Ohnmacht durch Tropfenunverträglichkeit?

  • Guten Abend,

    Ich hatte vor zwei Wochen einen Ohnmachtsanfall und ich vermute das es etwas mit den Augentropfen zu tun hatte. Ich nehme seit langer Zeit jeden Abend Duotrav, das mir nicht ausreichend den Druck senkt und mein AA hatte mir für morgens Chipro Timophtol verschrieben. Nachdem ich es dreimal getropft hatte, ist mir morgens schwarz vor Augen geworden. Ich bin dann ins Krankenhaus eingeliefert worden und man hat ansonsten nichts gefunden. Es handelt sich um zwei Betablocker und zudem habe ich einen niedrigen Blutdruck. Ich habe natürlich das Medikament direkt abgesetzt. Da ich unbedingt eine OP vermeiden möchte, aber schon Gesichtsfeldausfälle habe, suche ich nach zusätzlichen Augentropfen, die sich mit Duotrav vertragen. Meine Frage: hat jemand Erfahrungen mit der Kombination dieser beiden Augentropfen? Oder hat jemand schon mal mit dem Chipro Timophtol ähnliche Nebenwirkungen gehabt?

    Über eine Antwort würde ich mich freuen!

    Grüße
    Jane

    Jane

  • Hallo Jane!

    Herzlich willkommen hier im Forum

    Nun, bei Chibro-Timoptol steht ganz klar bei den Nebenwirkungen "Synkope", was einen Kreislaufkollaps bedeutet.
    Das ist dem Betablocker geschuldet. Ein eh schon niedriger Blutdruck wird durch Timolol noch einmal gesenkt und somit ist das jetzt nicht groß verwunderlich, dass Du Kreislaufprobleme bekommst.

    Auch in Duotrav ist Timolol mit drin. Es gibt etliche andere AT ohne Betablocker. Hattest Du denn schon andere Tropfen als die Chibro-Timoptol?

    Wie hoch ist Dein Druck? Und wo liegt Dein Zieldruck?

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Hallo Jane.

    Warum kombiniert Dein Augenarzt zwei Präparate, in denen in beiden Timolol als Betablocker drin ist?

    Ich will ja fachlich gesehen nicht vorgreifen, aber bei mir wurde ähnlich geschlampt und erst als vernünftig kombiniert wurde sank der Druck auf ordentliche Werte.

    Zwei Präparate gleichen Wirkstoffs haben keinen additiven Effekt, sie waschen sich eher im Bindehautsack gegenseitig aus und der Druck bleibt konstant oben.

    Duotrav (Travatan als Prostaglandin und Timolol als Betablocker)

    + Entweder Carboanhydrasehemmer (Dorzolamid, Brinzolamid)
    + Oder Alpha 2 Agonist (Brimonidin, Clonidin)

    Frag ihn doch mal, warum zwei Betablocker und sag ihm dass Du zusammengebrochen bist.

    Viele Grüße

  • Hallo!

    So wie ich das verstanden hatte, war das Chibr-Timoptol nur für morgens zusätzlich, da das Duotrav ja nur abends getropft wird.

    Diese Ergänzung wird öfter mal so gegeben, damit der Betablocker halt 2 mal appliziert wird.


    Gruß

    Sabine

  • Liebe sabine, lieber holder jüngling,

    erst einmal vielen dank für eure rückmeldungen, das war sehr erhellend für mich! das chibro timoptol habe ich natürlich direkt abgesetzt. tatsächlich hatte ich eine synkope und ahnte nur, dass die beiden betablocker für mich zuviel waren. mein augenarzt ist schon über 70 und praktiziert immer noch. ich bin zu ihm gegangen, weil ein anderer augenarzt mir nur noch die op als letzte möglichkeit in aussicht gestellt hat, ich aber große widerstände dagegen habe. mein druck ist mit duotrav zwischen 20 und 26 bei extrem dünner hornhaut. beim letzten mal war er 14/15 nur mit duotrav plus homöopathischen mitteln- kann natürlich ein ausreißer gewesen sein. mein gesichtsfeld ist links bereits eingeschränkt. eigentlich vertrage ich nur duotrav, was den druck nicht ausreichend senkt. da ich nicht genau wusste, wo der kollaps herkam, bin ich durch eure antwort erleichtert die ursache zu wissen. in der eigenen glaukom baustelle weiß ich noch nicht ob ich meine op-phobie überwinden kann. nochmals danke für eure antworten.

    jane

    Jane

  • Hallo Jana, ich nehme schon Jahre Betablocker ein für meinen Blutdruck und bekam dazu von meinem Augenarzt TimoHexal 0,5 %.Die Augenärztin wußte das, aber sie fand das so in Ordnung. Für 3 Stunden ging das gut, aber dann mußte ich meine für den Abend verordneten Betablocker einnehmen. Nach etlicher Zeit wurde es mir schwindelig und meine Gehirn war wie leer. d.h. ich konnte fast nicht mehr denken, geschweige denn gerade gehen. Ich war nahe dran, den Notarzt zu holen, habe habe dann erst mal ins Bett gelegt. Ich hatte Glück, dass sich die Beschwerden bis zum nächsten Morgen etwas gelegt hatten. Es dauerte aber noch einen weiteren Tag bis alles weg war. Inzwischen habe ich erfahren, dass diese Verordnung mehr wie gefährlich war und was hätte alles passieren können. Nie mehr Timolol.
    VG Rosemarie

  • Zitat

    Original von Jane
    Liebe sabine, lieber holder jüngling,

    erst einmal vielen dank für eure rückmeldungen, das war sehr erhellend für mich! das chibro timoptol habe ich natürlich direkt abgesetzt. tatsächlich hatte ich eine synkope und ahnte nur, dass die beiden betablocker für mich zuviel waren. mein augenarzt ist schon über 70 und praktiziert immer noch. ich bin zu ihm gegangen, weil ein anderer augenarzt mir nur noch die op als letzte möglichkeit in aussicht gestellt hat, ich aber große widerstände dagegen habe. mein druck ist mit duotrav zwischen 20 und 26 bei extrem dünner hornhaut. beim letzten mal war er 14/15 nur mit duotrav plus homöopathischen mitteln- kann natürlich ein ausreißer gewesen sein. mein gesichtsfeld ist links bereits eingeschränkt. eigentlich vertrage ich nur duotrav, was den druck nicht ausreichend senkt. da ich nicht genau wusste, wo der kollaps herkam, bin ich durch eure antwort erleichtert die ursache zu wissen. in der eigenen glaukom baustelle weiß ich noch nicht ob ich meine op-phobie überwinden kann. nochmals danke für eure antworten.

    jane

    Hallo Jane!

    Vielleicht hast Du mal Lust alle Tropfen, die Du schon ausprobiert hast hier aufzuschreiben. Evtl. gibt's ja doch noch was, was noch nicht ausprobiert wurde.

    Ansonsten würde ich Dir raten, dass Du Dich mal in einer Glaukomsprechstunde an einer glaukomspezialisierten Uniklinik vorstellst. Die haben dort weit mehr Erfahrung, als praktizierende AÄ und vielleicht auch noch eine Idee.


    Liebe Grüße

    Sabine

  • Hallo Jane,

    vielen Dank für Deinen Beitrag. Auch ich kenne die Betablocker - Meriten aus eigener Anschauung und nehme seit einiger Zeit Glaukom-Tropfen mit anderen Wirkstoffen. Worauf ich hinaus will: auch ich empfehle Dir, Dich ambulant in einer Uni-Klinik vorzustellen, die entsprechend auf Augenerkrankungen spezialisiert ist. Ich würde mich nie auf niedergelassene Augenärzte alleine verlassen.

    Viele Grüsse Florian

  • Hallo und frohes neues Jahr.

    Wie Florian schon sagte, bekommt man eine solch umfassende Diagnostik und Therapie wohl nur in Universitätsaugenklinken angeboten, ich hege aber nicht grundsätzlich einen Groll gegen niedergelassene Ärzte (Mein Internist z.B. is spitze).

    Viele Leistungen sind als Kassenpatient aber leider nur gegen Selbstbeteiligung zu bekommen, man muss sich also die Frage stellen, ob einem der möglichst lange Erhalt des Augenlichts den ein oder anderen Taler Wert ist.

    Eine Fachklinik hat folgende Vorteile:

    - Außergewöhnliche technische Ausstattung, die Praxen aus Kostengründen gar nicht anschaffen können.
    - Spezialisten, die ähnliche oder gleiche Krankheitsbilder fast täglich sehen und entsprechend besser beurteilen können
    - Moderne Infrastruktur, Operationsräume, gesamtes Spektrum an ambulanten und stationären Operationen
    - Eingehende Aufklärung über Krankheitsbild und Bedeutung der Therapie
    - Eingehende Beratung und Verlaufskontrolle

    U.V.m.

    Ich bin ein gebranntes Kind, nach einmaliger Luftdruckmessung und Kammerwinkelspiegelung sagte mein niedergelassener Augenarzt: "Sie haben grünen Star, nehmen Sie vorläufig abends einmal Xalatan-AT und kommen Sie in 3 Wochen wieder." Und fertig!

    Ich finde wenn man eine solche Diagnose bekommt, hat man Anspruch auf eine etwas eingehendere Untersuchung.

    Viele Grüße

  • Hallo Jane,
    dazu kann ich nur sagen: Augen auf bei der Wahl der Augenklinik :D

    Nicht jede Universitätsklinik ist so wie Holder Jüngling das schreibt. Da habe ich persönlich zwei andere Erfahrungen gemacht, besonders was die eingehende Aufklärung, Beratung und Verlaufskontrolle angeht.

    Und einen Termin bei einer Glaukomsprechstunde, etwa in Mainz, bekommt man erst nach monatelanger Wartezeit. Dort nimmt man sich jedoch dann viel Zeit und gibt Auskünfte.

    Liebe Jane, warum willst Du keine OP? Ich kenne einige Patienten, die diese hinter sich haben und jahrelang (eine sogar mehr als 10 Jahre) überhaupt keine Tropfen mehr nehmen mussten. Bei mir hat die OP immerhin 1 1/2 Jahre diesen Erfolg gebracht und nur wegen einer anderen Erkrankung hat sich das rechte Filterkissen verabschiedet. Das linke funktioniert noch einwandfrei. Zur Zeit muss ich drei verschiedene augensenkende Tropfen und ein anderes Präparat gegen Entzündung anwenden. Ich würde gerne darauf verzichten, besonders auf die Nebenwirkungen (Müdigkeit, Hautprobleme). Und wünsche mir eine so unbeschwerte und lebendige Zeit wie nach meinen beiden OPs (die übrigens ambulant gemacht wurden).

    Wann ist denn Dein nächster AA-Termin?

    Ein gutes neues Jahr
    wünscht Reni

    Man sieht nur mit dem Herzen gut ( "Der kleine Prinz" Antoine de Saint-Exupéry)

  • hallo !
    ich wünsche euch ein gutes neues jahr -und danke sehr für die wertvollen hinweise !
    ja,ich werde mich bald in der augenklinik der uni köln anmelden.

    liebe sabine, auf deine frage, welche augentropfen ich schon ausprobiert habe..
    hier sind sie: timolol,timomann,alphagan,trusopt,xalatan,cosopt,pilomann,
    brimonidin und zuletzt chipro-timoptol, was mich mal kurz ins nirwana geschickt hat..

    mein wunschaugendruck wäre 14,15 bei einer hornhautdicke von 496mm,518mm!
    da ich mit dem linken auge eine merkliche einschränkung habe,
    (nicht mehr die noten beim klavierspielen lesen zu können .wäre....ohweh)
    bin ich dabei mein leben zu ändern, mache jeden tag yoga und plane, mir jeglichen druck vom hals zu halten..auch ohne glaukom wünschenswert!
    bin sehr froh in diesem forum gelandet zu sein !

    es grüßt jane

    Jane

  • liebe reni
    vielen dank für deine antwort ! ich wünsche dir auch ein gutes neues jahr
    deine armen augen-die müssen ja einiges aushalten mit so vielen tropfen..
    zu deiner frage zur OP:
    ich habe eine vielleicht irrationale angst, daß mein auge mit einem scharfen gegenstand bearbeitet wird..eine nadel oder ein messer-da grauts mir-
    überall anders aber nicht am auge...
    wenn mir das wasser bis zum halse steht ,dh.wenn ich mich schon nach dem blindenhund
    umschauen müßte..dann vielleicht doch.
    aber vorerst will ich noch nach anderen lösungen suchen.
    mein nächsterAA termin ist am 11.1. in der hochkreuzklinik bonn (dahin hat mich meinAA überwiesen-mit der fragestellung OP..)
    aber ich habe noch keinen wirklichen augenarzt meines vertrauens gefunden.
    bin auf der suche und werde ihn finden!
    einen schönen neujahrstag wünscht dir
    jane

    Jane


  • Hallo Jane!

    Danke... Dir auch ein gutes, neues Jahr.

    Hm, an Deiner Stelle würde ich gleich einen Termin in der Uniklinik Köln ausmachen. Ist eine ausgewiesene Klinik für Glaukom. Da kannst Du notfalls auch mit einer Überweisung direkt als Notfall ohne Termin hingehen. Musst halt wirklich Zeit mitnehmen.

    Zu Deinen AT:

    4 Versuche insgesamt mit dem Wirkstoff Timolol find ich einfach zuviel, wenn man doch weiß, dass Du's nicht verträgst ( Timolol, Timomann, Cosopt ( in Kombi mit Trusopt= Dorzolamid) und dann noch Chibro-Timoptol).
    Brimonidin ist übrigens identisch mit Alphagan.

    Was war mit dem Xalatan? Hat das nicht genug gesenkt? Von dieser Wirkstoffgruppe gäbe es noch 3 andere Präparate ( Lumigan, Taflotan, Travatan). Aber das musst Du natürlich mit dem Arzt besprechen.

    Dein gemessener Augendruck muss bei Deiner Hornhautdicke noch nach oben korrigiert werden. Bei einem Zieldruck von 14, 15 muss der gemessene Druck dann also um die 12 liegen. Puh, das per Tropfen zu erreichen dürfte nicht so einfach sein.

    Mein Tipp:
    Informiere Dich eingehend über alle Möglichkeiten. Auch über die operativen! Das verpflichtet ja nicht zur OP!

    Dir muss klar sein, dass das, was an Sehvermögen weg ist, weg bleibt! und das was noch weiterhin weg geht, auch weg bleibt!
    Und wenn man erst sich mit einer Operation gedanklich befasst, wenn ein Blindenhund zur Diskussion steht, glaube ich, dass es dann zu spät ist.

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Hallo, Jane,

    ich kann dich sehr gut verstehen. Ich tropfe auch sehr viel, und nichts hilft wirklich.

    Aber ich zögere auch mit einer Operation. Vor dem Eingriff selber habe ich keinerlei Angst, aber es gibt andere Gründe. Einmal ist die Rekonvaleszenzzeit z. B. nach einer Trabekulektomie enorm lang, und man muss die ersten Wochen und Monate immer und immer wieder zum Arzt. Da habe ich große Angst, meinen Beruf zu verlieren, wenn man so furchtbar viel fehlen muss. Und zweitens kann einem kein Arzt sagen, wie man nach einer Operation sehen kann. Man weiss nicht, ob man dann noch Auto fahren kann oder noch am Computer arbeiten kann. Viele Glaukomoperationen gehen gut, viele aber führen auch zu starkem Sehverlust. Und außerdem weiss man nicht, wie lange die Wirkung anhält und ob man nicht doch bald wieder tropfen muss.

    Auf jeden Fall muss man eine Zweit- oder Drittmeinung einholen und einen Eingriff nur dort vornehmen lassen, wo der Arzt sehr viel Erfahrung hat.

    Viele Grüße, Christa

  • vielen dank -jetzt laß ich mir all eure guten anregungen durch den kopf gehen!!

    liebe grüße von jane

    Jane