Glaukom-Augentropfen .... Probleme bei der Verordnung?

  • Liebe Mitglieder!

    Es gibt immer wieder von Glaukompatienten
    Berichte, dass es Schwierigkeiten gibt bei der
    Verordnung von Glaukom-Augentropfen, da der
    AA Angst vor einem möglichen Regress hat.

    Hierzu gibt es nun, nach Anfrage des Bundesverbandes Glaukom-Selbsthilfe
    e. V. Dortmund,folgende Aussage ( Seite 5-9 ) der Kassenärztlichen Vereinigung
    Baden-Württemberg:

    "Verordnung von Augentropfen zur Glaukombehandlung

    Die Verordnung von Glaukomtherapeutika wird für
    Augenärzte zunehmend zur schwierigen Gratwanderung.
    Der gesetzliche Anspruch von GKV-Versicherten
    auf eine ausreichende und zweckmäßige
    Versorgung muss mit restriktiven wirtschaftlichen
    Vorgaben in Einklang gebracht werden. Um eine
    medizinisch sinnvolle Therapie durchführen zu können
    und gleichzeitig die Regressgefahr zu minimieren,
    bitte wir Sie, einige wesentliche Punkte zu beachten.

    ........"

    Den ganzen Artikel lesen


    Quelle: KV Baden-Württemberg


    Euer Team

  • Aha,

    auf Seite 8 unmißverständlich nachzulesen, daß es "nicht zulässig ist, den Patienten aufzufordern, eine Einmaldosis mehrfach zu benutzen".

    Herzlichen Dank für den Artikel.

    Finchen

  • Vielen Dank Sabine,
    :blume:

    das gilt für die KV BW. Und was ist mit der KV Hessen? Weiß Du ob die das auch übernehmen?

    Liebe Grüße
    von Reni

    Man sieht nur mit dem Herzen gut ( "Der kleine Prinz" Antoine de Saint-Exupéry)

  • Hallo Reni!

    Übernehmen tun die KV'en untereinander nichts.

    Aber die KV Hessen hat eine ähnliche Regelung, die ganz klar sagt, dass
    die Glaukom-AT klipp und klar zu verordnen sind, die benötigt werden und dass
    auch eine 3-er Packung nicht für ein Quartal ausreichen kann.

    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo,

    das ist ein großes Problem.

    Ich habe es schon mehrfach erlebt, dass meine Glaukomtropfen nicht ausreichen, wenn ich nicht genau nach drei Monaten einen Termin bekomme, sondern ein oder zwei Wochen später. Hinzu kommt, dass ein Monat ja auch 30 oder 31 Tage hat, und dass man die Tropfen ja eigentlich nur 28 Tage nehmen darf.

    Manchmal sind in einer Flasche aber nur 58 Tropfen (Azopt), das reicht dann genau für 29 Tage. Bei Xalacom sind auch nur 58 bis 60 Tropfen drin. Und wenn man dan einen Termin hat nach dreieinhalb Monaten, dann fehlen etliche Tage, für die man keine Tropfen hat. Ich versuche immer, die allerletzten Tropfen herauszuquetschen, und wenn abzusehen ist, dass es gar nicht reicht, lass ich zwischendurch mal abends oder morgens einen Tropfen weg. Bei Azopt geht das ja, bei Xalacom, das nur einmal getropft wird, fehlt dann schon ein ganzer Tag.

    Ich habe schon mehrfach mit meinem Arzt darüber gesprochen, aber er sagt, er darf von einem zum nächsten Besuch allerhöchstens eine Dreierpackung verschreiben. Ich habe gesagt, dass ich bereit bin, eine Extraflasche aus eigener Tasche zu bezahlen, aber das geht auch nicht. Und dabei bin ich Privatpatientin, aber das spielt keine Rolle. Beim nächsten Mal will ich auf jeden Fall versuchen, einen Termin zu bekommen, der vor Ablauf von 3 Monaten liegt. Hoffentlich gelingt das.

    Viele Grüße, Christa

  • Hallo Christa,

    dein AA erzählt den größten Unsinn. Wenn Du Privatpatientin bist, ist der Unsinn noch größer. Nimm einen anderen und schreibe an die kassenärztliche Vereinigung und den Augenärzteverband seine Verordnungspraxis. Er gefährdet Deine Sehnerven und dann sollen die mal seine Praxis auf links drehen. Z. B. Tüv-Prüfung aller Geräte, Abrechnungspraxis, sind alle Patienten versorgt etc.

    Echt Wahnsinn

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Christa!

    Da kann ich mich Jenat nur anschließen.
    Das Verhalten Deines AA kann ich gar nicht nachvollziehen.

    Wer privat versichert ist, hat da erstmal viel weniger Schwierigkeiten
    ein Rezept zu bekommen für Medikamente.

    Was klipp und klar verboten ist, dass Kassenpatienten ein Privatrezept für
    Glaukom-Augentropfen bekommen.
    Aber Du bist privat versichert, Du solltest sogar die Möglichkeit haben immer eine 3er-Packung
    verordnet zu bekommen.

    Wie begründet Dein AA sein Verhalten?

    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo, Sabine und Jenat,

    danke für eure Antworten.

    Ich habe 4mal im Jahr einen Augenarzttermin wegen des Glaukoms. Mein Augenarzt sagt, er darf mir von Mal zu Mal nur eine 3er Packung verschreiben, aber nicht zwischendurch. Wenn ich also einen Termin nach 3 1/2 Monaten bekomme, weil nach 3 Monaten kein Termin frei ist, dann reichen eben die Augentropfen nicht. Und meistens liegen die Termine 31/2 Monate auseinander, einmal waren es sogar fast 4 Monate.

    Ich habe dem Arzt schon gesagt, dass ich mich bei der Augenärztekammer beschwerden werde. Da meinte er, das könne ich gern tun, die würden bestätigen, dass er sich richtig verhalte. Für Kassen- und Privatpatienten gäbe es keinen Unterschied. Auf meinen Vorschlag, die zusätzlichen Tropfen selber zu bezahlen, sagte er nur, er müsse alle Rezepte rechtfertigen, auch die, die ich privat bezahle. Und außerdem stelle er grundsätzlich keine Rezepte aus, die nicht bei der Kasse und der Beihilfe eingereicht werden.

    Bei anderen Ärzten habe ich so etwas noch nie erlebt. Mein Hausarzt macht überhaupt keine Probleme. Er meinte aber auch, dass es sein könne, dass mein Augenarzt Recht hat. Er selber darf mir keine Augentropfen verschreiben.

    Bis vor ca. zwei Jahren klappte alles prima, da bekam ich meistens nach 3 Monaten einen Termin, manchmal sogar früher, aber die Praxis ist so überlaufen, dass man schwer einen Termin bekommen kann. Es klagen auch andere Patienten, auch Privatpatienten, über dasselbe Problem. Schon bei genau 3 Monaten, also bei 3mal 30 oder 31 Tagen, reichen die Tropfen nicht, da sie meistens genau abgezählt sind für 28 Tage.

    Welches sind eure Erfahrungen mit Tropfen? Welche enthalten mehr Tropfen als genau die für 28 Tage?

    Viele Grüße, Christa

  • Hallo Christa,

    bisher hatte ich noch keine Probleme bei den Rezepten für meine 4 Sorten Augentropfen. Immer hat sie mein netter AA verordnet. Ich habe auch eine Liste, auf der ich die getropften Medis genau ankreuze und die Liste nehme ich immer mit zu meinem AA. Weil ich wegen Allergie nur "sine"-Tropfen vertrage, ist die Sache auch ganz einfach.
    Ich habe aber ängstlich deinen Bericht verfolgt, mit der Frage, was noch alles auf uns Glaukomis zukommt ...

    Liebe Grüße
    von Reni

    Man sieht nur mit dem Herzen gut ( "Der kleine Prinz" Antoine de Saint-Exupéry)

  • Hallo Christa,

    das ganze Theater gehört vor die Kammer. Bevor Du weiter nicht tropfst, wenn Deine Flaschen mal wieder leer sind, würde ich in eine andere Stadt fahren, egal wie viele Kilometer und mir einen anderen AA suchen.

    Dass ein Hausarzt keine Augentropfen verordnen darf ist auch kompletter Unsinn. Meine Mutter bekommt seit Jahren die fehlende Flasche vom Hausarzt, weil die AA sonst Stress mit der Kasse bekäme, obwohl sie das verordnen würde. Die Kasse ist dort sehr nervig. Daher verschreibt der Hausarzt die fehlenden Tropfen und begründet dies mit der leicht zitternden Hand und der Ungeschicklichkeit der Patientin. Wenn meine Mutter geprüft würde, wäre sie sicherlich tatsächlich so aufgeregt, dass sie zittern würde.

    Christa, handle für Dich und finanziere nicht weiter als Privatpatient diese unsägliche Praxis. Wenn Du als Privatpatient wegbleibst, hat er auch ein Problem. Sein Laden läuft als Mischkalkulation und da braucht er Deine Überweisungen.

    Das ist meine Meinung, hoffentlich wohnst Du nicht zu sehr ländlich. Ich wohne auch ländlich und fahre oft weite Strecken.

    Gruß

    Jenat

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo zusammen,
    bei mir sind die Tropfen auch immer nach ca. 28 Tagen verbraucht, obwohl ich sehr sparsam damit umgehe. Da mein AA mir auch erklärte, er dürfe die 3-er Pck nur einmal im Quartal verschreiben, habe ich mir eine zusätzliche Flasche von meiner Internistin verschreiben lassen. Das ging völlig problemlos.

    Viele Grüße
    Gaby

  • Hallo!

    Also, bei Kassenpatienten ist es tatsächlich so, dass die Allgemeinärzte
    eigentlich keine AT verschreiben dürfen, da das nicht ihr Fachgebiet ist.

    Manche machen's trotzdem... andere sind da strikt und machen's nicht.

    Was aber das Problem bei einem Privatpatienten ist, kann ich absolut
    nicht nachvollziehen. ?(

    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo, Sabine,

    du denkst, wie manche anderen hier, dass Privatpatienten bevorzugt werden. Das ist in keiner Hinsicht der Fall. Im Gegenteil, die privaten Kassen und die Beihilfe weigern sich in zunehmendem Maße, Medikamente und Behandlungen zu übernehmen, die für Kassenpatienten selbstverständlich sind. Und die Ärzte sind auch nicht immer glücklich über Privatpatienten. Wenn Behandlungen oder Medikamente abgelehnt werden, dann muss der Arzt eine Extrabegründung schreiben, manchmal sogar eine zweite, und dann lehnen die Privatkassen doch ab, die Behandlung zu bezahlen. Das kostet viel Arbeit für den Arzt, das braucht er bei Kassenptienten nicht zu machen.

    Mein Hausarzt sagt, er mache sich strafbar, wenn er mir Glaukomtropfen vershreibt. Dabei ist es egal, ob ich Kassen- oder Privatpatient bin. Und wenn ich den Augenarzt wechsle, dann bringt das gar nichts. Eine Bekannte, die auch Glaukom hat und bei einem anderen Arzt in Behandlung ist, hat dasselbe Probem. Auch sie ist Privatpatientin.

    Hat jemand von euch Erfahrungen mit Tropfen, die man sich über das Internet bestellen kann? Es werden ja alle Tropfen angeboten, und ein Rezept brauht man nicht vorzulegen.

    Viele Grüße, Christa

  • Einen wunderschön guten Morgen zusammen,

    Christa hat recht:Privatpatient ist nicht mehr unbedingt gleichbedeutend mit Besserbehandlung und Privilegierenstellung. Das hängt inzwischen bekanntlich vom Tarif ab! Nicht jeder hat zwingend den , salopp ausgedrückt, "Rundum-Sorglos-Tarif" ( gegen entsprechendes Entgelt natuerlich ). Insofern kann es sehr wohl vorkommen, dass Privatpatienten die gleichen Probleme bei der Medikamentenverordnung haben wie gesetzlich Versicherte.

    Hast Du Christa, denn jedes Quartal das gleiche Problem! Dass die Tropfenmnicht reichen? Dann würde ich über die KV versuchen zu erreichen, dass die besonderen Umstände bei Dir, die zu dem Mehrverbrauch gegenüber dem statistischen Durchachneitt berücksichtigt werden und Dein AA eine entsprechende Bescehinigung der Kasse erhält, die ihn bzgl Deineer Person von etwaigen Regressansprüchen befreit. Dieses ganze System spottet keinfach jeder Beschreibung,nieder weiss es, aber die Politiker drücken sich, kommen ihrer eigentlichen Funktion nicht nach und verschieben die Beschaeftigugn mit den Problemen auf nachfolgende Generrationen getreu dem Motto, nach mir die Sintflut, sollen doch andere wegen dieses brisanten Themas den Wahlsieg gefaehrden. Echte "Volksvertreter" eben,

    Wenn das Problem nur hin und wieder auftritt, wueede ich einen Arzt suchen, der es vordnet und zahlen. Mach ich auch, wenn es nicht anders geht, und hab das zB über unseren Internisten immer erhalten. der hat allerdings inzwischen nur noch eine Privatzulassung, dem ist das vielleicht völlig egal?

    Wa die Internetapotheken angeht: habe ich wegen des Cosopt S Peoblems alles abgesucht. Du bekommst die Medikamente, sofern verfügbar, aber nur gegen Rezept. Ich habe sogar im Urlaub in den USA versucht, an Cosopt S Rwserven ranzukommen, ohne Erfolg, nicht lieferbar, aber selbst dort nur gegen Rezept.

    Viele Gruesse, Ingrid

  • PS sorry fuer die vielen Rechtschreibfehler, schreibe von unterwegs aus der Klinik in Würzburg in der sich mein Sohn mal wieder befindet.To /Te am RA nur 2 Monate nach erfolgloser Kryo. Seufz

  • Hmmm, um ehrlich zu sein hab ich noch nie darauf geachtet, wieviele Tage genau ich mit meinem Tropffläschchen auskomme bzw. ob das genau 28 Tage sind.
    Meine Tropfen krieg ich auch immer quartalsmässig in der Großpackung und eigentlich immer habe ich noch ein zusätzliches Ersatzfläschchen im Kühlschrank liegen - das sind dann mal zwischendurch geschenkte "Probefläschchen" oder welche aus der Klinik. Ich lass mir immer auch ein Rezept in der Klinik ausstellen, die das allerdings nur für einen Monat machen.

    Wenn ich im neuen Quartal ein Rezept brauche ist das nicht zwingend mit einem festen Kontrolltermin verbunden - das lass ich mir nach Anruf ausstellen und hole es ab. Bei solchen Terminproblemen würd ich mir vermutlich die Termine noch frühzeitiger geben lassen oder aber gleich den AA wechseln.
    Also sowas hab ich (als "nur" Kassenpatient) echt noch nie erlebt - ist ja wahnsinn da die Therapie unterbrechen zu müssen, das geht ja gar nicht.

    Ingrid
    Alles Gute für deinen Sohn.

  • Hallo, Sabine,

    du denkst, wie manche anderen hier, dass Privatpatienten bevorzugt werden. Das ist in keiner Hinsicht der Fall. Im Gegenteil, die privaten Kassen und die Beihilfe weigern sich in zunehmendem Maße, Medikamente und Behandlungen zu übernehmen, die für Kassenpatienten selbstverständlich sind. Und die Ärzte sind auch nicht immer glücklich über Privatpatienten. Wenn Behandlungen oder Medikamente abgelehnt werden, dann muss der Arzt eine Extrabegründung schreiben, manchmal sogar eine zweite, und dann lehnen die Privatkassen doch ab, die Behandlung zu bezahlen. Das kostet viel Arbeit für den Arzt, das braucht er bei Kassenptienten nicht zu machen.

    Mein Hausarzt sagt, er mache sich strafbar, wenn er mir Glaukomtropfen vershreibt. Dabei ist es egal, ob ich Kassen- oder Privatpatient bin. Und wenn ich den Augenarzt wechsle, dann bringt das gar nichts. Eine Bekannte, die auch Glaukom hat und bei einem anderen Arzt in Behandlung ist, hat dasselbe Probem. Auch sie ist Privatpatientin.

    Hat jemand von euch Erfahrungen mit Tropfen, die man sich über das Internet bestellen kann? Es werden ja alle Tropfen angeboten, und ein Rezept brauht man nicht vorzulegen.

    Viele Grüße, Christa

    Hallo Christa!

    Für Privatpatienten ist es sicher nicht mehr ganz so einfach wie vor ein paar Jahren noch, das ist wohl richtig. Dennoch
    verstehe ich nicht, wieso Dein AA sich weigert ein Rezept auszustellen. Er hat dadurch keine Budgetbelastung und eine Begründung kann
    direkt beim ausstellen des Rezeptes mit drauf, dann braucht er auch keine Bescheinigungen schreiben.

    Frag doch mal bei Deiner Krankenkasse nach, wie sich das verhält mit dem verordnen von dringend benötigten Medikamenten als
    chron. kranke Patientin.
    Dann eien Bescheinigung der KK anfordern, dem AA vorlegen und dann sollte das doch irgendwie zu klären sein!
    Therapie unterbrechen... tut mir leid, da kann ich nur den Kopf schütteln. Das ist ein NO Go für Kassen- und Privatpatienten!

    Was das bestellen im Internet angeht... wie Ingrid schrieb geht das auch im Internet ausschließlich MIT Rezept bei verschreibungs-
    pflichtigen Medikamenten.

    Ingrid: Auch von mir alles Gute für Deinen Sohn.

    Viele Grüße

    Sabine