Eine Behandlung für mehrere Augenkrankheiten, PM vom BVA

  • Liebe Mitglieder!

    Wieder eine neue PM vom BVA.

    Viele Grüße

    Sabine


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    Eine Behandlung für mehrere Augenkrankheiten

    VEGF-Hemmer haben neue Therapiewege eröffnet


    DÜSSELDORF 30.10.2013 – Mit Medikamenten, die operativ direkt ins
    Augeninnere gegeben werden, können Augenärzte heute bei mehreren Krankheiten
    das Sehvermögen ihrer Patienten erhalten oder sogar wieder verbessern. Für
    den Berufsverband der Augenärzte Deutschlands erläutert Prof. Dr. med. Frank
    Holz, Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn: „Die so genannten
    VEGF-Hemmer verhindern krankhafte Gefäßwucherungen und Schwellungen der
    Netzhautmitte (Makula), die bei verschiedenen Krankheiten unbehandelt für
    gravierenden Sehverlust verantwortlich sind.“ Neue Forschungen zielen darauf
    ab, die Häufigkeit der Behandlungen zu reduzieren.


    In der „Makula lutea“ (gelber Fleck, benannt nach der gelblichen Färbung)
    sind die lichtempfindlichen Zellen besonders dicht angesiedelt, dies ist die
    Stelle des schärfsten Sehens in unserer Netzhaut. Ist die Makula von
    krankhaften Veränderungen betroffen, dann leidet genau im Zentrum des
    Gesichtsfeldes, dort, wohin wir schauen, das Sehvermögen. Damit ist dann
    scharfes Sehen oder Lesen nicht mehr möglich.


    Krankhaftes Gefäßwachstum

    Bei verschiedenen Erkrankungen wie der feuchten Altersabhängigen
    Makuladegeneration (AMD), dem Makulaödem bei Diabetes mellitus
    (Zuckerkrankheit), Venenverschlüssen in der Netzhaut und bei pathologischer
    Myopie (krankhafter Kurzsichtigkeit) kommt es häufig aus verschiedenen
    Gründen zur Neubildung von Gefäßen im Bereich der Makula. „Diese Blutgefäße
    sind jedoch undicht und es tritt Feuchtigkeit und gegebenenfalls auch Blut
    in das umliegende Gewebe aus“, erläutert Prof. Holz, „so dass die Netzhaut
    anschwillt, von ihrer Unterlage abgehoben wird und ihre lichtempfindlichen
    Zellen in ihrer Funktion erheblich beeinträchtigt werden“.


    Wachstumsfaktor VEGF ausbremsen

    Das Wachstum und die Undichtigkeit dieser krankhaften Gefäße wird von einem
    Botenstoff (Vascular Endothelial Growth Factor, VEGF) vermittelt. Dieser
    Wachstumsfaktor lässt sich mit einer Gruppe von Medikamenten, die unter
    sterilen Bedingungen im Operationssaal direkt ins Auge gegeben werden,
    gezielt hemmen. In der Folge tritt keine Flüssigkeit mehr aus und die
    Netzhaut legt sich wieder an die sie ernährenden Zellschichten an. Die
    Medikamente müssen allerdings in der Regel wiederholt ins Auge gespritzt
    werden, zunächst im Abstand von je vier Wochen, später abhängig vom
    individuellen Krankheitsverlauf. „Wichtig ist, dass die Patienten regelmäßig
    zu Kontrolluntersuchungen in die Augenarztpraxis kommen“, betont der
    Netzhautexperte Holz.


    Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

    Um den Zustand der Makula zu beurteilen, betrachtet der Augenarzt den
    Augenhintergrund an seinem Spezialmikroskop, der Spaltlampe, und er testet
    die Sehschärfe des Patienten. Wichtiger Erkenntnisse bietet vor allem die
    Untersuchung mittels der Optischen Kohärenztomographie (OCT), die schon früh
    erkennen lässt, ob es zu erneuten Flüssigkeitsablagerungen unter der
    Netzhaut gekommen ist.


    Ziel der Forschung: Injektionshäufigkeit senken

    Aktuell arbeiten Wissenschaftler daran, Methoden zu entwickeln, um die
    Häufigkeit der operativen Medikamentengaben ins Auge zu senken. So ließe
    sich die Belastung für die Patienten senken, für die die regelmäßigen
    Fahrten in eine Augenklinik oft mit großem organisatorischem Aufwand
    verbunden sind. Holz ergänzt: „Neben einer besseren Vorhersagbarkeit durch
    innovative Bildgebungsverfahren – zum Beispiel molekulares Imaging –, wann
    die Erkrankungen wieder aktiv und damit behandlungsbedürftig werden,
    konzentrieren sich die Forschungsarbeiten auch auf Implantate, die die
    Wirkstoffe über längere Zeit im Auge abgeben.“


    Weitere Informationen zum Thema Auge und Sehen inklusive Bild- und
    Statistikdatenbank: https://www.glaukom-forum.net/www.augeninfo.de/presse


    Herausgeber: Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA),
    Tersteegenstr. 12, 40474 Düsseldorf

    Pressekontakt:

    Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA), Pressereferat: Dr.
    med. Georg Eckert,

    Tersteegenstr. 12, 40474 Düsseldorf, Tel. +49 (0) 2 11 / 4303700, Fax +49
    (0) 2 11 / 4303720,

    [email='presse@augeninfo.de'][/email],
    http://www.augeninfo.de/> https://www.glaukom-forum.net/www.augeninfo.de

  • Sehr interssant- (für mich als stark Kurzsichtige, die schon einmal AMD hatte). Danke für die Info!