Glaukom und einige Fragen

  • Hallo

    mein Name ist Frank ich bin 38 Jahre alt.

    Im Jahre 2012 wurde bei mir ein Augendruck von 19 - 20 festgestellt.
    Der Augendruck wurde daraufhin alle 2 Monate geprüft und war bis zum 05.02.2015 immer max 21. Auf das Tropfen wurde verzichtet da die Werte " an der Grenze seien ".
    Am 05.02. wurde dann der Wert 21/23 gemessen und ich musste mit dem tropfen beginnen.
    Ich habe bisher 4 Tropfen ausprobiert aber entweder lag eine Unverträglichkeit vor ( Timolol, Azopt ) oder aber der Druck wurde nicht ausreichend gesenkt ( Trusopt S, Simbrinza ).

    Das HRT zeigt seit dem Jahre 2012 keine signifikanten Veränderungen ( leichte Schädigung 2012 wie auch heute, aber nix gravierendes ).

    Mein AA hat mir nun eine Überweisung in die Uni Köln geschrieben. Er möchte mir keine weiteren Augentropfen zum ausprobieren verschreiben.
    Er sagte der momentane Druck wäre nicht katastrophal aber er hat Angst das der Druck irgendwann ansteigt.

    Meine Frage ist nun :

    Der Augendruck war ohne Tropfen nur einmal über 21. Ist das Tropfen denn wirklich erforderlich ? Reicht es nicht aus den Augendruck weiterhin laufend kontrollieren zu lassen ?
    ( Der Sehnerv hat in den Jahren 2012 - 2014 ohne Tropfen keine nennenswerten Schäden genommen ).

    Vielen Dank für Ihre Hilfe

    Gruss
    Frank

  • Hallo Frank,

    ich kann sowohl Deine als auch die Einstellung Deines Augenarztes nachvollziehen.

    Zum Verständnis folgende Erläuterung:
    1.) Es gibt ophthalmologische Studien die zeigen, dass bei einer erhöhten Augeninnendrucklage - wie es bei Dir vorliegt - eine erhöhtes Risiko gibt, einen grünen Star zu bekommen. Das Risiko ist 10% ca. erhöht. Und grüner Star bedeutet hier einen irreversiblen Schaden am Sehnerven.

    2.) Augeninnendruck-Messungen sind immer nur Moment-Aufnahmen. Das heißt, das es das Risiko gibt, dass Dein Augeninnendruck nicht nur einmal über 21 mmHg war sondern schon häufiger.

    Im Hinblick auf diese beiden Punkte würde ich die Empfehlung Deines Augenarztes unterstützen. Die Vorstellung an einer Klinik bietet auch die Möglichkeit, dort eine 24 Stunden Augeninnendruck-Analyse durchzuführen und dann zu entscheiden je nach Befund, ob und was an Tropftherapie bzw. Alternativen vorgeschlagen wird. So haben Sie nochmals eine 2. Meinung und können ggf. früh, wenn nötig, mit der geeigneten Therapie anfangen.

    Viele Grüße aus Dortmund,
    Beatrix Karthaus

    Dr. Beatrix Karthaus

    Ärztin der Klinik für Augenheilkunde

    St. Johannes-Hospital Dortmund

    Johannesstraße 9-13

    44137 Dortmund

    0231 18432241