Raucherentwöhnung: mit Vareniclin!

  • Raucherentwöhnung: erste Studienergebnisse zu Vareniclin
    Erste Ergebnisse klinischer Studien mit Vareniclin, einer neuen Substanz zur Raucherentwöhnung, zeigen, dass es bei 48%der Versuchspersonen
    mit Hilfe dieses neuartigen Wirkprinzips gelingen kann, das Rauchen über einen Zeitraum von 28 Tagen aufzugeben.
    Vareniclin hat einen dualen Wirkmechanismus. Zum einen werden die beim Rauchen als angenehm empfundenen Wirkungen des Nikotins abgeschwächt und zum anderen werden die typischen Nikotin-
    Entzugserscheinungen während der Raucherentwöhnung vermindert.
    Die viel beachteten Ergebnisse von zwei klinischen Studien, die Ende März beim diesjährigen Kongress der Society of Research on Nicotine and Tobacco (SRNT) in Prag vorgestellt wurden, zeigen neue Chancen für Raucher auf, sich von ihrer Sucht erfolgreich und dauerhaft zu befreien, wie Dr. Steven Sands, Groton (Connecticut, USA), betonte.
    In einer ersten Studie mit 638 gesunden Testpersonen im Alter von 18 bis 65 Jahren wurde in einem doppelblinden Versuchsansatz Vareniclin in verschiedenen Dosierungen gegen Plazebo und das bereits in der Raucherentwöhnung eingesetzte Antidepressivum Bupropion über eine Zeitraum von 7 Wochen getestet. Als Behandlungserfolg wurde bei allen Probanden ein mindestens 4-wöchiger Zeitraum mit Nikotinabstinenz
    gewertet. Bereits mit der niedrigsten Dosierung von 0,3 mg Vareniclin
    / Tag konnte bei knapp 30% ein Erfolg registriert werden, der jedoch gegenüber Plazebo noch nicht signifikant war. Die Einmalgabe von 1 mg
    der Substanz führte bereits bei mehr als einem Drittel der Probanden zum gewünschten Erfolg und lag über der mit Bupropion (150 mg, 2x täglich) erzielen Rate.
    Noch deutlicher wurde der Unterschied bei Erhöhung der Vareniclin-Dosis auf 2x täglich 1 mg. Bei dieser Dosis stellte sich bei nahezu 50 % der Probanden der gewünschte Therapieerfolg ein. Ein ähnliches Bild
    zeigte sich in einer zweiten mit 647 Probanden über 12 Wochen. Hier betrugen die Erfolgsraten über 50 % bei einer Tagesdosis von 2,0 mg Vareniclin und 45 % mit 1,0 mg Vareniclin, jeweils aufgeteilt auf zwei Dosen/ Tag a 0,5 bzw. 1,0 mg/Tag.
    Vareniclin war in beiden Studien sehr gut verträglich; eine gelegentlich beobachte Übelkeit konnte durch langsame Dosistitration weitgehend vermieden werden. Nach den vorliegenden ersten klinischen Daten
    scheint Vareniclin ein viel versprechender neuer Therapieansatz zur Raucherentwöhnung zu sein. Mehrere Phase-3-Studien für diese neue Substanz wurden inzwischen von Pfizer initiiert, um die Substanz
    einem breiten klinischen Studienprogramm zu unterziehen und möglichst bald zur Behandlung zur Verfügung stellen zu können, da es wünschenswert und auch sinnvoll wäre, bessere Therapiemöglichkeiten
    zur Verfügung zu haben als dies heute durch Nikotin- Ersatztherapie oder den Einsatz von Bupropion, einem Antidepressivum, gegeben ist.
    [@uelle JournalMed ]
    mfG, alberto