Blindenstocktraining und Private Krankenversicherung

  • Hallo allerseits,

    hoffe, ihr könnt mir mit ein paar Tipps helfen.

    Meine Mutter benötigt nun Stocktraining, was 4500€ kostet und ist privat krankenversichert. Private Krankenkassen bezahlen normalerweise keine Hilfsmittel und haben sich auch geweigert, irgendeinen, wenn auch noch so kleinen Betrag beizusteuern.

    Habt ihr eine Idee, was man da machen kann? Meine Mutter hat erstmal Widerspruch eingelegt.

    Da sie seit Monaten schlimme Schlafstörungen hat und wegen der Fastblindheit in eine depressive Phase gefallen ist, hatte ich die Idee, ob sie aufgrund dieser Umstände nicht auf eine Reha fahren könnte und ob es zum Beispiel Rehaeinrichtungen gibt, die dann gleich das Blindenstocktraining mit anbieten.

    Es gibt ja z.B. Leute, die durch einen Unfall plötzlich eine Behinderung haben und dann auf Reha fahren und dort lernen mit der neuen Situation sowohl psychisch als auch physisch umzugehen und dort neue "Techniken" lernen müssen.

    Gibt es da Reha-Einrichtungen, die Euch bekannt sind? Denn ohne Blindenstock kann sie sich nicht mehr draußen bewegen. Hat meine Mutter deswegen nicht von irgendeiner Stelle, vielleicht vom Versorgungsamt, Anrecht auf Zuschüsse auf das Stocktraining oder eben auf so eine Reha?

    Vielleicht sollte ich erwähnen, sie ist Rentnerin, es geht also nicht darum ihre Arbeitsfähigkeit zu erhalten, was für die Rentenversicherung oft ausschlaggebend ist.

    Danke euch für alle Anregungen

    Anastasia

  • Hallo Anastasia,

    sie muss Mitglied werden im Blinden- und Sehbehindertenverein vor Ort und dort wird man ihr helfen, alle Akten lesen und die Anträge.

    http://www.dbsv.org/startseite/?no_cache=1

    Mobilitätstraining muss immer daheim erfolgen, sonst macht das keinen Sinn. Der Alltage mit genau den Ampeln und Treppen usw. muss klappen.

    Fremde Umgebung ist für Fortgeschrittene

    Gruß

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Anastasia,

    deine Mama ist normale Rentnerin mit privater Krankenvollversicherung, also keine Beihilfe oder sowas ?

    Und ist deine Mama inpunkto Reha überhaupt versichert, denn bei mir ist dies ausgeschlossen.

    Wenn ich trotzdem reha, etc bei der Privaten beantragte war das immer ein Kampf bis was genehmigt wurde. Ich kann dir nur den Tipp geben, einfach penetrant weiter zu beantragen, Atteste beizubringen, etc.

    Deine Mama hat dann einen GdB von 100 ? Und bei einer depressiven Episode würde ihr aber psychologische Unterstützung zustehen, das muss die KK zahlen.

    LG, Gisa

  • Hallo Jenat und Gisa,

    danke für die Tipps. Leider hat meine Mutter keine gute Erfahrung mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband vor Ort gemacht. Sie sagte, dieser kenne sich mit Privatpatienten gar nicht aus und wussten praktisch von "Nichts"..

    Ja, der GdB ist 100. Für sie ist das Wichtigste das Stocktraining und nicht die Psychotherapie.

    Sie hat mir gerade erzählt, dass die KK sie auf andere Einrichtungen wie das Versorgungsamt und das Sozialamt verwiesen hat. Auf Leistungen durch Letztere hat meine Mutter kein Anrecht, da sie kein Sozialfall ist. Die KK sagte, es handle sich eben um eine Behinderung und keine Krankheit, wobei anscheinend irrelevant ist, dass die Behinderung durch eine Krankheit ausgelöst wurde. Allerdings war das Schreiben von der KK diesmal wohl etwas netter. Sie sagten, wenn diese Stellen nicht helfen würden, könne man vielleicht noch mal reden....

    Anastasia

  • Hallo Anastasia,

    wenn Sie kein Vertrauen zu dem Verein vor Ort hat, dann zu dem Landesverband, das musst Du dann machen.

    Alternativ einen Anbieter für Stocktraining vor Ort fragen. Die wollen doch Geld und somit kennen sie sich auch mit der Abrechnung aus, ist eigentlich immer so.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Jenat,

    ok, mache ich. Also die Stocktrainerin ist total nett und sagte, sie werden sich irgendwie einigen und vielleicht könnte meine Mutter in Raten zahlen. Es ist dennoch sehr viel Geld, und ich denke, es geht meiner Mutter auch ums Prinzip. Das heißt jetzt nicht, dass sie das Geld zu Hause rumliegen hat, falls das einer im Forum jetzt denkt...

    Anastasia

  • Hallo Anastasia!

    Völlig verständlich, dass man da die richtige Kostenträgerstelle wissen möchte. Und das wäre auch richtig zu wissen, wenn man Geld zu Hause in Bergen rumliegen hätte.

    Ich kann Dir sagen, wie es bei Kassenpatienten ist, vielleicht kann man das schon auch etwas auf die Privatpatienten übertragen.

    Bei Kassenpatienten wechselt tatsächlich der Kostenträger, wenn eine Erblindung eintritt. Heißt also, dass die Krankenkasse fein raus ist bei solchen Dingen und z. B. die Rentenversicherung da als Kostenträger eintreten muss.

    Bei Deiner Mutter, bzw. Privatpatienten könnte das ähnlich sein. Ich kann Dir da aber nicht mit klaren Fakten dienen, tut mir leid.

    Dies sollte doch aber herauszufinden sein.

    Die KK Deiner Mutter lehnt also ab. Gut, dann sollen sie doch bitte eine Möglichkeit oder eine Stelle benennen, die eine Lösung mit sich bringt, bzw. die dann als Kostenträger eintritt. Kann ja wohl mal gar nicht sein, dass Privatpatienten in so einem Fall keinen Kostenträger haben!

    Vielleicht hast Du die Zeit für Deine Mutter ein paar Telefonate zu führen. Ich würde da 1. noch mal mit der KK telefonieren und um die Nennung einer Lösung/eines Kostenträgers bitten. Dann dort anrufen. Kriegst Du keine Antwort würde ich 2. beim Rentenversicherungsträger anrufen und dort fragen und um die Nennung einer Lösung bitten.

    Lass Dich nicht abwimmeln! Das ist manchmal nicht einfach und oft braucht man gute Nerven und eine gewisse Ausdauer!

    Für oder gegen die Depressionen hat sie doch Anspruch auf eine Behandlung.

    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo nochmal Anastasia,

    vielleicht geht doch eine psychosomatische Reha mit Blindenstocktraining...vielleicht gibt es doch sowas ?? Dann müssen die zahlen oder drohe denen einfach, wenn deine Ma in eine Depression verfällt, wirds auch teuer.

    Darf ich dich fragen, was so ein Blindenstocktraining kostet ? Was ein Blindenhund kostet, weiß ich. Da braucht man aber auch ein Training dafür (kam mal im Fernsehen).....

    Lg, Gisa

  • Ich werde die Frage mal an die Sehbehinderten/Blindengruppe in FB stellen. Vielleicht kennt sich da ja jemand aus.

    Liebe Grüße von FizzyIzy <3

  • Hallo Anastasia,

    ich habe vorhin mal in der Gruppe nachgefragt und da hat eine blinde Dame berichtet, dass ihre private KK ihr das Training genehmigt hat. Ich kann mir da ehrlich gesagt auch keine andere Stelle vorstellen, denn das Sozialamt ist zuständig, wenn man sich noch in der Ausbildung befindet und das Integrationsamt, wenn man arbeiten geht. Aber beides ist bei deiner Mutter ja nicht der Fall als Rentnerin und die Rentenversicherung ist ganz sicher auch nicht dafür zuständig.

    Ich würde glaube ich mal googlen, ob es irgendeine Stelle gibt, die ihrer Krankenkasse übergeordet ist. Bei Streitigkeiten mit dem Sozialamt wende ich mich beispielsweise immer an das Minnisterium für Familie, Soziales, Gesundheit etc. meines Bundeslandes.

    Ansonsten vielleicht noch mal bei den angegebenen Stellen nachhaken und schriftlich geben lassen, dass die dafür nicht zuständig sind und damit zur KK gehen.

    LIebe Grüße,

    FizzyIzy

    Liebe Grüße von FizzyIzy <3