Tränenkanal abdrücken

  • Hallo
    zur Vorgeschichte, in den letzten 10 Jahren habe ich die folgende Tropfen angewendet.

    Angefangen bei:
    Xalatan 2 Jahre
    Xalacom 4 Jahre
    Duotrav 3 Jahre
    Azarga 1 Monat
    Cosopt S 8 Monate
    seit einem Monat nun wieder Duotrav.

    Lange Zeit war ich mit Xalacom und danach Duotrav eigentlich recht zufrieden. Hatte wohl oft rote und trockene Augen und sehr lange Wimpern, hatte mich daran aber schon fast gewöhnt.
    Meien Augenärztin wollte wegen den Wimpern und der geröteten Augen ein neues Mittel ausprobieren, Azarga.
    Davon habe ich aber Schlafstörungen bekommen.
    Danach haben wir Cosopt S ausprobiert. Die Wimpern wurden wieder normal und die Rötung verschwand auch. Leider hatte ich aber einen andauernden Schnupfen (verstopfte Nase) bekommen, manchmal fast bis zur Atemnot hin.

    Seit einem Monat bin ich nun wieder bei Duotrav gelandet. Die Augen sind wieder trocken und rot, die Wimpern lassen noch etwas auf sich warten. Der Schnupfen ist etwas besser geworden aber noch nicht ganz weg.
    Der Druck war mit allen Präparaten immer gut.

    Nun zu meiner Frage. In Diesem Forum habe ich gelesen, dass man nach dem tropfen für einige Zeit die Tränenkanäle zudrücken sollte, dies habe ich nie gemacht.
    Kann es sein das sich damit die Nebenwirkungen, welche sich nicht auf das Auge beziehen, gemildert würden ? Ich denke vorallem an Cosopt S, mit dem ich, nur die Augen betrachtend, sehr zufrieden war.

    Viele Grüsse
    Laketrout

  • Hallo Lakotrout,

    Nebenwirkungen beziehen sich ja immer auf eine gewisse Unverträglichkeit bezüglich der Bestandteile. Also denke ich eher weniger, dass es mit dem Abdrücken des Tränenkanals zu tun haben kann.

    Es ist eher wahrscheinlich so, dass du Bestandteile der Augentropfen nicht verträgst. Du solltest also gemeinsam mit deinem AA entscheiden, welche Augentropfen am geeigentsten sind, also bei welchen am wenigsten Nebenwirkungen vorliegen und mit denen du am besten zurecht kommst.

    Hoffe für dich, dass es eine Besserung gibt.

    Liebe Grüße und einen guten Rutsch

    Susann :)

    Jeder Tag ist ein neuer Anfang! Also niemals aufgeben! :)

  • Zitat

    Original von Laketrout


    Nun zu meiner Frage. In Diesem Forum habe ich gelesen, dass man nach dem tropfen für einige Zeit die Tränenkanäle zudrücken sollte, dies habe ich nie gemacht.
    Kann es sein das sich damit die Nebenwirkungen, welche sich nicht auf das Auge beziehen, gemildert würden ? Ich denke vorallem an Cosopt S, mit dem ich, nur die Augen betrachtend, sehr zufrieden war.

    Viele Grüsse
    Laketrout

    Hallo Laketrout!

    Ja, so ist es. Die systemischen ( auf den Körper bezogenen) Nebenwirkungen kann man mit dem Abdrücken der Tränenkanäle für ca. 1 Minuten direkt nach dem Tropfvorgang verringern!
    Vielleicht wäre es ja dann noch mal einen Versuch wert für Dich mit dem Cosopt S, wenn Du das so gut vertragen hast und die Rötung im Auge weg war.
    Cosopt S enthält das Konservierungsmittel Bezalkoniumchlorid nicht. Somit ist das ein Hinweis darauf, dass Du wohl eher nicht auf den Wirkstoff reagierst, sondern eher auf dieses Konservierungsmittel.

    Besprich Dich doch nochmal mit Deinem AA.


    Liebe Grüße

    Sabine

  • guten Morgen, hallo Kathryn! Habe soeben Deinen Bericht gelesen. Wollte eigentlich heute eine Frage an das Forum richten, denn ich habe z.Zt. massive Probleme mit tränenden Augen. Die Tränen fliessen aus heiterem Himmel und es dauert ein paar Minuten, bis der Tränenfluss aufhört. Gibt es einen Zusammenhang mit der Anwendung der Tropfen (ich nehme Xalatan) ? Sollte ich pro Auge tropfen und dann 1 Min. zudrücken und danan erst das andere Auge tropfen und wieder 1 Min. zudrücken ? Ich handhabe dies seit Okt. 2010 so, dass ich zuerst beide Augen tropfe und dann gleichzeitig zudrücke. Ist dies falsch ? Freue mich, von Dir zu hören. Gruß Gitti

  • Hallo Gitti,

    ich wünsche dir einen ruhigen Januarmorgen. Und allen anderen hier auch...

    Ich bin bestimmt keine Expertin in Sachen Glaukom, Sabine weiß da sicher mehr.
    Ich kann dir also zu den tränenden Augen nichts weiter sagen.

    Wenn ich tropfe drücke ich erst das eine Auge und dann kommt das nächste dran.
    Ob es so richtig ist weiß ich nicht, aber es kann ja nicht schaden.

    Ich brauche zur Zeit gar keine Tropfen, nehme aber künstliche Tränen.
    Ich habe immernoch starke Schmerzen wegen der verletzten Hornhaut.
    Ich überlege schon, ob ich nächste Woche zur AÄ fahre, oder ob ich bis zu meinem regulären Termin am 13.1. warte.
    Vielleicht weiß ja hier jemand was das bessere ist. Ist es überhaupt normal, wenn so etwas so lange anhält?

    Sonnige Grüße,

    Kathryn

  • Ich kann Trusopt S ohne Konservierungstoff empfehlen.

    Ich denke, Auslöser für die Mißempfindungen im Auge sind oft die Konservierungsstoff in den Tropfen.

    Nutzung von Betoptima, Truspot-S, Monoprost

  • Zitat

    Original von gitti
    guten Morgen, hallo Kathryn! Habe soeben Deinen Bericht gelesen. Wollte eigentlich heute eine Frage an das Forum richten, denn ich habe z.Zt. massive Probleme mit tränenden Augen. Die Tränen fliessen aus heiterem Himmel und es dauert ein paar Minuten, bis der Tränenfluss aufhört. Gibt es einen Zusammenhang mit der Anwendung der Tropfen (ich nehme Xalatan) ? Sollte ich pro Auge tropfen und dann 1 Min. zudrücken und danan erst das andere Auge tropfen und wieder 1 Min. zudrücken ? Ich handhabe dies seit Okt. 2010 so, dass ich zuerst beide Augen tropfe und dann gleichzeitig zudrücke. Ist dies falsch ? Freue mich, von Dir zu hören. Gruß Gitti

    Hallo Gitti!

    Sind Deine Augen denn durch die Anwendung von Xalatan gereitz/gerötet?

    So ein Tränenfluss ensteht ja eigentlich, wenn das Auge eben gereizt ist. Und eigentlich sollte man ein Auge nach dem anderen tropfen. D. h. ein Auge tropfen, dann zudrücken. Und dann beim anderen Auge wiederholen.


    Kathryn:

    Hornhautdefekte können sehr, sehr langwierig sein! Da musst Du wirklich Geduld haben.
    Hat sich denn seit der Medikation gar nichts verändert?


    Liebe Grüße

    Sabine

  • Zitat

    Original von Sabine
    Und eigentlich sollte man ein Auge nach dem anderen tropfen. D. h. ein Auge tropfen, dann zudrücken. Und dann beim anderen Auge wiederholen.

    Wieder was gelernt - eigentlich logisch, aber ich tropf auch beide zack gleichzeitig und drück dann beide Kanäle. Mein erster guter Vorsatz fürs neue Jahr ist also nacheinander tropfen :zwinkern:

    Laketrout

    Wie Sabine schreibt haben die Cosopt-S kein Konservierungsmittel. Ich tropfe sie auch, da ich auf alle Tropfen mit Konservierungsmittel reagiert habe und sie für mich so gut passen. Mein persönliches Empfinden ist aber auch, dass sie auf die Nasenschleimhäute gehen.

    Kathryn

    Ich schock dich jetzt, wenn ich dir schreibe, dass die Hornhautverletzungen bis zu 6 Monate Probleme machen können. Ich hatte Ödeme durch zu hohen Augendruck und dadurch Verletzungen (also nicht OP bedingt), nach den Ödemen blieben dann Vernarbungen, die teilweise noch immer da sind. Bei mir ging es relativ flott, so dass ich nach ca. 2 Monaten weniger Probleme hatte.

  • Ich muss schon sagen, man lernt hier immer wieder neu dazu. Das mit dem Abdrücken des Tränenkanals habe ich bisher immer nicht sehr "ernst" genommen.

    Aber mal wieder etwas worüber ich nicht richtig informiert war. :)

    Bin immer wieder erstaunt wie viel ich hier im Forum bereits "gelernt" bzw. "dazugelernt" habe.

    Also zieh ich mal meinen nicht ganz so qualifizierten Beitrag zurück.

    Liebe Grüße

    Susann :)

    Jeder Tag ist ein neuer Anfang! Also niemals aufgeben! :)

  • Ich tropfe auch immer beide Augen schnell hintereinander und drücke dann beide Tränenkanäle gleichzeitig zu. Das funktioniert i.d.R. auch gut, wenn ich nicht gerade aus irgendwelchen Gründen für das zweite Auge länger als 1 -2 Sekunden brauche. Wenn ich zu kurz abdrücke, dann schmecke ich die Tropfen. Wenn ich lang genug abdrücke, dann kommt der Geschmack (vor allem bei Azopt) erst 1 - 2 Stunden später. Es ist also offensichtlich, dass das Abdrücken einen großen Unterschied macht und die Wirkstoffe dadurch eher im Auge bleiben und sich nicht sofort im ganzen Körper verteilen.

    LG
    DieDa

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Hallo, auch ich habe im Neuen Jahr mal wieder was dazugelernt, man lernt ja nicht aus. Ich habe auch aus "praktischen" Gründen gleich hintereinder getropft und dann zugedrückt. Werde dies ab heute abend einzeln machen. Gut zu wissen! LG Gitti
    :huepfen:

  • Man sieht also, dass es doch einen Unterschied macht, wie man tropft und daher sicherlich auch die Aufnahme beeinflusst.

    Tja, ich sag ja nach 15 Jahren Augentropfen hab ich doch wieder dazugelernt. Zudem, wenn man das weis, ja auch feststeht, dass die Tropferei ja oftmals ein lebenlang vorgenommen werden muss. Also ist die richtige Tropfweis ja auch sehr wichtig.

    Liebe Grüße
    Susann

    Jeder Tag ist ein neuer Anfang! Also niemals aufgeben! :)

  • hallo,

    ich habe meine Ärztin gefragt, und sie hat mir gesagt, dass man ruhig erst einen Tropfen in ein Auge tun kann, dann einen Tropfen in das andere Auge und dann beide Tränenpünktchen gleichzeitig abdrücken, für 2 Minuten. So mache ich das schon seit Jahren. Ich habe zwischendurch ausprobiert, die Augen nacheinander zu tropfen, aber der Druck hat sich dadurch nicht geändert.
    Aber jeder Arzt sagt da wohl etwas Anderes.

    Gruß von Christa

  • Zitat

    Original von Christa
    hallo,

    ich habe meine Ärztin gefragt, und sie hat mir gesagt, dass man ruhig erst einen Tropfen in ein Auge tun kann, dann einen Tropfen in das andere Auge und dann beide Tränenpünktchen gleichzeitig abdrücken, für 2 Minuten. So mache ich das schon seit Jahren. Ich habe zwischendurch ausprobiert, die Augen nacheinander zu tropfen, aber der Druck hat sich dadurch nicht geändert.
    Aber jeder Arzt sagt da wohl etwas Anderes.

    Gruß von Christa

    Hallo Christa!

    Der Druck dürfte dadurch nicht anders sein. Aber es geht um die systemischen Nebenwirkungen, die es für den Körper gibt, wenn die Tropfen schneller ablaufen.


    Liebe Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine! Danke für Deine weiteren Infos. Ja, so habe ich dies mir auch gedacht, die Werte werden deshalb auch nicht "besser" oder "schlechter". Danke für alles. Liebe Grüsse von Gitti

  • Hallo Sabine,

    leider habe ich unverändert starke Schmerzen an beiden Augen, die sehr gerötet sind. Ibu hilft nur bedingt. Kennst du vielleicht ein Schmerzmittel, oder einen Trick, der hilft?

    Hallo Silli,

    nu haste mich wirklich geschockt oder auch beruhigt, denn im Netz hatte ich gelesen, dass Hornhautverletzungen innerhalb von 48 abheilen. Da dachte ich schon, dass es bei mir nicht normal läuft.
    Also brauche ich Geduld und Nerven wegen der Schmerzen...

    Danke für eure Antworten.

    Sonnige Grüße,

    Kathryn

  • Zitat

    Original von Kathryn
    Hallo Sabine,

    leider habe ich unverändert starke Schmerzen an beiden Augen, die sehr gerötet sind. Ibu hilft nur bedingt. Kennst du vielleicht ein Schmerzmittel, oder einen Trick, der hilft?

    Hallo Kathryn!

    Nun, es gibt sog. Verbandslinsen, die ins Auge gesetzt werden vom AA und dort auch einige Wochen verbleiben. Ob und wie das bei Dir möglich ist kann ich natürlich nicht beurteilen. Das muss der AA tun. Aber mir wurde schon erzählt von Betroffenen, dass dadurch Hornhautdefekte wieder zugegangen sind.

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Vielen Dank Euch allen für die Antworten.
    Ich drücke jetzt also den Tränenkanal zu und mache mit Duotrav bis zum nächsten Termin beim AA. Werde dann darauf drängen es nochmals mit Cosopt S zu versuchen, allerdings nur wenn sich meine Nase bis dahin beruhigt hat.
    Liebe Grüsse
    Laketrout

    Einmal editiert, zuletzt von Laketrout (4. Januar 2011 um 06:55)


  • Hallo, Sabine,

    die systemischen Nebenwirkungen, so sagt meine Augenärztin, sind dieselben, egal ob die Tropfen nun 1 Minute länger im Auge verbleiben oder nicht. Die gesamten Wirkstoffe gelangen auf jeden Fall in den Kreislauf und werden über die Nieren oder die Leber ausgeschieden. Da spielen 1 oder 2 Minuten keine Rolle.
    Das hat mich sehr verunsichert. Ich dachte, wie du, dass man durch Abdrücken weniger systemische Nebenwirkungen hat.
    Außerdem weiß man ja sowieso nichts über die Langzeitnebenwirkungen, vor allem der Prostaglandine, die es ja noch nicht so lange gibt. Wer weiß, wie krank man nach 30 Jahre Tropfen ist. Aber leider hat man ja keine Wahl, denn eine OP hat zwar wenig systemische Nebenwirkungen, dafür aber umso mehr schlimme Auswirkungen auf das Sehvermögen. Das erfahren wir hier ja jeden Tag von den Mitgliedern des Forums.

    Gruß, Christa

  • Hallo,

    ich hab das auch mal für ne Weile probiert, also die Tränenkanäle abdrücken.
    Aber da das nicht immer so klappt und man die Tropfen dann auch wieder teilweise aus dem Auge rausdrückt lasse ich es bleiben.
    Ich glaube auch, dass die Wirkstoffe so oder so in den Körper gelangen.
    Wenn nicht über den Tränenkanal, dann über das Auge. Weil wenn der Wirkstoff ins Auge einwirkt wird er ja auch gemeinsam mit dem Kammerwasser ins Trabekelwerk und von dort in den Schlemm`schen Kanal transportiert und von dort aus gelangt er auch in den Körper.
    Ich bin der Meinung, dass das mit dem Tränenkanal abdrücken eher eine Glaubenssache ist.

    Das mit den Nebenwirkungen bei dem neuen Wirkstoff "Prostaglandine", kann man halt erst mal hoffen, dass die langzeitlichen Nebenwirkungen nicht so schlimm sein werden.

    Außerdem hoffe ich, dass über die Zeit hinweg einfach noch bessere und verträglichere Wirkstoffe entwickelt werden.
    Ich glaube nicht, dass der momentane Stand der zur Verfügung stehenden Wirkstoffe für die nächsten 30 Jahre so festgeschrieben steht. Es wird hoffentlich bald noch bessere Wirkstoffe geben.

    Grüße an alle

    2 Mal editiert, zuletzt von WernerK (4. Januar 2011 um 19:05)

  • Hallo Ihr,
    das Abdrücken des Tränenkanals hat folgenden Sinn: Tropfen im Auge werden über den Tränenkanal relativ schnell abgeführt und die Wirkung ist deshalb nicht ausreichend. Wenn man jedoch eine Minute lang dieses Abfließen verhindert, hat man eine genau definierte Zeit und Wirkung der Tropfen. Dies dürfte sicherlich den von den Pharma-Firmen ermittelten Werten entsprechen.
    Danach kann man alles Überschüssige abwischen, damit keine Nebenwirkungen des "Umfeldes" auftreten.
    Also: 1 Minute abdrücken sinnvoll und empfehlenswert.
    Grüße und gutes Neues
    robotuser

    HR

  • Guten Morgen, Sabine! Auf Deine Frage: ich tropfe beide Augen, gerötet sind sie nicht aber ab und an gereizt, aber nicht beide Augen gleichzeitig sondern sporadisch. Gruß Gitti