• Ich habe diesen Thread vom Anfang bis hier überflogen, da das nächtliche overdipping bei mir auch Thema ist.

    Aus dem Grund habe ich mir selbst ein Langzeitblutdruckmessgerät zugelegt, um so meine persönliche Therapie-Feinjustierung mit Salz und allem pipapo bequemer betreiben zu können.

    Dabei ist mir aufgefallen, dass vermeintliche nächtliche Overdipps sich etwas relativieren, wenn man die Körperlage zum Zeitpunkt der Messung mitberücksichtigt.

    Anfangs war mir nicht klar, dass der Blutdruck über die Arm-Manschette gemessen immer auf Herzhöhe erfolgen sollte. Da ich stets auf der Seite schlafe um Apnoephasen möglichst zu vermeiden, ist der Blutdruck immer falsch zu hoch bzw. falsch zu niedrig. Diesen Effekt empfinde ich bei mir als ziemlich bedeutsam, da ich so wie du, um jedes mmHg ringe.

    Habe irgendwo gelesen, dass ein Höhenunterschied der Manschette um 10 cm zum Herzen mit einer Änderung um ca. 8mmHg des gemessenen Blutdrucks verbunden ist.

    Wenn bei Seitenlage der linke Arm oben auf dem Körper liegt, kommen so ja evtl. schon 20cm Höhenunterschied zusammen und man kriegt bei der Auswertung erst mal einen nachhaltigen Schreck und das ist nicht gut für die Augen ?

    Eine (ärztliche) Meinung zu diesem Thema würde mich interessieren. Also falls jemand dazu etwas weiss….

    Alles Gute!

    Ari

  • Hallo Nona, hallo Ari,

    das Thema Sport am Morgen: Um in die Gänge zu kommen brauche ich bereits in der Horizontalen etwas Gymnastik.

    Ausdauersport ist bei mir ungünstig (Flammersyndrom). Tagsüber – siehe unten - besteht kein Bluthochdruck, der ausgeglichen werden könnte mit Ausdauertraining.

    Mittlerweile ziele ich mehr auf Kraft- und Koordinationsübungen bei mehreren Wiederholungen. Zudem mache ich Trampolintraining, mehr zum Aufwärmen vor den Übungen.

    Danke für die Erfahrungen mit der eigenen Blutdruckmessung, Ari. Die möglichen Unterschiede der Messungen je nach Lage im Schlaf beruhigen mich, so dass ich dieser einzelnen weniger Bedeutung gebe.

    Meiner Meinung nach schlafe ich bevorzugt rechtsseitig und auf dem Rücken, doch ein Mensch soll wohl im Schlaf recht häufig seine Lage verändern.

    Hier gab es mal ein Thema zur Kopfposition im Schlaf bei Glaukom, Link zu einer Studie unter Beitrag 14:

    Winkel der Lagerung des Kopfes beim Schlaf

    LG

    Tee

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  • Hallo Tee!

    Sorry, komme erst jetzt dazu wieder zu schreiben. Den Link zur Auswirkung der Kopfposition auf den IOD bin ich schon vor einiger Zeit mal gefolgt und habe mir die Abstracts zum Thema bei PubMed durchgelesen. Seit der Zeit wo das Thema hier behandelt wurde (2014) ist noch eine Studie aus 2016 dazugekommen.

    Mein Fazit daraus ist: Die Lagerung im Schlaf kann durchaus signifikanten Einfluss auf den IOD haben. Die Größenordnung der zu erreichenden Druckminderung könnte bei bis zu -10% bis -20% liegen. Dazu müsste man aber das Bett um ca. 20 Grad neigen. Dicke Kissen haben keinen Effekt.

    Habe daher kurz überlegt mir ein Pflegebett-Lattenrost anzuschaffen das ich elektrisch neigen kann.

    Dann kamen aber weitere Überlegungen dazu, die mich bis jetzt von jeglicher Veränderung der Bettneigung abgehalten haben. Ich stelle mir nämlich die Frage, ob die Erhöhung der Kopflage zur Reduktion des IOD evtl. auf Kosten des diastolischen Perfusionsdrucks gehen könnte?

    Da ich vermute, dass bei mir die bedeutsamere Stellschraube im Bereich der nächtlichen Overdipps und Mikroangiopathie bzw. der vaskulären Dysregulation zu suchen ist und der IOD dagegen in der Bedeutung die zweite Geige spielt, denke ich, dass die Studien von NDGlern mit Vorsicht genossen werden sollten. Vielleicht sollten wir ja sogar eher die Füße hochlagern und den Kopf tiefer???

    Strempel schreibt in ihrem Buch ja auch als Therapiemöglichkeit bei vaskulärer Dysregulation, dass man evtl. Kompressionsstrümpfe tragen sollte. Eine Physiotherapeutin hat mir das selbe empfohlen und kam auch mit der Idee der tieferen Lagerung des Kopfes in der Nacht.

    Tja!

    Wie alle Glaukomis warte ich eben noch auf weitere Forschungsergebnisse und den großen Durchbruch bei den Erkenntnissen.

    Für alle Interessierten die hier jetzt oder später mitlesen habe ich hier mal die Studien die du genannt hast und auf die ich mich beziehe herausgeschrieben:

    “Head Elevation and Intraocular Pressure in Glaucoma.”

    Optom Vis Sci. 2016 Sep;93(9):1163-70. doi: 10.1097/OPX.0000000000000895.

    “The effect of positional changes on intraocular pressure during sleep in patients with and without glaucoma.”

    J Glaucoma. 2014 Jun-Jul;23(5):282-7. doi: 10.1097/01.ijg.0000435848.90957.fe.

    “Effect of sleeping in a head-up position on intraocular pressure in patients with glaucoma.”

    Ophthalmology. 2010 Jul;117(7):1348-51. doi: 10.1016/j.ophtha.2009.11.015. Epub 2010 Feb 25.

    “Increase of peak intraocular pressure during sleep in reproduced diurnal changes by posture.”

    Arch Ophthalmol. 2006 Feb;124(2):165-8.

    Also: Am besten optimistisch bleiben und den Kopf nicht hängen lassen! Oder vielleicht gerade doch??

    Lieben Gruß

    Ari

  • Liebe Ari,

    Gut nachgedacht.

    Der AID ist es nicht. Ich habe konstant die magischen 12.

    Es ist Versorgung ganztägig und nachts besonders. Was bleibt, ist optimale Ernährung, füttern wir unsere Sehnerven wie ein Baby.

    LG

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Tee!

    Nur eine Vermutung von mir ...

    Du bist so körperlich feingetunt/sensibilisiert, dass ein nächtlicher Blutdruckabfall sich eventuell auch in anderen Körperteilen bemerkbar machen könnte (Endgliedmaßen). Was eh eine Baustelle von dir ist.

    Davon könnte man durchaus des nächtens aufwachen.

    Ich brüte/grübel mal weiter darüber ... brüten: orr neee, Ostern ist auch bald ? ..

    Selbst dilletantische Sicht kann mitunter inialzündend sein...

    Und dass wir dir gern irgendwie helfen würden, weißt du,,,

    GLG

    Minerva

    "Die Dinge, die mich anders machen,
    sind die Dinge, die mich ausmachen."
    A. A. Milne

  • Hallo Ari,

    der Yoga-Hund kommt sowieso nicht in Frage, und im Sinne von Zuspruch lassen wir den Kopf auch nicht hängen.:girls:

    Die Überlegungen zur Schlafhaltung speziell bei NDG mit der Durchblutungsproblematik machen mich ebenso nachdenklich. Ich will dieses Jahr die Expertin darauf ansprechen, welche Version - Kopf oder Beine höher - sie zum Schlafen empfiehlt.

    Tagsüber halte ich es für kritisch, wenn ich durch zu schnellen Positionswechsel nach oben ein schwaches Empfinden vom Minderdurchblutung im Kopf habe, oft verknüpft mit minimaler Hörminderung, aber rasch reversibel. Tiefes Atmen und Abstützen auf den Oberschenkeln hilft.

    Nachts merke ich davon nichts. Danke jedenfalls für Zusammenstellung der Studien. Ob ich meine bisherige etwa 10-Grad-Kopf-Schräglage zum längeren Lattenrostteil hin verändere wie deine Physiotherapeutin riet, weiß ich noch nicht.

    Bettsocken und eine kurzeFußmassage mit Rosmarinöl vorweg zum Einschlafen empfinde ich als entspannend, sind bestimmt auch durchblutungsfördernd und gut für die Akren, die wir warm halten sollen.

    Tagsüber fühle ich mich gelegentlich im Winter ganz wohl mit engeren Kniestrümpfen, die sich für Langstreckenflüge eignen.

    Trotz aller Studien - vielleicht ist es besser, auf die eigenen Empfindungen gut zu achten...

    LG

    Tee

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  • Minerva: Danke, liebe von dir!<3

    Bitte nicht zu sehr grübeln. Vielleicht war ich einfach geschlaucht von den Umständen zuvor: Die zweite Nacht im Folge mit Gerät (was zur folgenden Nacht hin frei war), nachdem die Batterien zuvor just um 22 Uhr leer waren; keine Messungen ausgerechnet nachts.

    Beim nächsten Mal wird alles anders - hoffentlich besser.:wink:

    LG

    Tee

    watch?v=0DcTUdMy0-Y

  • Hallo Tee!

    Ja, da hast Du ja schon einige Dipps drin. Wie ist das im Vergleich zur Voruntersuchung? Hab ich gerade nicht parat für mich.

    Was wir im Schlaf so machen ist leider so nicht immer kontrollierbar.

    Ari, eigentlich dürfen hier keine Links gesetzt werden zu englischsprachigen Seiten. Ich lass die jetzt mal noch drin. Aber bitte künftig entweder deutsche Seiten suchen ohne Werbung oder aber irgendwie umschreiben. Sorry, sind nicht meine Vorschriften, sind die Selbsthilfevorschriften.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine!

    Der Vergleich fällt schlechter aus. Die Crux der RR-Problematik liegt für mich vermutlich im Jahr 1998, dem Zeitpunkt meiner SD-OP.

    Wie ich in dem medizinkritischen Buch von Dr. G. Reuther lese, seien 80 bis 90 % der OPs ohne zwingende Indikation erfolgt.

    U.a. seien durch die Entfernung von Schilddrüsen bleibende Störungen der Blutdruckregulation in unbekannter Häufigkeit verursacht; Quelle (englisch) studiere ich bald, schreibe dir dann eine PN.

    LG

    Tee

    watch?v=0DcTUdMy0-Y

  • Halli Hallo,

    ich würde gerne auf Ari nochmal eingehen, insbesondere auf die Kompressionsstrümpfe.

    Hat das schon mal jemand ausprobiert oder sich Gedanken drüber gemacht? Ich habe nämlich als junger Kerl auch das Problem, dass ich Nachts zum "extreme dipping" neige und auch nach Lösungen suche. Ich trinke an sich schon viel Wasser, mache viel Sport (auch viel Kraftsport), esse aber wohl zu salzarm.

    Meine Schwester, selbst Internistin, sagt halt, dass viel Wasser und viel Salz sich irgendwo auch wieder ausgleichen. Zudem ist bis heute die genaue Wirkung von Salz auf den Blutdruck nicht zu 100% geklärt (meine Freundin ist Pharmazeutin, echt anstrengend hier ;-)). Vllt sollte ich auch einfach fett werden :oD

    Deswegen finden, dass solche Kompressionsstrümpfe eine gute und einfache Lösung wären. Falls dazu jemand nähere Infos hat, bitte melden.

    Danke und schönes Wochenende!

    Einmal editiert, zuletzt von AGeK (14. April 2018 um 11:27)

  • Lieber AGeK !

    Ich antworte Dir mal hier weil Du im anderen Thread auch was zum Blutdruck geschrieben hast.

    Du schriebst Du hast ein PDS und ob PDG noch nichtmal geklärt.

    Du hast Dich schon so viel belesen und informiert, was sicher auch gut und richtig ist, dass man als Patient sein Schicksal selbst in die Hand nimmt. Aber versuche Dich nicht in irgendwas zu verrennen.

    Ein niedriger Blutdruck schadet nicht per se. Die meisten Menschen profitieren von niedrigem Blutdruck und werden älter als Menschen mit Bluthochdruck. Daher würde ich niemals nie auf die Idee kommen meinen Blutdruck durch vermehrte Salzzufuhr einfach mal zu erhöhen. Als Kardiologe würde ich Dich nehmen und schütteln.

    Das ist nicht unbedingt gesund (vielleicht schadet es Dir persönlich jetzt auch nicht, wenn Du sagst, Du nimmst sonst sehr wenig Salz zu Dir das kann ich nicht beurteilen) und wie Du schon geschrieben hast hat jeder Mensch eine andere Salzsensitivität. Hypertoniker reagieren oft stärker drauf als Hypotoniker.

    Natürlich kann ich Dir nicht garantieren, dass ein niedriger Blutdruck Deinen Augen nicht schadet aber ich würde an Deiner Stelle erstmal nicht davon ausgehen sondern mich vornehmlich auf den zu hohen und schwankenden Augendruck konzentrieren. Dein Glaukom, wenn es denn eines ist oder wird ist anatomisch bedingt.

    Liebe Grüße und atmen nicht vergessen! Ich weiß selber wie schwer das ist;o)

    Edit: Es gibt auch Menschen mit Hochdruckglaukomen denen ein zu niedriger Blutdruck schaden kann (wenn zB die nächtliche Absenkung durch falsche / zu hohe Dosierung von Blutdrucksenkerm zu groß ist) ansonsten ist bei denen das Übel aber vornehmlich beim Augendruck zu suchen.

    Einmal editiert, zuletzt von Sternchen75 (14. April 2018 um 16:46)

  • Hallo zusammen!

    Ein niedriger Blutdruck schadet nicht per se. Die meisten Menschen profitieren von niedrigem Blutdruck und werden älter als Menschen mit Bluthochdruck. Daher würde ich niemals nie auf die Idee kommen meinen Blutdruck durch vermehrte Salzzufuhr einfach mal zu erhöhen. Als Kardiologe würde ich Dich nehmen und schütteln.

    Sternchen, dafür ein fettes Danke!

    A., ich habe auch niedrigen Blutdruck. Meine letzte Nachtmessung braucht einen Blutdruck von 87/43 als tiefsten Wert. Ich mache rein gar nichts für meinen Blutdruck, da ich, trotz des Dippings, stabil bin!

    Das KANN wichtig werden, ist aber nicht bei jedem Patienten relevant!

    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo zusammen,

    nur ein Hinweis darauf, dass im Buch von Prof. Strempel, Glaukom - mehr als ein Augenleiden, bei den Ratschlägen für Glaukompatienten mit niedrigem Blutdruck bis zu 10 g Salz (!) täglich bei sogenannter Salzverlustniere genannt sind.

    Für mich persönlich ist nach eine Analyse der Blutwerte durch meinen HAA bei 3 g Salz abends Schluss, da ich die Normgrenze mit 145 mmol/l Natrium fast erreiche. Von einer gesteigerten Zufuhr als Mittel gegen die niedrigen Diastolen nachts hatte er mir daher abgeraten.

    LG

    Tee

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  • freut mich sehr

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Tee,

    das liest sich sehr gut, ich drück Dir ganz fest die Daumen, dass das so bleibt :!::thumbup:

    LG,

    Klaus =)

    (Kurzsichtig, Lasik - OP und Vorderkammerlinsenimplantation, Offenwinkelglaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Katarakt - OP, 4 X XEN - Implantation 2014 / 2015)

  • Ich danke euch:blume:

    Sabine: Dein oben geposter Blutdruckwert ist auch ganz schön niedrig und dennoch bisher alles stabil.:happy:

    watch?v=0DcTUdMy0-Y

    3 Mal editiert, zuletzt von Tee (2. Juni 2018 um 08:52)