Erfahrungen der Kryo habe ich um die Photo gebeten. Die Kryo half aber nur am Anfang, der Druck pegelete sich auf akzeptable 23 ein, nun immer über 40.

    Das mit den Schmerzmitteln werde ich noch einmal ansprechen, ich hörte mal, dass man so eine Art LMA Tablette bei stationären Eingriffen bekommt, allerdings auch nur auf Nachfrage.

  • Hallo Micha!

    Schonend ist eine CPC nicht unbedingt, aber ok, die Ärzte werden sich das gut überlegt haben, was bei Deinem Auge geht und was nicht.

    Das mit den Schmerzen meinte ich anders, als Du es verstanden hast.

    Blinde Augen können Schmerzen verursachen und diese Schmerzen, dann unabhängig vom Augeninnendruck (AID) können sehr heftig sein.

    Vor dem Eingriff kannst Du alles fragen und um das bitten, was Du gerne möchtest.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Ich glaube ich sage die OP ab.

    Nachdem was ich in diversen Foren gelesen habe raten eh viele vin einer CPC ab, vor allem wenn das Auge eh doll vorbelastet ist.

    Außerdem sagten andere Betroffene, dass wenn eine Kryo nicht half, dann die CPC eher erst recht nicht. Hinzukommt, dass ich momentan kaum Druckschmerz verspüre, trotz 40 bei letzter Messung und das Auge nur leicht brennt bei der Einnahme von Ganford. Mein Auge ist eh blind, dahingehend kann nichts passieren und an eine Kissen OP o.ä. möchte der Prof nicht ran, weil das Auge grad schön stabil scheint und ein Eingriff das Auge zum kippen bringen könnte.

    Aber auch ne CPC oder Kryo bedeutet ja viel Stess und Verletzungen fürs Auge.

    Ich glaube ich warte erst einmal ab. Der Prof meinte durch den Druck könnte irgendwann der Schmerz steigen, weil die Hornhaut in Mitleidenschaft gezogen wird?

    Könnte ich zur Not einfach nen Tropfen Ganford mehr nehmen (bisher morgens jnd abends 1x) oder gäbe es noch Alternativen?

    Was meint ihr zu meinen Überlegungen?

    Ich gebe zu, dass Angst natürlich auch eine Rolle spielt.

  • Hallo Micha,

    Könnte ich zur Not einfach nen Tropfen Ganford mehr nehmen (bisher morgens jnd abends 1x) oder gäbe es noch Alternativen?

    auch hier stolpere ich wie gerade bei Lotus über die doppelte Gabe von Ganfort? Das gehört eigentlich nur 1x täglich getropft.

    Was eine Tropftherapie bei dir angeht müsste es eigentlich noch mehr Möglichkeiten geben. Spontan fällt mir da z.B. Dorzolamid ein. Gibt aber noch mehrere Wirkstoffe aus verschiedenen Wirkstoffgruppen.

  • Hallo Silli,

    ich sprach grade mit der Schwester und sie sagte auch, dass ich bitte nur 1x Ganford nehmen soll.

    Hatte zuvor Duokopt, aber so richtig doll wirkte es auch nicht, aber ich vertrug es besser als Ganford. Kann aber auch sein, dass mein leichtes Brennen im Auge daher kam, dass ich Ganford 2 mal am Tag tropfte.

  • Hallo Micha,

    man könnte die Tropftherapie erweitern, also zusätzlich zum Ganfort z.B. noch Dorzolamid. Ob das dann natürlich genügend den Druck senkt, wäre eine andere Frage.

    Benutzt du irgendwelche Benetzungstropfen? Das Bimatoprost im Ganfort macht gerne mal "rote Augen". Ich würde auf jeden Fall zusätzliche Pflege verwenden.

    Ich finde es sehr schwierig, dir zu dem Eingriff etwas zu raten bzw. etwas dazu zu schreiben. Auch, weil ich z.B. eher keine Ahnung von diesen Netzhaut-Geschichten habe. Die Art des Eingriffs kann von solchen Vor-Erkrankungen abhängen, bei Druckerhöhungen nach Netzhaut-OPs habe ich zumindest schon öfter von dem Einsatz einer CPC gehört.

    Wie gesagt hatte ich ja schon selber CPCs. Immer eher notfallmäßig wegen Druckentgleisungen, weil nichts anderes gerade ging. Ich bin da echt auch kein Fan von. Es ist ein destruktiver Eingriff, der zum einen Gewebe zerstört und zum anderen nicht immer auf Dauer funktioniert. Es muss von Anfang an vorsichtig verödet werden, da es nie zu viel werden darf. Deswegen muss auch schon mal wiederholt werden.

    Wenn ich aber keine andere Möglichkeit hätte, würde ich es auch nochmal machen. Nu ist aber auch mein linkes Auge nicht komplett blind, sondern hat noch einen kleinen Rest Gesichtsfeld (funktionell blind, keine Sehschärfe) - da gilt es auch Sehkraft zu erhalten. Mein rechtes Auge ist mein Sehendes (Visus um 0,2 bis 0,25 zur Zeit, dem lauf ich etwas hinterher, weil da eigentlich mehr drin sein müsste. Auge zickt aber gerade sehr). Ich schreib das nur ausführlicher, um klar zu machen, dass meine Grundsituation eine andere ist.

    Unser "gemeinsames" Problem aber wäre der zu hohe Druck. Der würde bei mir dann auch schön ansteigen irgendwann und unabhängig von der Sehkraft Probleme machen. Bei mir auf jeden Fall zu vermehrten Entzündungen führen, ob auch die HH leiden würde, kann ich dir nicht sagen. Ein weiterer Punkt wäre, dass meine Augen beste Kumpels sind, ernsthaft. Macht das eine Blödsinn, zieht das andere mit.

    Wenn deine Angst vor allem auf den schmerzhaften Erfahrungen des ersten Eingriffs beruht, würde ich das unbedingt ansprechen. Kann ich absolut nachvollziehen, würde ich auch nicht mit machen. Sollen mich alle (Ärzte) für eine "Memme" halten, wäre mir egal. Können sich gerne selber mal auf den Tisch legen ...

  • Hallo Micha!

    Hmmm...nicht schonend, aber schonender als eine Kryo? Hast du da nen Vergleich?

    Nein, aber beide Eingriffe haben das gleiche Ziel... sie zerstören einen Teil des Ziliarkörpers. Ob der nun vereist oder verödet wird, ist ja schlussendlich egal. Beides muss auch von der Hornhaut verarbeitet werden.

    Überleg Dir das alles und wenn Du Bedarf hast, kannst Du ja auch immer noch Fragen an den geplanten Operateur stellen.


    Viele Grüße

    Sabine