Diagnose:Glaukom nach "gelungener" Grauer Star OP

  • Guten Morgen,

    bin völlig neu hier, deswegen bitte ich schon mal um Entschuldigung, falls ich irgendwelche Fehler mache.

    Ich habe Anfang des Jahres die Diagnose Grauer Star bekommen, die ich keineswegs als "schlimm" empfand, da mir gesagt wurde, dass das in meinem Fall; Links -12,75 Diop., Rechts -10 Diop; bei Einsetzen von Kunstlinsen doch eine gewisse Steigerung der Lebensqualität bedeuten kann.

    Es wurden auch; meiner Meinung nach; umfangreiche Untersuchungen gemacht, mein AA hat. z.B. vor der OP zweimal Löcher in meiner Netzhaut gelasert, da er sagte, dass das ein Risiko wäre für die OP, er sprach von Netzhautablösung als Komplikation.

    Soweit, so gut, das linke Auge wurde am 14.Juli operiert, das rechte am 18.Juli.

    Ich hatte direkt nach der ersten OP das Gefühl, das was nicht stimmt. Als dann das rechte Auge operiert war, ich den direkten Vergleich hatte, war ich mir sicher, das mit dem linken Auge was überhaupt nicht stimmt.

    Ich konnte absolut nichts mehr lesen, nur wie durch ein Sieb, so zum Beispiel.

    Ich habe bei meinem Arzt regelrecht "nachbohren" müssen, das er das ernst nimmt.

    Es wurde ein Gesichtsfeldtest gemacht, den er mit "Hm" kommentiert hat und mich mit dem Hinweis: " Sie wissen schon, daß Sie als so stark Kurzsichtige ein Risiko zum Grünen Star haben?" ins Wochenende entlassen.

    Am Montag sollte ich wiederkommen um Gesichtsfeld rechts zu testen und Augenhintergrund anzuschauen.

    Das Wochenende war eine Achterbahn der Gefühle, ich bin doch nicht blöd, kann auch 1+1 zusammenzählen.

    Und hatte ja dann auch letztendlich die Gewißheit.

    ich war am Montag so fassungslos, habe jetzt erstmal nur Tropfen mit auf den Weg bekommen, gegen den Augeninnendruck und sonst gar nichts.

    Ich fühle mich völlig im Stich gelassen und habe nur noch Angst.

    Jetzt lese ich mich quer durch das Netz, das beruhigt mich logischerweise auch nicht.

    Sicher, auf dem rechten Auge hat alles gekappt, Sehkraft 100 %, ihr könnt jetzt mit Fug und Recht sagen, es gibt schlimmere Fälle, geb ich allen recht.

    Trotzdem krieg ich das alles nicht auf die Reihe, bin erst 52, alleinerziehend mit 13jähriger Tochter, ich steh in der Früh auf und hab Angst, die Augen aufzumachen, könnte ja alles weg sein.

    Muß ich jetzt von Arztbesuch zu Arztbesuch zittern, dass es schlimmer geworden ist ?

    Wie geht man mit der Angst um ?

  • Hallo nina,

    zunächst mal "willkommen hier" !

    Zu den von dir angesprochenen Sachpunkten werden sicherlich alsbald Beiträge von darin Betroffenen und/oder erfahrenen usern kommen, incl. Ratschlägen zum Thema Angstbewältigung.

    Deshalb etwas Geduld und Ruhe aufbringen - nicht leicht jetzt, ich weiß.

    Alles Gute!

    Senator

  • Willkommen nina,

    so ein Glaukom entsteht ja nicht praktisch "über Nacht" durch eine Katarakt-OP. Auffälligkeiten an der Papille (also den Sehnervköpfen) hätte dein AA bei den OP-Voruntersuchungen eigentlich bemerken müssen.

    Du schreibst, dass du zur Zeit auf dem linken Auge schlecht siehst (meinst du vielleicht auch körniges Sehen mit Sieb?) - dann einen Gesichtsfeldtest zur Diagnostik zu machen, ist eher wenig sinnvoll.
    Wie hoch war denn der gemessene Augeninnendruck und welche Tropfen nimmst du?

    Zur vernünftigen Glaukomdiagnostik gehört einiges mehr und ich an deiner Stelle würde mit deinen Problemen zeitnah in einer entsprechenden Augen(Uni)-Fachklinik vorstellig werden.

  • Hallo nina,

    willkommen hier.

    Die Liste der Fachkliniken findest Du im A-Z Ordner unter G wie Glaukomkliniken?

    Ein Glaukom ist in der Regel eine extrem langsam voranschreitende Erkrankung. Die einzige Ausnahme ist ein Glaukomanfall, den hast du nicht. Daher ruhig Blut, eine Diagnostik nach der anderen und suche in der Klinikliste eine passende Glaukomklinik so aus, dass Du mit öffentlichen Verkehrsmitteln ankommst. Nach den Untersuchungen kann man oft nicht fahren.

    Was sagt der Operateur zu dem merkwürdigen Seheindruck?

    Gruß

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Willkommen nina,

    so ein Glaukom entsteht ja nicht praktisch "über Nacht" durch eine Katarakt-OP. Auffälligkeiten an der Papille (also den Sehnervköpfen) hätte dein AA bei den OP-Voruntersuchungen eigentlich bemerken müssen.

    Du schreibst, dass du zur Zeit auf dem linken Auge schlecht siehst (meinst du vielleicht auch körniges Sehen mit Sieb?) - dann einen Gesichtsfeldtest zur Diagnostik zu machen, ist eher wenig sinnvoll.
    Wie hoch war denn der gemessene Augeninnendruck und welche Tropfen nimmst du?

    Zur vernünftigen Glaukomdiagnostik gehört einiges mehr und ich an deiner Stelle würde mit deinen Problemen zeitnah in einer entsprechenden Augen(Uni)-Fachklinik vorstellig werden.


    Ich weiß nur die letzten Druckwerte Links 26 und rechts 21, im Moment 2x Azarga täglich und 1x täglich Monoprost und noch 4x täglich Keto Vision.

    Ich habe am Dienstag wieder einen Termin beim AA und das habe ich fest vor, mich dieses Mal nicht "abwimmeln" zu lassen, ich will das erklärt haben und wissen, wie er gedenkt, weiter zu verfahren.

    An eine Klinik werde ich mich auf jeden Fall wenden, da wäre ich um Ratschläge, welche Klinik ,wäre ich sehr dankbar. Ich wohne in der Nähe von München.

  • Hallo nina,
    willkommen hier.
    Die Liste der Fachkliniken findest Du im A-Z Ordner unter G wie Glaukomkliniken?
    Ein Glaukom ist in der Regel eine extrem langsam voranschreitende Erkrankung. Die einzige Ausnahme ist ein Glaukomanfall, den hast du nicht. Daher ruhig Blut, eine Diagnostik nach der anderen und suche in der Klinikliste eine passende Glaukomklinik so aus, dass Du mit öffentlichen Verkehrsmitteln ankommst. Nach den Untersuchungen kann man oft nicht fahren.
    Was sagt der Operateur zu dem merkwürdigen Seheindruck?

    Gruß
    Jenat


    Der besagte AA ist gleichzeitig der Operateur.

    Bis jetzt hat er eigentlich; bis auf die Äußerungen, die ich schon nannte; nur gemeint, es wäre perfekt operiert.


    Edit by Sabine, 04.08.2016, 18.06 Uhr: Die viel zu vielen Zitatmarkierungen entfernt. Gruß Sabine

  • Hallo nina,

    frag deinen Arzt, lass dich nicht abwimmeln. Wenn du so eindeutige Sehprobleme auf dem einen Auge hast jetzt direkt nach der Kat-OP hat das erst einmal nichts mit einem evtl. Glaukom zu tun. Irgendeinen Grund muss das haben und muss dann auch mit der OP zusammen hängen. Ob evtl. die Hornhaut gereizt ist oder eine innere Entzündung vorliegt, die auch schon mal nicht direkt an der Spaltlampe gesehen wird - da gibt es viele Möglichkeiten.

  • Hallo nina,

    frag deinen Arzt, lass dich nicht abwimmeln. Wenn du so eindeutige Sehprobleme auf dem einen Auge hast jetzt direkt nach der Kat-OP hat das erst einmal nichts mit einem evtl. Glaukom zu tun. Irgendeinen Grund muss das haben und muss dann auch mit der OP zusammen hängen. Ob evtl. die Hornhaut gereizt ist oder eine innere Entzündung vorliegt, die auch schon mal nicht direkt an der Spaltlampe gesehen wird - da gibt es viele Möglichkeiten.


    Was mir schon echt helfen würde, wären eine Liste, was ich genau ansprechen soll, mein Arzt ist so eine Art Halbgott in weiß; sehr von sich überzeugt; und ich das gefundene Opfer, die alles mit sich machen läßt.

    Ich brauche ein bißchen Mut, ihr kennt Euch (leider) schon aus, ich bin mit Fachbegriffen überfordert, riesengroße Fragezeichen für mich, und er spricht nur Fachchinesisch, und mir kommen die Tränen.

  • Hallo nina,

    eine Begleitperson mitnehmen und diese muss Dich stützen, bei den Fragen. Sonst kann man das kaum.

    Ansonsten eben andere Klinik, auch mit Begleitperson.

    Die Klinikliste ist unter G wie Glaukomklinik im Ordner A-Z. Das sind vorsortierte Spezialkliniken. Suche eine, die Du gut erreichen kannst.

    Gruß

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Nina!

    Wichtige Fragen beim AA:

    - Welche Glaukomform liegt vor?
    - Wie groß sind die Schädigungen am Sehnerv?
    - Wie hoch ist der Augeninnendruck (AID)?
    - Wie hoch ist mein Zieldruck?


    Dass Du Angst hast, ist ja klar. Aber Du kannst lernen damit zu leben. Du informierst Dich, was gut ist, denn dann kannst
    Du anfangen zu verstehen, was Dir der AA sagt und Du kannst Fragen stellen.
    Lass Dich dabei nicht abwimmeln.

    Wichtig ist, dass Du Deine Termine wahrnimmst und dass Du Deine Augentropfen (AT) konsequent anwendest!


    VIele Grüße

    Sabine

  • Hallo Nina!

    Wichtige Fragen beim AA:

    - Welche Glaukomform liegt vor?
    - Wie groß sind die Schädigungen am Sehnerv?
    - Wie hoch ist der Augeninnendruck (AID)?
    - Wie hoch ist mein Zieldruck?

    Dass Du Angst hast, ist ja klar. Aber Du kannst lernen damit zu leben. Du informierst Dich, was gut ist, denn dann kannst
    Du anfangen zu verstehen, was Dir der AA sagt und Du kannst Fragen stellen.
    Lass Dich dabei nicht abwimmeln.

    Wichtig ist, dass Du Deine Termine wahrnimmst und dass Du Deine Augentropfen (AT) konsequent anwendest!

    VIele Grüße

    Sabine

    Welche Glaukomform liegt vor?
    - Wie groß sind die Schädigungen am Sehnerv?
    - Wie hoch ist der Augeninnendruck (AID)?
    - Wie hoch ist mein Zieldruck?


    Erstmal vielen, vielen Dank an alle, die mir geschrieben haben :sunshine:

    Ich habe jetzt folgende Informationen bekommen, es verhält sich wohl tatsächlich so, dass ich das Glaukom schon länger habe, durch meine starke Kurzsichtigkeit und den grauen Star konnte ich die Veränderungen gar nicht bemerken, noch dazu, hat mein Gehirn bzw. das rechte (etwas bessere Auge) das ausgeglichen.

    Durch die Katarakt-OP, bin ich ja praktisch wieder "sehend" gemacht worden, ist mir der störende Eindruck erst extrem aufgefallen.

    Er hat es mir so erklärt, der Sehnervenkopf am linken Auge ist so klein, das auch das HRT ( so heißt die Untersuchung, glaube ich) das nicht erkennen konnte.

    Wie stark der Sehnerv geschädigt ist kann er nicht genau sagen, auch mit der Diagnose konnte er sich noch nicht festlegen, zwischen Offenwinkelglaukom und Engwinkelglaukom meinte er.

    Aber was mich sehr beruhigt , der Augeninnendruck ist jetzt bei 14 und 15, also schlagen die Tropfen wohl an.

    Ich muß jetzt auch noch sagen, daß er sehr nett zu mir war, und ich wieder ein gutes Gefühl bei ihm habe.

    Mein größtes Problem ist jetzt, alles zusammen auf die Reihe zu bekommen, ich habe das rechte Auge mit Sehkraft, im Moment 120%, das linke 80% plus die Gesichtsfeldausfälle und ich bin ja jetzt weitsichtig.

    Ich bin oft sehr müde und habe Kopfschmerzen, ich brauche jetzt viel Geduld mit mir selber.

    Ein absoluter Glücksfall; wenn man das so nennen kann; ist, habe per Zufall in meiner Nachbarschaft eine Dame kennengelernt, die eine Glaukomselbsthilfegruppe geleitet hat.

    Das Gespräch mit ihr hat mir sehr geholfen, das Thema Angst spielt schon noch eine große Rolle, aber ich bin ja jetzt nicht mehr alleine damit, das ist schon viel Wert.

    Vielen,vielen Dank nochmal :trösten


  • Erstmal vielen, vielen Dank an alle, die mir geschrieben haben :sunshine:

    Ich habe jetzt folgende Informationen bekommen, es verhält sich wohl tatsächlich so, dass ich das Glaukom schon länger habe, durch meine starke Kurzsichtigkeit und den grauen Star konnte ich die Veränderungen gar nicht bemerken, noch dazu, hat mein Gehirn bzw. das rechte (etwas bessere Auge) das ausgeglichen.

    Durch die Katarakt-OP, bin ich ja praktisch wieder "sehend" gemacht worden, ist mir der störende Eindruck erst extrem aufgefallen.

    Er hat es mir so erklärt, der Sehnervenkopf am linken Auge ist so klein, das auch das HRT ( so heißt die Untersuchung, glaube ich) das nicht erkennen konnte.

    Wie stark der Sehnerv geschädigt ist kann er nicht genau sagen, auch mit der Diagnose konnte er sich noch nicht festlegen, zwischen Offenwinkelglaukom und Engwinkelglaukom meinte er.

    Aber was mich sehr beruhigt , der Augeninnendruck ist jetzt bei 14 und 15, also schlagen die Tropfen wohl an.

    Ich muß jetzt auch noch sagen, daß er sehr nett zu mir war, und ich wieder ein gutes Gefühl bei ihm habe.

    Mein größtes Problem ist jetzt, alles zusammen auf die Reihe zu bekommen, ich habe das rechte Auge mit Sehkraft, im Moment 120%, das linke 80% plus die Gesichtsfeldausfälle und ich bin ja jetzt weitsichtig.

    Ich bin oft sehr müde und habe Kopfschmerzen, ich brauche jetzt viel Geduld mit mir selber.

    Ein absoluter Glücksfall; wenn man das so nennen kann; ist, habe per Zufall in meiner Nachbarschaft eine Dame kennengelernt, die eine Glaukomselbsthilfegruppe geleitet hat.

    Das Gespräch mit ihr hat mir sehr geholfen, das Thema Angst spielt schon noch eine große Rolle, aber ich bin ja jetzt nicht mehr alleine damit, das ist schon viel Wert.

    Vielen,vielen Dank nochmal :trösten


    Edit by Sabine, 06.08.2016, 11.30Uhr: Die vielen Zitatfunktionen entfernt. Bitte achte doch darauf, dass Du bei der Zitatfunktion nur einmal klickst und das ganze Zitat dann beieinander ist und nicht jeder Satz in einem eigenen Zitat steht. Danke und Gruß Sabine

  • Hallo Nina,

    bist du nun kurz- oder weitsichtig? Kurzsichtig: Du siehst in der Nähe, aber nicht in der Ferne. Weitsichtig: Du siehst in der Ferne, aber nicht in der Nähe.
    Oder hat es sich durch die OP des grauen Stars geändert, durch die neuen Linsen?

    Ein Visus von 120% und 80% ist ja schon mal gut.

    LG
    DieDa

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Hi, Nina! Willkommen!

    Mein Glaukom ist (auch) in Folge einer Katarakt-OP aufgetreten, aber ich kann nur unterstützen, was schon gesagt wurde. Ein Glaukom schreitet in der Tat meist enorm langsam voran. Ich habe meine Diagnose seit 6 Jahren und es hat sich bis jetzt nichts messbar verschlimmert.

    Die Angst ist natürlich gerade am Anfang überwältigend. Ich habe mir auch an meinen schlimmeren Tagen meine Schwester oder meine Mutter mit zum Arzt genommen, damit die darauf achten, dass alle Fragen gestellt und beantwortet werden. Das kann echt eine Menge helfen!

    Die Diagnose zu akzeptieren, braucht seine Zeit. Ein Patentrezept gibt es da leider nicht.

    Aber lass dir nicht einreden, dein Fall sei "nicht so schlimm wie andere". Du hast genau so das Recht, ernst genommen zu werden wie andere Glaukom-Patienten!

    LG von Julia