Was ist ein Cortisonresponder?
Cortisonresponder sind Menschen, die auf eine Cortisongabe mit einem
Anstieg des Augeninnendrucks (AID) reagieren. Dabei ist es egal, ob die Gabe
systemisch ( also z. B. über Tabletten oder Infusionen) über den ganzen Körper
erfolgt, oder z. B. als Augenmedikament in Form von Tropfen oder Salben gegeben wird.
Cortisonresponder bilden Ablagerungen durch die Cortisongabe, die sich dann
in die Abflusswege des Kammerwinkels setzen und somit den Abfluss erschweren.
Die Drucksteigerung ist also eine Folge des erschwerten Abflusses.
Allgemeine Angaben sind, dass ca. 5% der Bevölkerung Cortisonresponder sind.
Wer davon betroffen ist, kann man zuvor nicht sagen. Das kann leider erst fest-
gestellt werden, wenn der Druck sich nach Cortisongabe erhöht.
Ggf. wird der behandelnde Arzt Gegenmaßnahmen ergreifen. Z. B. durch
eine zusätzliche drucksenkende Therapie. Das entscheidet der Arzt nach Rücksprache
mit dem Patienten von Fall zu Fall.
In der Regel sinkt der AID nach Absetzen vom Cortison wieder.
Nach ca. 3-4 Wochen sollte das Cortison vom Körper verarbeitet sein und
der Druck wieder gesunken.
Auch hier gibt es Ausnahmen und verlangt immer eine Rücksprache mit dem Arzt!
Randinformation: Eine Cortisongabe über einen längeren Zeitraum fördert auch
die Entstehung eines Grauen Stars (Katarakt). Was aber oft als
geringeres Übel angesehen wird, als eine Behandlung ohne Cortison, da
heute ein Linsentausch eine Routine-OP darstellt.