Kräutergarten Paraguay!
Quelle: Alexandra Baier Paraguay
Dort gibt es unter anderem auch ein Forum, wo sich die Anwender dieser Naturpräparate ausstauschen und auch kaufen können.
--------------------------------------------------------------------------------------
Aloe Vera
Die "Erste-Hilfe Königin" der Pflanzen
Bereits seit tausenden von Jahren greifen die Menschen erfolgreich zu Mitteln aus der Natur um körperlichen Leiden vorzubeugen und sie zu bekämpfen. Im paraguayischen Chaco und im Inland gibt es grosse Aloe Plantagen. Das Klima und der sandige Boden sind die besten Vorraussetzungen für ein gutes Wachstum.
Die fleischigen Blätter der Aloe Vera sind in drei Schichten aufgeteilt:
Die Blattrinde, das Blattharz (Aloin) und das Aloe Vera Gel. Das Aloin wirkt abführend und schmeckt sehr bitter.
Das Aloe Vera Gel wird angewandt bei folgenden Leiden (nur eine kleine Auswahl):
Abszessen, Ekzemen, Ödemen, Allergien, Sonnenallergien, Bindehautentzündung, Darmleiden, Magen-geschwür, Haarausfall, Migräne, Neurodermitis, Schuppenflechte, Schnittwunden, kleine Verletzungen, Verbrennungen, Sonnenbrand, Zellulitis u.v.m.
Es gibt einige einheimisch hergestellte Aloe-Produkte z.B. von der Firma Aloevida. Da gibt es Gel, Saft, Seife, Tropfen, Schampoo.
Drachenblut (Croton Lechleri)
Dieser Baum wird im Spanischen Sangre de drago oder Sangre de grado genannt.Er gehört zur Familie der Euforbiaceas, wächst 12 - 20 Meter hoch und trägt herzförmige Blätter.
Seine Heimat ist Peru aber auch in Mexiko, Panama und dem restlichen Mittel- und Südamerika wird er kultiviert.
Der Name 'Drachenblut' kommt daher, dass er, wenn man Stamm und Äste anritzt, eine rote Flüssigkeit ausstösst. Es hat eine Konsistenz und Farbe vergleichbar mit Menschenblut. Abgezapft wird der Sangre de drago in der Regenzeit. Wenn das Latex an die Luft kommt, trocknet es schnell, deshalb muss es zügig luftdicht abgefüllt werden. Es ist reich an Taninen.
Wenn man sich diese Flüssigkeit auf die Haut reibt, erzeugt die Reibung einen leichten weissen Schaum. Auf Wunden und Verletzungen aufgetragen bewirkt es eine sehr schnelle Wundheilung. Es stillt die Blutung und wird auch zu Vaginalspülungen und Sitzbädern verwendet.
Hier eine ganze Liste an Beschwerden und Krankheiten, die durch die Einnahme dieser Flüssigkeit geheilt werden können:
Ruhr, Blutarmut, Magenschmerzen, Durchfall, verdorbener Magen, Übelkeit, Tuberkulose, Geschwüre, Halsschmerzen, Verdauungsstörungen, Magengeschwür, Vulvovaginitis, Magen-Darm-Entzündung.
Äusserlich aufgetragen bei: Herpes, Schuppen, Wunden und Verletzungen, Zahnfleischentzündung, Wundspülung, Halsbeschwerden, Brustschmerzen, Hämorrohoiden, Dermatitis.
Es wirkt entzündungshemmend, antitumoral, verdauungsfördernd und durch seinen bitteren Geschmack aperitiv.
Man gibt von dem Drachenblut 10-15 Tropfen in heisses Wasser (oder in Tee; z.B. Katzenkralle) und nimmt dies 1-3 mal täglich. Äusserlich aufgetragen wiederholt man die Einreibung 2-4 mal täglich.
Nicht anwenden bei: Schwangerschaft, in der Stillzeit und Kindern.
Katzenkralle (Uncaria tomentosa)
Katzenkralle heisst im spanischen "Uña de gato". Auch bekannt unter "Cat's Claw". Sie gehört zur Familie der Rubicea. Wenn man Uña de gato kauft, sollte man darauf achten, dass es peruanische ist. Es gibt noch andere, die aber nicht die gleiche Wirkung haben bzw. es handelt sich um eine ganz andere Pflanze. In Paraguay nennt man den Huflattich auch Uña de gato!
Den Namen hat sie daher, weil sie Stacheln hat, die aussehen, wie eine ausgefahrene Kralle.
Die Ureinwohner Perus haben schon Tees aus der inneren Rinde der Liane gebraut, die vor allem bei Entzündungen des Darm-, Blasen-, Nieren- und Magenbereichs eingesetzt wurden. Desweiteren bei Abszessen, Arthritis, Asthma, zur Vorbeugung und bei Immunschwäche. Sie sollen auch einen Absud aus einer speziellen Kräutermischung eingenommen haben zur Verhütung (Vorsicht! soll nicht eingenommen werden, wenn Nachwuchs gezeugt werden will!). Es gibt noch viele andere Anwendungsbeispiele.
Äusserlich kann gegen jegliche Verletzungen und Entzündungen angegangen werden, damit diese besser heilen. Gegen Rheuma, Gelenkschmerzen und Geschwüre gab und gibt es nichts besseres (sagen die alten Peruaner).
Die Katzenkralle hat eine reinigende Eigenschaft. Ihre stärkende Wirkung auf das Immunsystem wirkt sich sogar positiv bei AIDS oder auch Krebs aus.
Der Tee wird so zubereitet: Für einen Liter Tee braucht man 2 g Katzenkralle. Man kocht das Wasser 15 - 20 Minuten lang mit der Katzenkralle zusammen und filtert dann ab.
Buchtipps: "Katzenkralle - Uña de gato, die heilende Liane" von Kenneth Jones, ISBN 3-431-04009-8
(tiefgreifendes, interessantes und spannend geschriebenes Buch! Der Autor ist früheren Forschern in Peru auf der Spur. Unbedingt empfehlenswert!)
"Cat's Claw - Roter Katzenklauen-Tee" von Walter Lübeck und Hendrik Hannes, ISBN 3-89385-327-8
(Kurzer Ratgeber mit Anwendungsbeispielen)
Kawa Kawa (Piper methysticum)
Kava-Kava ist ein 2 - 3 m hoher Strauch. Medizinisch wird der Wurzelstock verwendet. In diesem befinden sich folgende Bestandteile: Kava-Pyronen, Kavain, Methystizin und Yangonin.
Kava-Kava wirkt angstlösend, beruhigend, krampflösend, schmerzstillend und fördert besseren Schlaf.
Die Wirkung bei einer höheren Dosis wird durch Genuss von Alkohol oder Einnahme von Barbituraten oder Psychopharmaka verstärkt.
Bei überdurchschnittlicher Einnahme kann es zu Sehstörungen, Leberschäden u.a. führen.
Das Kawa Kawa Pulver kann in Joghurt, Milch oder Saft gerührt werden. Am besten lösen sich die Wirkstoffe, wenn man das Pulver im Mund behält. Die Spucke lösen sie erst richtig aus. Das ist allerdings nicht gerade ein Geschackserlebnis, da dieses Pulver sehr eigenartig schmeckt; ein wenig nach Seife, Pfeffer und Zimt...
Kurkuma (Curcuma longa)
Ursprünglich stammt Kurkuma aus dem westlichen Indien und China und wurde auch in Paraguay kultiviert. Aus dem Wurzelstock (der Curcumin und Farbstoff enthält) wird Curry extrahiert. In das Essen gemischt, gibt es eine schöne goldene Farbe.
Kurkuma wird angewendet bei Magenschleimhautentzündung, Übersäuerung, Übelkeit, Gelbsucht, Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko, Hauterkrankungen, Fußpilz, Asthma und Ekzemen. Es stößt auch Steine im Blasen- oder Gallenweg ab.
Kurkuma wirkt antibakteriell und entzündungshemmend.
Lapacho (Tabebuia avellaneda)
Der Lapacho ist ein Laubbaum, der im Frühling wunderschön in den Farben gelb, rosa oder weiß blüht. Für medizinische Zwecke wird nur die Rinde der gelb- und rosablühenden Bäume genutzt. Das Holz des Lapacho ist sehr hart und wird deshalb gern zum Bauen benutzt.
Professor G. Lima vom Antibiotischen Institut in Recife (Brasilien) hat heraus gefunden, daß die Rinde zwei verschiedene Antibiotika enthält; das Lapachol und das Xiloidin.
Schon früher haben die Ureinwohner Südamerikas die zubereitete Rinde auf Wunden aufgetragen und bei Fieber und Schlangenbissen angewandt.
Heute wird es zur Bekämpfung folgender Krankheiten eingesetzt: Äußerlich bei Rheuma, Venenkrankheiten, Ekzemen, Geschwüren, Hautkrankheiten und Verletzungen. Bei Husten Gurgelwasser und/oder heiße Bäder.
Es sind Inhaltstoffe im Lapacho enthalten, die das Wachstum von Tumoren hemmen und die Rinde wird deshalb sogar bei Krebs und Leukämie eingesetzt.
Die Zubereitung ist folgende:
1 Esslöffel Lapacho in 1 Liter Wasser 15 - 20 Minuten köcheln und abseien.
Mate Tee
Mate Tee ist das Nationalgetränk der Paraguayer. Er wird aus einer Guampa (Trinkgefäss aus getrocknetem Kürbis, Palisanderholz oder Rinderhorn) mit einer Bombilla getrunken. Der Mate, hier Yerba genannt, wird in die Guampa gefüllt, mit Eiswasser oder heissem Wasser aufgegossen. Durch die Bombilla, was eine Art Strohhalm mit Sieb aus Metall ist, wird er getrunken. An kalten Tagen als Mate und an den meisst heissen Tagen als Tereré.
Man kann natürlich auch einen ganz normalen Aufguss damit bereiten. Etwa 4 Teelöffel von dem Tee auf einen guten Liter Wasser. 5-8 Minuten ziehen lassen und abseien. Sehr gut schmeckt er mit Milch oder Zitronensaft verfeinert. Als gesunde Süsse kann Stevia verwendet werden.
Mate Tee wirkt belebend und kann gut als Kaffeeersatz verwendet werden.
Nährstofftabelle (100 g enthalten):
Kalorien - 12,5
Vitamin C - 0,988 mg
Vitamin B2 - 30,2 mg
Kalzium - 655 mg
Zink - 9,4 mg
Jod - 30 mg
Magnesium - 541 mg
Vitamin B1 - 0,240 mg
Kalium - 1,260 mg
Eisen - 47 mg
Kupfer - 2,7 mg.
Pfaffia (Pfaffia Paniculata)
Die Pfaffia wird auch Suma oder brasilianischer Ginseng genannt. Das Gewächs gehört zur Familie der Amaranthaceae und wächst im tropischen Brasilien, Panama, Paraguay, Peru, Venezuela, Ecuador.
Die Wurzel dieses grossen Tropenstrauches wirkt sehr vielfältig: Es ist ein allgemeines Stärkungsmittel; es wirkt tonisch, gegen Stress und Müdigkeit, fördert die Blutzirkulation, stimuliert das Immunsystem, hat entzündugungshemmende und wundheilende Wirkung. Man sagt dieser Wurzel unter anderem auch eine aphrotisierende Wirkung nach.
Es wird in Südamerika gegen alles Mögliche eingesetzt, woher es auch in manchen Teilen den Namen 'para todo' (für alles) hat. Z.B. bei Anämie, Diabetes, Krebs, Tumoren, hoher Blutdruck, hormonale Störungen, Rheuma, Bronchitis. Desweiteren soll es eine normalisierende Funktion auf den Verdauungstrakt, Herz- und Zentralnervensystem haben.
Aus dem Wurzelpulver kann man entweder einen Drink mischen, indem man einen Teelöffel in Saft rührt, oder einen Teelöffel pro 250 ml Wasser für etwa 15 Minuten aufkocht und dann abseit. Dieses Getränk kann man dann zwei bis drei mal am Tag zu sich nehmen.
Stevia (stevia rebaudiana),
ist ein natürliches, kalorienfreies Süßungsmittel.
Stevia rebaudiana ist eine Staude, die im Gebiet der Amambai-Bergkette zwischen Paraguay und Brasilien ursprünglich vorkommt.
Seit hunderten von Jahren wird Stevia von den Einwohnern in Südamerika als Süßungsmittel bei der Zubereitung von Speisen und Getränken verwendet.
Die Blätter von Stevia rebaudiana sind ein ideales Süssungsmittel für Tees.
Es gibt unzählige weitere Anwendungen für Stevia, nicht nur für Diabetiker.
Im o.g. Forum finden sich auch diverse Rezepte für Steviaprodukte.
----------------------------------------
Diese Liste liesse sich beliebig fortsetzen....
best regards, alberto