• Ich weiß seit 3 Tagen, dass ich eine Glaukompatientin bin. Bin verwirrt, ängstlich, verunsichert,... und versuche nun alle möglichen Informationen zu sammeln. Meine AÄ hat mir Travatan verschrieben. Mit dem Träufeln beginne ich aber erst nach meinem Urlaub. Inzwischen habe ich von vielen über Nebenwirkungen wie verstärktem Haarwachstum erfahren. Gibt es denn auch rundum positive Resonanzen? Offensichtlich ist das Produkt relativ neu auf dem Markt. Sollte ich lieber erst eine Langzeitstudie abwarten? Welches Mittel wurde denn bisher von meisten am besten vertragen?
    Viele Fragen! Vielleicht könnt ihr mir mit euren Erfahrungen weiterhelfen und mir ein wenig Mut machen! Bin für jede Info dankbar!
    Ute

  • Hallo Ute!

    Zuerst einmal- wir alle hier haben eine Weile gebraucht, bis wir die Diagnose "Glaukom" verdaut hatten.
    Aber glaube mir, man lernt damit zu leben. Auch wenn Krisen auch uns immer wieder an den Boden ziehen. Du darfst Dich von der Angst vor dem Glaukom nicht auffressen lassen. Das macht Dich sonst kaputt. Informiere Dich weiter und Du wirst merken, dass das gut tut. Bescheid zu wissen und mitreden zu können ist immer gut. Also- Kopf hoch. Den Kopf in den Sand zu stecken nutzt Dir ja nichts- im Gegenteil- das macht alles nur noch schlimmer.
    Du hast zur Therapie Travatan bekommen. Das hatte ich auch schon. Zur Drucksenkung war das bei mir hervorragend geeignet. Mein Druck war damals bei 13!!! Was das Haarwachstum angeht.... ja- das stimmt.
    Aber dem "Haarwachstum" müssen wir noch unterteilen.
    Bei mir fing es an, dass die Wimpern sehr gewachsen sind. Die Länge hatte sich sehr verändert und die Dichte auch. Mit dem vermehrten Wimpernwachstum hätte ich leben können. Das hätte ich im Gegenzug für mein Augenlicht gerne in Kauf genommen. Allerdings kam es bei mir nach einiger Zeit auch zu einem Haarwachstum im Gesicht. Das fand ich als Frau dann allerdings nicht mehr so lustig. Ich habe die Tropfen dann abgesetzt.
    Langzeitstudien gibt es noch keine- das ist richtig. Aber Du musst, was die Tropftherapie angeht, einfach ausprobieren. Rundum positive Resonanzen wirst Du für keine Tropfen bekommen. Jeder Mensch reagiert anders!!! Viele von uns hier haben unzählige Tropfen schon durchprobiert. Anders kann man nicht herausfinden, welche Tropfen man am besten verträgt und welche den Druck am meisten senken.
    Wieso willst Du mit dem Tropfen warten, bis Dein Urlaub rum ist? Vielleicht würde es Dich auch beruhigen, wenn Du die Tropfen schon nehmen würdest? Und einmal abends zu tropfen ist ja nicht so zeitaufwendig. Vielleicht willst Du aber den Urlaub noch mal tropffrei geniessen. Gut- dann tu das. Das musst Du selbst entscheiden. Mich würde es eher beruhigen, wenn ich wüsste, dass die Tropfen meinen Sehnerven schützen.

    Wie gross sind die Schäden bei Dir? Wurde eine Gesichtsfelduntersuchung gemacht? Wie hoch ist Dein Druck?

    Liebe Grüße
    Sabine

  • Hallo, Ute,

    habe heute Deine Frage zu Travatan gelesen. Ich nehme auch seit einigen Monaten Travatan (hatte Probleme mit Beta-Blockern wie Timo-Hexal und Timolol, mit Xalatan). Es stimmt, die Wimpern sind ziemlich gewachsen (gefällt mir eigentlich ganz gut - allerdings bekomme ich Probleme mit meinen Brillengläsern! - sind ständig verschmiert). Bisher habe ich jedoch keine Farbveränderung oder einen 2. Wimpernkranz, usw. bekommen. Das einzige Problem ist bei mir, dass von Travatan meine Augen sehr stark austrocknen. Das ist zwar ein Problem bei den meisten Tropfen, belastet mich jedoch stark. Ich tropfe ständig nach mit Nachbenetzungslösungen (hab auch da schon etliche ausprobiert), aber irgendwie reicht das Nachtropfen nicht aus.
    Allerdings genieße ich bei Travatan das Einmal-Tropfen. Mich hat ganz stark das dreimalige Tropfen mit den anderen Mitteln gestört! Empfindet aber jeder wahrscheinlich ganz unterschiedlich.
    Mein Augendruck hat sich mit Travatan auf 16 eingependelt und damit bin zufrieden (mein AA auch).

    Liebe Grüße von Gaby

  • Hallo, Alberto,
    habe Xalatan nur in die Liste der Medikamente aufgenommen, die ich unter anderem nicht vertragen habe. Ist mir schon klar, dass es sich nicht um einen Beta-Blocker handelt. Leider muß man erst Negativerfahrungen machen, bis die richtigen Medikamente gefunden sind.
    Aber wem erzähle ich das - diese Erfahrung hat wohl jeder hinter sich!

    Liebe Grüße, Gaby

  • Hallo Gaby!
    Die Suche nach den richtigen Tropfen ist zwar für beide beteiligten Parteien (Patient und AA) recht schwierig bzw. langwierig, jedoch hängt die Suchzeit zu einem Grossteil von dem Einsatzwillen des AA ab. Wenn der AA den Patienten nur ein bis zweimal im Quartal zu sehen wünscht, kann das lange dauern. In der Zwischenzeit kämpfen einige Glaukompatienten unnötig lange mit den Nebenwirkungen bzw. Konservierungsstoffen der Augentropfen.
    Ich habe es da etwas besser, da ich mir gleich nach der Diagnose meines Glaukoms ein Selbsttonometer auf eigene Kosten zugelegt habe. Dadurch konnte ich bei ertsen Anzeichen von Unverträglichkeiten die Tropfensorte wechseln. Das ist nicht jedermanns Sache. Vor allem muss der AA mitspielen.
    Mein AA ist scheinbar mit meinen Selbsttherapien ganz zufrieden. Er hat schliesslich jetzt weniger Arbeit mit mir. Bei meinem letzten Besuch hat er allerdings den IOD überhaupt nicht gemessen, sondern einfach mich nach den gemessenen Werten gefragt.
    Beim nächsten AA-Besuch werde ich aber wieder auf Druckmessung bestehen, da ja mein Gerät auch mal falsch messen könnte. Ansonsten finde ich diese Lösung recht praktikabel. Schade nur, besser wird unser Glaukom nicht mehr, egal was der AA und der Patient unternimmt.
    mfG, alberto

  • Hallo, Alberto,
    ich muß Dir recht geben, die richtigen Tropfen zu finden, das ist nicht ganz so einfach.
    Ich habe meinen AA so genervt, dass ich ihn, sobald ich Beschwerden hatte, aufsuchte. Das war dann zu Beginn der Behandlung alle paar Tage. Das gefiel dem Mann gar nicht, mit dem Ergebnis, dass er mir nach einigen Wochen erklärte, wenn ich die nächsten Tropfen nicht vertragen könne, wisse er auch nicht weiter.
    Da ich mit diesem Arzt eh nicht mehr zufrieden war, habe ich das endlich zum Anlaß genommen und gewechselt.
    Nachdem ich mich mittlerweile auch informiert habe, weiß ich, dass es auf diesem Gebiet schon etliche Tropfen mehr gibt als mein AA meinte!!!
    Wie geht Du eigentlich mit dem Selbttonometer um? Mußt Du auch selber betäuben? Und wie sind die Kosten?
    Über eine Antwort würde ich mich freuen.
    Aber ich stimme Dir zu, ab und zu die AA-Kontrolle ist sicher nicht verkehrt!

    Grüße von Gaby

  • Hallo Gaby,
    dieses Selbstonometer von EPSA ist recht genau in der Messung.
    Es wird wie bei AA auch, mit Anästhetikum (Tropfen) benutzt.
    Dadurch bin ich unabhängig von der Messung beim Arzt.
    Einmal im Quartal gehe ich aber natürlich trotzdem noch zum AA.
    Grösstes Problem ist natürlich der Preis des Gerätes.Es kostet etwas über 1200 Euro. Im Preis ist eine persönliche Einweisung mit dem Gerät vor Ort beim Kunden imbegriffen. Meine Kasse (DAK) gibt leider keinen Cent dazu. Bei einer PKV soll es aber einen Zuschuss
    bzw. eine Übernahme der Kosten geben. Musst Du natürlich vorher erkunden. Falls Du Dir das Gerät zulegen willst, frage vorher Deinen AA, ob er Dir auch die Tropfen dazu verschreibt. Das macht leider bei weitem nicht jeder AA. Du solltest möglichst Conjuncain- Tropfen erbitten, da diese ohne Konervierungsstoffe sind. Ich habe glücklicherweise nach einiger Suche einen passenden AA gefunden. Leider sind bis heute die meisten AÄ dieser Selbstmessung gegenüber nicht so aufgeschlossen.
    Einige winken sofort ab bei der Frage nach dem Anästhetikum,
    andere versuchen sogar das Gerät schlecht zu reden.

    Hoffe geholfen zu haben.... mfg, alberto


    .

  • Hallo, Alberto,
    herzlichen Dank für Deine Antwort, Du bist wirklich sehr gut informiert.
    Aber die Kosten für das Gerät sind doch ziemlich heftig!!! Ich bin auch nicht sicher, ob ich mutig genug für die Anwendung bin. Ich habe zwar jahrelang mit Kontaktlinsen hantiert, aber irgendwie stelle ich mir die Anwendung mit dem Tonometer schwieriger vor. Mein "alter" AA hat einmal bei der Messung das Gerät zu dicht angesetzt, dass ich noch 2 Std. danach mit tränenden Augen durch die Gegend lief und kaum noch gucken konnte. Und dadurch, dass ich künstliche Linsen habe, ist das Sehen im engen Nahbereich etwas schwierig.

    Aber in jedem Fall bin ich jetzt wieder schlauer!

    Liebe Grüße, Gaby