Normaldruckglaukom erklärt von Prof. Flammer

  • Folie 4:
    Titel: "OBF has a predictive Power" - Der occuläre Blutfluss hat eine voraussagende Kraft

    (mündlich ergänzt er nach "predictive power/voraussagende Kraft": genau wie der AID.)

    Je höher der AID, desto höher ist das Risiko eines Fortschreitens (des Glaukomschadens). Gleiches trifft auf den occulären Blutfluss hinzu: Je niedriger der occuläre Blutfluss, desto höher das Risiko einer Progression (Fortschreitung des Glaukoms).

    Die Progressionsrate des Glaukoms korreliert mit der "retrobulbären" (= Synonym: hinter dem Augapfel) Zirkulation und dem Augeninnendruck.

    "Okay", sagte ich, "das ist die Realität. Wir können sie nicht ändern. Wir können nur bestimmen, wie wir damit umgehen. Wir können nichts an den Karten ändern, die wir bekommen, nur an dem Spiel, das wir mit diesem Blatt machen."

    Einmal editiert, zuletzt von Kers* (14. Januar 2012 um 18:17)

  • Folie 5:

    Der Zusammenhang von occulärem Blutfluss und GON ist nicht einfach.

    ( Anmerkung: GON= glaucomatous optic atrophy, glaucomatous = glaukomatös, atrophy = Nervenkrankheit/Schrumpfung.. Ich würde GON mit "Glaukomatösen Nervenschäden" übersetzen. Eine Übersetzung von einem Spezialisten hab ich nirgendwo gefunden.)

    Weiter steht dort: Eine konstante Reduzierung des occulären Blutflusses führt zu atrophy (Nervenkrankheit/Schrumpfung) und er nennt dabei das Beispiel ("example given: MS") MS. Aber die Reduzierung des occulären Blutflusses führe nicht automatisch zu GON.

    (Anmerkung: GON steht dabei auf der Folie: "Aber diese Reduzierung führt nicht zu GON." Er sagt jedoch: Aber diese Reduzierung (des occulären Blutflusses) führt nicht automatisch zu "glaucomatous atrophy." Also glaukomatösen (Nerven-)Schäden.)


    Weiter:
    Er hat dies am Beispiel Multiple Sklerose verdeutlicht:
    Patienten, die an MS erkrankt sind, haben höhere Endothelin-Konzentrationen im zirkulierenden Blut; sie produzieren mehr. Das führt zu niedrigem occulären Blutfluss, so zeigen sich oft kranke Nervenköpfe (atrophy optic nerve heads) aber keine Glaukomschäden (kein GON).

    In Folie 6 wird es darum gehen, dass bei der Ausprägung des GON der Sauerstoff-Vorat eine Rolle spielt.

    "Okay", sagte ich, "das ist die Realität. Wir können sie nicht ändern. Wir können nur bestimmen, wie wir damit umgehen. Wir können nichts an den Karten ändern, die wir bekommen, nur an dem Spiel, das wir mit diesem Blatt machen."

    3 Mal editiert, zuletzt von Kers* (15. Januar 2012 um 12:10)

  • Hallo, Kers,

    toll, dass du dir die Mühe machst, alles zu übersetzen.

    Zu deinen Fragen:

    'refraction' ist die Brechkraft des Auges, genauer gesagt, der Hornhaut. Das heißt, sie deutet an, ob jemand weit- oder kurzsichtig ist. Ein weitsichtiges Auge bekommt leichter ein Engwinkelglaukom, während ein kurzsichtiges Auge leichter eine Netzhautablösung bekommt.

    'glaucomatous optic atrophy' bedeutet glaukomatöse Optikusatrophie, also eine Gewebeschrumpfung des Sehnerven. Damit ist die Schädigung des Sehnerven und die Ausdünnung der Sehnervenfasern durch zu hohen Druck gemeint.

    Ich kann gern versuchen, dir bei anderen Fragen zu helfen.

    Viele Grüße, Christa

  • Danke Christa :) Also passt meine GON-Übersetzung soweit :) Aber Flammer sagt ja, dass die Schädigung nicht nur durch zu hohen Druck entsteht. Es kann auch durch die mangelnde Durchblutung passieren, daher kommen die NDG-Patienten (er sagt nicht, wieviele von ihnen) zum ND-Glaukom.

    Ich pflege deine refraction-Übersetzung mit ein :)

    Ansonsten war es das erstmal von mir.. Ich muss noch eine hausarbeit abgeben und arbeite daran erstmal weiter. ich schreibe über (psychologische und) kollegiale beratung/supervision. Kollegiale Beratung würde nichts anderes meinen als das, was wir hier im forum machen :) abgesehen davon, dass es da natürlich verschiedene modelle gibt und unseres, anonym im forum, eher "exotischer" ist. später werd ich noch etwas übersetzen.

    "Okay", sagte ich, "das ist die Realität. Wir können sie nicht ändern. Wir können nur bestimmen, wie wir damit umgehen. Wir können nichts an den Karten ändern, die wir bekommen, nur an dem Spiel, das wir mit diesem Blatt machen."

    Einmal editiert, zuletzt von Kers* (14. Januar 2012 um 19:10)

  • Hey Kathryn!

    Ja, genauso ists auch bei mir gewesen. Ich hatte knapp 6 Jahre lang Übergewicht bis das NDG erkannt wurde. 1 Jahr nach der Diagnose habe ich angefangen abzunehmen. Dennoch war die Tendenz eher zu niedrigem Blutdruck nachts (durch mehrere 24-h-Profile nachgewiesen), der Durchschnitt tagsüber war immer im normalen Bereich, wobei natürlich auch mal ein Ausreißer nach oben dabei war. Weil meine AID-Werte immer im Normalbereich waren, spricht man bei mir vom NDG.
    Die Absacker des Blutdrucks habe ich durch die Abnahme und Sport (gefühlsmäßig) in den Griff bekommen. Das letzte 24-h-Blutdruckprofil war dann auch ok, ohne Absacker nachts und der Blutdruck ist im Schnitt eher runtergegangen tagsüber.

    Aber selbst wenn du ein Hochdruckglaukom hättest, ist der occuläre Blutfluss trotzdem relevant. Laut Flammer spielt der auch eine Rolle, wenn trotz "normalised IOP" (also normalisiertem AID) das Hochdruckglaukom weiter voranschreitet.
    Wenn er den Zusammenhang von BMI, Blutdruck und Glaukomart erklärt, spricht er auch immer von "Statistik", "Risiko auf" und "Tendenz zu". Also er sagt nicht, dass man mit hohem BMI kein NDG haben kann, aber es ist eben seltener.

    "Okay", sagte ich, "das ist die Realität. Wir können sie nicht ändern. Wir können nur bestimmen, wie wir damit umgehen. Wir können nichts an den Karten ändern, die wir bekommen, nur an dem Spiel, das wir mit diesem Blatt machen."

    Einmal editiert, zuletzt von Kers* (14. Januar 2012 um 20:08)

  • Oh, ok. So hohe Werte hatte ich noch nie! Aber Flammer sagt ja, dass es auch sein kann, dass jemand mit Hochdruckglaukom diese Durchblutungsprobleme hat.
    Ich glaube, beim vorletzten langzeit RR hatte ich auch diastolische Werte zw. 30 und 50. Aber beim letzten dann nicht mehr. Keine Ahnung, wann das letzte war, vor einem Jahr etwa.
    Ich drücke dir für die Ergebnisse die Daumen!
    Bestimmte Medikamente können auch Auswirkungen auf den Blutdruck haben. Eventuell kannst du das auch ansprechen?

    "Okay", sagte ich, "das ist die Realität. Wir können sie nicht ändern. Wir können nur bestimmen, wie wir damit umgehen. Wir können nichts an den Karten ändern, die wir bekommen, nur an dem Spiel, das wir mit diesem Blatt machen."

  • :knuddeln: und der :opi: sagt: Examen hat immer Vorrang!

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • @ jenat: Danke! Ich werde versuchen, das so als Ausgleich zwischen den Lernstunden zu sehen.
    @ Sabine: Ich arbeite so lange an den Folien, wie ich Zeit dazu habe.
    Ansonsten ist es auch nichts unbekanntes; durch Prof Strempel hab ich ja schon das ein oder andere in die Richtung gelesen.
    Das Problem ist nur Flammers Aussprache.. Er sagt, dass MS-Kranke mehr Endothelin im Blut haben, da die ****** mehr produzieren. monoßeides wäre das in Lautschrift. Meint er nun monosites, monosides oder monoxides? google kann nur mit "monoxides" was anfangen. Mir ist jedoch unbekannt, dass die dafür verantwortlich sind? Auf der anderen Seite gehts dann auch um MS-Kranke und es dürfte für uns nicht sooo relevant sein. Auf Folie 6 gehts es dann um den Faktor "Sauerstoffversorgung" als Auslöser für GON. Ich bin gespannt.

    "Okay", sagte ich, "das ist die Realität. Wir können sie nicht ändern. Wir können nur bestimmen, wie wir damit umgehen. Wir können nichts an den Karten ändern, die wir bekommen, nur an dem Spiel, das wir mit diesem Blatt machen."

    2 Mal editiert, zuletzt von Kers* (15. Januar 2012 um 12:21)

  • überzeugend gelöst hier, ich stehe auch voll hinter dem ergebnis und wünsch dir noch etwas kraft dass du das alles so hinbekommen wirst!

    - danke, dass ihr da seid -

  • Achso, ich frage mich grad, wieso es keine Aufzeichnungen seines Vortrags geben soll? Immerhin gibt es einen Foliensatz dazu, der links eingeblendet ist? Da steht ja auch so ziemlich alles drauf, was er sagt. Ich vermute mal, dass er den sehen kann, während er redet. Wieso kann man uns dann nicht diesen Text zur Verfügung stellen? Laut Einleitung hat den eine Medienargentur erstellt und die werden im Vorfeld ja auch eine Vorlage bekommen haben?
    Bin jetzt bei 5:10. Es fehlen also noch knapp 35 Minuten.

    "Okay", sagte ich, "das ist die Realität. Wir können sie nicht ändern. Wir können nur bestimmen, wie wir damit umgehen. Wir können nichts an den Karten ändern, die wir bekommen, nur an dem Spiel, das wir mit diesem Blatt machen."

    Einmal editiert, zuletzt von Kers* (15. Januar 2012 um 13:33)

  • Hallo, Kers,

    wahrscheinlich meint er 'monocytes', also Monozyten. Das sind im Blut zirkulierende Zellen des Immunsystems.

    Ich denke auch, dass man irgendwo den Wortlaut seines Vortrages bekommen kann.

    Vielen Dank für deine Mühe.

    Viele Grüße, Christa

    PS. Auf jeden Fall gibt es Aufsätze von Prof. Flammer mit ähnlichen Titeln. leider kann man nur die Abstracts einsehen. Hier ist ein Link:
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12150988

    Ich denke mal, dass er im Vortrag dasselbe sagen wird wie in diesem Aufsatz.

    Einmal editiert, zuletzt von Christa (15. Januar 2012 um 16:09)

  • Zitat

    Original von Kers*
    Achso, ich frage mich grad, wieso es keine Aufzeichnungen seines Vortrags geben soll? Immerhin gibt es einen Foliensatz dazu, der links eingeblendet ist? Da steht ja auch so ziemlich alles drauf, was er sagt. Ich vermute mal, dass er den sehen kann, während er redet. Wieso kann man uns dann nicht diesen Text zur Verfügung stellen? Laut Einleitung hat den eine Medienargentur erstellt und die werden im Vorfeld ja auch eine Vorlage bekommen haben?
    Bin jetzt bei 5:10. Es fehlen also noch knapp 35 Minuten.

    Hallo Kerstin!

    Das war die Auskunft, die wir direkt aus Basel bekamen!

    Mehr kann ich dazu nicht sagen.


    Liebe Grüße

    Sabine