Hallo,
das der Restvisus nicht sehr aussagefähig ist, das wissen wir ja aus Erfahrung. Eine wunderschöne Erklärung, was die Zahlen so bedeuten, findet sich hier: https://www.uniklinik-freiburg.de/?id=3713
Nun gibts die WHO, bzw. deren Einteilung der Sehbehinderung. "WHO 1" bedeutet im Grunde eine Sehschwäche mit einem Visus unter 0,3 (Bundessozialhilfegesetz). Dieser Wert, wenn erreicht, ist bindend für Krankenkassen bei der Bereitstellung von (evtl. kostenlosen) Sehhilfen. Wer drüber liegt, hat keinen Anspruch. Die Werte werden jedoch in Schritten ermittelt nach einer logarithmischen Scala, also z.B. ...0,2-0,25-0,32-0,4... Dummerweise passt diese Scala (oder glücklicherweise für die Kassen) mit dem Wert im Gesetz nicht zusammen. Wer also einen Restvisus von tatsächlich über 0,25, aber unter 0,3 hat, hat echt Pech gehabt. Denn es wird immer aufgerundet, raus kommt dann 0,32 als Zahl. Und damit liegt man nun mal über dem Wert des Gesetzes.
Die Folgen kann sich jeder selbst vorstellen. Klar ist das nur ein Kritikpunkt am Gesetz, ein anderer wäre vielleicht die Definition "auf dem besseren Auge", damit sind ja Einäugige gleichgestellt mit den Menschen, die noch mit beiden Augen etwas sehen können (=Gesamtgesichtsfeld auf jeden Fall größer als mit einem Auge). Ich zähle jetzt nicht jedes Manko auf (z.B. Sehschwäche bis Blindheit auf Grund psychischer Störungen, das gilt vor dem Gesetz als voll sehend!!!), oder die verschiedensten Augenkrankheiten.
Wie kämpft man gegen solche Windmühlen?
LG Magugge