Großer Sehnerv "echter Risikofaktor" ?

  • Hallo Ihr Lieben,

    mich beschäftigt eine Frage.

    Bisher habe ich es immer so verstanden, dass ein großer Sehnerv, bzw. ein großer Sehnervenkopf u.U. falsch positive Befunde liefert, weil er rein physiologisch schon ausgehöhlter ist als eine kleine Papille.
    Soweit logisch.

    Jetzt habe ich aber schon manches mal gelesen, ein großer Sehnerv sei einer der Risikofaktoren für die Entstehung eines Glaukoms, was ja im Ergebnis eine völlig andere Aussage ist.

    Kann mich da jemand von euch aufklären ?

    Ist ein großer Sehnerv ein "eigenständiger" Risikofaktor, wie z.B. Alter, Kurzsichtigkeit, Diabetes etc. ?

    Vielen Dank an euch
    Eure Tanilein

    Einmal editiert, zuletzt von Tanilein (4. April 2011 um 10:16)

  • Hallo Tanilein.

    soweit mir bekannt ist das ein echter Risikofaktor. Ich habe ihn auch und der Augenarzt hat mit 3 Jahren meinen Sohn ganz genau untersucht und mir gesagt, dass der Nerv bei ihm auch leider groß ausgeprägt sei und ich daher immer auf ihn achten sollte.

    Hinzu kommt wohl noch, dass ein so großer Nerv schwieriger zu beurteilen ist, somit Risikofaktor und Probleme bei der Auswertung.

    Wenn was falsch ist, bitte mitteilen.

    Gruß

    Antje

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Antje,

    danke für deine Antwort.
    Da bin ich jetzt echt mal gespannt, was noch für Antworten kommen.

    Ich dachte eigentlich immer, der große Sehnerv sei einfach nur schwieriger vom Glaukom abzugrenzen wegen seiner ohnehin größeren Excavation.
    Dass er ein eigener Risikofaktor sein könnte, das habe ich erst in den letzten Tagen mal so gelesen, war mir aber, wie gesagt, nicht schlüssig, ob ich das richtig verstanden habe.

    In der Augenklinik sagte man mir mal: "Ihr Sehnerv ist stärker ausgehöhlt, aber dabei muss man beachten, dass sie von Natur aus schon einen großen Sehnervenkopf haben".
    Das klang für mich eher, als solle damit die Excavation wieder relativiert werden.

    Ich bin gespannt, ob jemand etwas genaues dazu weiss....

    Eine dünne Hornhaut z.B. ist ja auch kein "echter" Risikofaktor für das Entstehen eines Glaukoms, sondern nur ein Riskofaktor für das übersehen eines evtl. zu hohen Druckes....

    Wer weiss denn noch was ?

    Lieben Dank !

    Einmal editiert, zuletzt von Tanilein (5. April 2011 um 08:00)

  • ich habe auch im Internet geschaut und nur bei einer einzigen Quelle (die mir aber leider nicht mehr erinnerlich ist, von daher weiss ich nicht, ob sie professionell war) wurde als Risikofaktor der große Sehnerv genannt. Alle anderen Quellen sprechen niemals davon.

    Deshalb bin ich auch weiter gespannt, was die Profis dazu sagen ;)

  • Hallo Ihr Zwei,

    Profi bin ich nicht, aber das Thema interessiert mich, weil: ich bekam auch mal gesagt, dass mein Sehnerv groß ist. Mehr weiß ich aber nicht, bin gespannt, was hier zusammenkommt.

    LG Carola

  • Prof. Pfeiffer von der Uni-Augenklinik in Mainz erklärte mir das einmal so:
    Man stelle sich vor, eine bestimmte Anzahl von Personen (Nervenfasern) steht in einem Raum (Papille).
    Wenn der Raum (Papille) klein ist, verdichten sich die Personen mehr, so dass e aussieht, als seien es sehr viele.
    Ist der Raum (Papille) aber viel größer, lichtet sich die gleiche Anzahl an Personen in dem Raum, weil sie alle mehr am Rand stehen. Dadurch sehen sie weniger aus, obwohl sie genau so viele sind wie in dem kleinen Raum - es erscheint eben nur anders.
    Er sagte, so könne man sich das Prinzip der excavierten Papille bei der eher großen Papille vorstelllen. Die Nervenfasern würden einfach mehr an den Rand angeordnet, sehen daher weniger und ausgehöhlter aus, sind aber in der gleichen Anzahl vorhanden wie bei der kleinen Papille.

    Ich fand dieses Beispiel sehr anschaulich.

    Das würde ja dann auch dafür sprechen, dass die große Papille KEIN eigener Risikofaktor ist, sondern lediglich eine evtl. gesunde Papille krank aussehen lässt....

    Ich kann mich aber auch täuschen - ist nur meine eigene Auslegung.

    Bin gespannt, ob noch jemand mehr weiss...

  • Hallo zusammen!

    Also, ich glaube nicht, dass man einen größeren Sehnerven als Risikofaktor für ein Glaukom einstufen sollte.

    Sicher muss man die Größe einer Exkavation bei einem größeren Sehnerven anders einstufen, als bei einem kleineren Sehnerven. Aber das sollte ein AA beurteilen können.

    Ansonsten wurde bisher ein größerer Sehnerv in Bezug auf Glaukom eher positiv gesehen.

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    ja, das ist auch mein bisheriger Kenntnisstand.

    Der große Sehnerv kann schneller zu falsch positiven Befunden führen, so war es mir bisher bekannt....

  • Hallo zusammen,

    bei mir ist genetisch auch eine Makropapille da. Mir wurde gesagt (von mehreren Ärzten), dass die Makropapille anfälliger für Glaukom ist, aber auch den Vorteil hat, dass sie größer als bei der Norm ist.

    Hoffe, die Antwort hilft wenigstens a biserl weiter, zufriedenstellend ist sie sicher nicht.

    Schönen Abend Isa

  • Hallo,

    das hilft ein wenig. Vermutlich bin ich so ein Hochrisikopatient mit eventuell falsch positivem Befund. Ich habe die Frage in den ärztlichen Bereich gestellt. mal sehen, was da kommt.

    LG

    Antje

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)