Einseitige Perimetrie und Abrechnungspraxis

  • Hallo liebe privat versicherte Patienten,

    mein AA ist dazu übergegangen nur noch jeweils ein Auge Perimetrie zu machen.

    Früher so:
    jedes halbe Jahr beide Augen Perimetrie an einem Termin


    Jetzt so:
    bei jeder Quartalskontrolle ein Auge Perimetrie


    Rein medizinisch ist das o. k. - so kommt jedes Auge pro Jahr zweimal dran.

    Auf der Rechnung für ein Auge steht nun A7013 Rechnergestützte statische Rasterperimetrie Faktor 2,3 33,25 EUR

    Es ist keine Einschränkung vermerkt: z. B. links oder 1 Auge. Somit entstehen nun 4 x 33,25 EUR Kosten.

    Im letzten Jahr, als beide Augen gleichzeitig gemacht wurden, rechnete er die Ziffer doppelt ab und markierte die Augen (RA und LA). Da ich als Notfall mal bei einem anderen AA war, wurde dort auch ein Gesichtsfeld gemacht, da wurden beide Augen auf eine Ziffer abgerechnet.

    Nun die Preisfrage:

    Darf man pro Auge A 7013 abrechnen?

    Gruß

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Jenat,

    also diese Nummer ist bei mir noch nie abgerechnet worden.

    Was ich finde ist:

    1227 "Quantitative Profilperimetrie", Faktor 2,3 ergibt 33,25 Euro für BEIDE Augen.

    Was man abrechnen darf, habe ich aber keine Ahnung.

    Grüße
    Rheinländerin

  • Hallo Jenat!

    Es ist in der GOÄ nichts vermerkt, dass die Gebührenziffer für ein oder für beide Augen verwendet werden kann oder muss.

    Daher ist das sicher so machbar, dass das auch abgerechnet wrid, wenn nur ein Auge die Perimetrie bekommt.


    Liebe Grüße

    Sabine

  • Liebe Sabine,

    dann ist das wohl so praktizierbar.

    Danke

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Joe,

    ja, das hab ich auch schon erlebt, dass das ne Praxis auf 2x machen wollte - 2x privat abrechnen. Bei meinem alten AA wurden immer alle beiden Augen gemacht und dahin kehrte ich auch zurück.......

    Grüße, Gisa

  • Hallo,

    und danke Joe für die rechtssichere Info aus dem "Deutschen Aerzteblatt"

    Dort sind bei diagnostischen Leistungen wie der Perimetrie immer BEIDE Augen gemeint.

    Im Umkehrschluss stellt sich die Frage: wenn nur ein Auge untersucht wird, ist dann die in Rechnung gestellte Gebühr entsprechend dem geringeren Aufwand angemessen zu reduzieren?

    Gerade bei der Perimetrie kommt das ja offenbar öfter vor: Auch mir wurde angeboten, vierteljährlich im Wechsel jeweils ein Auge zu machen - das sei doch weniger anstrengend(!)

    Da ich das Angebot abgelehnt habe, weiß ich allerdings nicht, wie mein (ehemaliger) AA abrechnungstechnisch verfahren wäre. Vorstellen kann ich es mir allerdings.;o)

    Die andere Frage ist natürlich die, ob PKV bzw. Beihilfe vierteljährliche Perimetrie zum vollen Satz (also auf beide Augen bezogen) anstandslos erstatten.

    Immerhin sind das jährlich (bei 2,3 facher Berechnung) € 66,50,- Mehrkosten.

    Darauf bleibt der Patient sonst sitzen.


    LG

    Chanceline

  • Also.... mir wurde schon der 1-äugige-Gesichtsfeldtest auf 2x bezahlt.

    Aber - ich muss 2x das erledigen und es wird kostengleich, ob beide Augen oder eines, der volle Betrag berechnet.

    Ich mache 1x im Jahr das Gesichtsfeld und das hat allen AÄs und Spezialisten genügt....

    Gruß, Gisa

  • Hallo Gisa,


    verstehe ich richtig: es wird jeweils 1 Auge gemacht, aber der volle Satz abgerechnet, so als ob beide Augen untersucht worden wären?

    Jedes Auge wird aber nur einmal pro Jahr untersucht, so dass unter dem Strich der Betrag abgerechnet wird, der auch bei zweimaliger Untersuchung beider Augen anfiele?

    LG

    Chanceline

  • Witzig, mein Augenarzt hat auch begonnen, die Gesichtsfeldmessung pro Session nur auf einem Auge zu machen.

    Finde die ganze Untersuchung eh - erstmal! - doof für mich, weil irre tagesformabhängig und frühes Glaukomstadium. Alle 6-12 Monate beide Augen - ok.

  • Hallo Chanceline,

    ja.

    Das mit "auf-2x-pro 1-Auge" hatte ich nur einmal gemacht, war bei einem Praxiswechsel so, als mein alter AA aufhörte (kostete so um 43,-....). Wie gesagt, des genügt den Docs/Profs 1x im Jahr.

    Gruß, Gisa

  • Also normalerweise nach der GOÄ darf eine Leistung nur abgerechnet werden, wenn sie vollständig erbracht ist. Andererseits stammt der Gebührenrahmen der GOÄ aus dem Jahr 1996, das heißt, die Preise darin sind also 25 Jahre alt. Ich persönlich habe deshalb auf die Einhaltung der Vorschriften vor allem bei kleineren Gebühren nie wirklich bestanden. Größere Abrechnungsfehler habe ich aber immer klären können, vor allem, wenn sie von meiner Kasse beanstandet wurden.

    Beim Glaukom ist es aber m.E. wichtig, ein Fortschreiten zu verhindern. Über den Zustand des Sehnervs sagt das OCT viel aus, über den Zustand des tatsächlichen Gesichtsfeldes aber nur die Perimetrie. Sollte also durch eine Perimetrie festgestellt werden, dass sich das Gesichtsfeld verschlechtert hat, so bedeutet dies, dass weitere Sehnervenzellen untergegangen sind, und zwar unwiderbringlich.

    Deshalb halte ich Kontrolluntersuchungen in Abhängigkeit von der Stabilität der Therapie für sehr wichtig. Im Falle eines Fortschreitens wären vierteljährliche Kontrollen sicher angebracht und darüber sollte man auch mit seinem Augenarzt sprechen. Die Untersuchung selbst ist schließlich völlig harmlos und blockiert in der Praxis nur das jeweilige Zimmer, bei einem Glaukompatienten mit bereits eingetretenen Skotomen (Netzhautausfällen) naturgemäß länger als bei einem Gesunden.

    Das liegt daran, dass die Perimetrie-Software diejenigen Stellen, bei denen nicht gedrückt wurde (d.h. der Lichtpunkt wurde nicht gesehen) mehrmal nachprüft. Und je mehr Skotome vorhanden sind, desto länger die Untersuchung.

    Wenn der Augenarzt nicht wirklich gute Gründe hat, warum er nur ein Auge prüft, dann würde ich auf die Prüfung beider Augen bestehen.

    Gemäß meinem Leitsatz: Es gibt nichts Privateres auf der Welt als die eigene Gesundheit.

    Dies wünscht allen Forumsmitgliedern

    Der Joe

  • Lieber Joe,

    mein AA prüft pro Quartal ein Auge. Viele Patienten schaffen es konzentrationstechnisch nicht und die Messung bricht ab, Patient und AA frustriert und nächstes Mal größere Angst. Ich hab so etwas auch in der Praxis schon beobachtet. Meine Mutter ist auch so eine.

    Deswegen: pro Quartal ein Auge. Jedes Auge pro Jahr 2 mal dran. Klappt.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Liebe Jenat,

    wenn es die Konzentration ist und wenn die Skotome stabil bleiben, dann kann ich es noch verstehen. Aber wenn der Verdacht besteht, dass die Ausfälle zunehmen oder wenn der Patient das wünscht, dann kann ich es nicht verstehen. Ich würde auch gerne für die Untersuchung des nächsten= zweiten Auges im Wartezimmer erneut warten, um Stress abzubauen. Die Perimetrie ist eine völlig harmlose Diagnostik und, von Konzentrationsstörungen abgesehen, nebenwirkungsfrei.

    Und ich habe eher das Gefühl, dass ein Glaukompatient zu viel Zeit dafür braucht und damit das Zimmer blockiert, denn je größer die Skotome desto länger die Untersuchungszeit. Und dafür habe ich KEIN Verständnis.

    Liebe Jenat, Du hattest einmal sehr ausführlich über Deine Ernährungsumstellung geschrieben. Das ist zur Zeit auch ein Thema in unserer SHG. Kannst Du mir hierzu einmal einen Link auf Deinen Beitrag senden? Ich fand die Hinweise sehr hilfreich.

    Bleibe gesund, wünscht Dir der Joe

  • ich suche das.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • ich suche das.

    Guten Morgen,

    Deine Tips zur Ernährung(sumstellung) und Ergänzungen interessieren mich auch, sehr.

    Würde es Dir etwas ausmachen, das zusammenzustellen?

    Liebe Grüsse und einen guten Start ins Wochenende!

    Wissen ist das Einzige, das nicht weniger wird, wenn man es teilt.

  • Leute,

    Ich mach das Morgen😅

    Ich versuch's

    Die Zeit finde ich.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)