Medizin aus dem Regenwald!

  • Kräutergarten Paraguay!

    Quelle: Alexandra Baier Paraguay
    Dort gibt es unter anderem auch ein Forum, wo sich die Anwender dieser Naturpräparate ausstauschen und auch kaufen können.
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    Aloe Vera
    Die "Erste-Hilfe Königin" der Pflanzen
    Bereits seit tausenden von Jahren greifen die Menschen erfolgreich zu Mitteln aus der Natur um körperlichen Leiden vorzubeugen und sie zu bekämpfen. Im paraguayischen Chaco und im Inland gibt es grosse Aloe Plantagen. Das Klima und der sandige Boden sind die besten Vorraussetzungen für ein gutes Wachstum.
    Die fleischigen Blätter der Aloe Vera sind in drei Schichten aufgeteilt:
    Die Blattrinde, das Blattharz (Aloin) und das Aloe Vera Gel. Das Aloin wirkt abführend und schmeckt sehr bitter.
    Das Aloe Vera Gel wird angewandt bei folgenden Leiden (nur eine kleine Auswahl):
    Abszessen, Ekzemen, Ödemen, Allergien, Sonnenallergien, Bindehautentzündung, Darmleiden, Magen-geschwür, Haarausfall, Migräne, Neurodermitis, Schuppenflechte, Schnittwunden, kleine Verletzungen, Verbrennungen, Sonnenbrand, Zellulitis u.v.m.
    Es gibt einige einheimisch hergestellte Aloe-Produkte z.B. von der Firma Aloevida. Da gibt es Gel, Saft, Seife, Tropfen, Schampoo.

    Drachenblut (Croton Lechleri)
    Dieser Baum wird im Spanischen Sangre de drago oder Sangre de grado genannt.Er gehört zur Familie der Euforbiaceas, wächst 12 - 20 Meter hoch und trägt herzförmige Blätter.
    Seine Heimat ist Peru aber auch in Mexiko, Panama und dem restlichen Mittel- und Südamerika wird er kultiviert.
    Der Name 'Drachenblut' kommt daher, dass er, wenn man Stamm und Äste anritzt, eine rote Flüssigkeit ausstösst. Es hat eine Konsistenz und Farbe vergleichbar mit Menschenblut. Abgezapft wird der Sangre de drago in der Regenzeit. Wenn das Latex an die Luft kommt, trocknet es schnell, deshalb muss es zügig luftdicht abgefüllt werden. Es ist reich an Taninen.
    Wenn man sich diese Flüssigkeit auf die Haut reibt, erzeugt die Reibung einen leichten weissen Schaum. Auf Wunden und Verletzungen aufgetragen bewirkt es eine sehr schnelle Wundheilung. Es stillt die Blutung und wird auch zu Vaginalspülungen und Sitzbädern verwendet.
    Hier eine ganze Liste an Beschwerden und Krankheiten, die durch die Einnahme dieser Flüssigkeit geheilt werden können:
    Ruhr, Blutarmut, Magenschmerzen, Durchfall, verdorbener Magen, Übelkeit, Tuberkulose, Geschwüre, Halsschmerzen, Verdauungsstörungen, Magengeschwür, Vulvovaginitis, Magen-Darm-Entzündung.
    Äusserlich aufgetragen bei: Herpes, Schuppen, Wunden und Verletzungen, Zahnfleischentzündung, Wundspülung, Halsbeschwerden, Brustschmerzen, Hämorrohoiden, Dermatitis.
    Es wirkt entzündungshemmend, antitumoral, verdauungsfördernd und durch seinen bitteren Geschmack aperitiv.
    Man gibt von dem Drachenblut 10-15 Tropfen in heisses Wasser (oder in Tee; z.B. Katzenkralle) und nimmt dies 1-3 mal täglich. Äusserlich aufgetragen wiederholt man die Einreibung 2-4 mal täglich.
    Nicht anwenden bei: Schwangerschaft, in der Stillzeit und Kindern.

    Katzenkralle (Uncaria tomentosa)
    Katzenkralle heisst im spanischen "Uña de gato". Auch bekannt unter "Cat's Claw". Sie gehört zur Familie der Rubicea. Wenn man Uña de gato kauft, sollte man darauf achten, dass es peruanische ist. Es gibt noch andere, die aber nicht die gleiche Wirkung haben bzw. es handelt sich um eine ganz andere Pflanze. In Paraguay nennt man den Huflattich auch Uña de gato!
    Den Namen hat sie daher, weil sie Stacheln hat, die aussehen, wie eine ausgefahrene Kralle.
    Die Ureinwohner Perus haben schon Tees aus der inneren Rinde der Liane gebraut, die vor allem bei Entzündungen des Darm-, Blasen-, Nieren- und Magenbereichs eingesetzt wurden. Desweiteren bei Abszessen, Arthritis, Asthma, zur Vorbeugung und bei Immunschwäche. Sie sollen auch einen Absud aus einer speziellen Kräutermischung eingenommen haben zur Verhütung (Vorsicht! soll nicht eingenommen werden, wenn Nachwuchs gezeugt werden will!). Es gibt noch viele andere Anwendungsbeispiele.
    Äusserlich kann gegen jegliche Verletzungen und Entzündungen angegangen werden, damit diese besser heilen. Gegen Rheuma, Gelenkschmerzen und Geschwüre gab und gibt es nichts besseres (sagen die alten Peruaner).
    Die Katzenkralle hat eine reinigende Eigenschaft. Ihre stärkende Wirkung auf das Immunsystem wirkt sich sogar positiv bei AIDS oder auch Krebs aus.
    Der Tee wird so zubereitet: Für einen Liter Tee braucht man 2 g Katzenkralle. Man kocht das Wasser 15 - 20 Minuten lang mit der Katzenkralle zusammen und filtert dann ab.
    Buchtipps: "Katzenkralle - Uña de gato, die heilende Liane" von Kenneth Jones, ISBN 3-431-04009-8
    (tiefgreifendes, interessantes und spannend geschriebenes Buch! Der Autor ist früheren Forschern in Peru auf der Spur. Unbedingt empfehlenswert!)
    "Cat's Claw - Roter Katzenklauen-Tee" von Walter Lübeck und Hendrik Hannes, ISBN 3-89385-327-8
    (Kurzer Ratgeber mit Anwendungsbeispielen)

    Kawa Kawa (Piper methysticum)
    Kava-Kava ist ein 2 - 3 m hoher Strauch. Medizinisch wird der Wurzelstock verwendet. In diesem befinden sich folgende Bestandteile: Kava-Pyronen, Kavain, Methystizin und Yangonin.
    Kava-Kava wirkt angstlösend, beruhigend, krampflösend, schmerzstillend und fördert besseren Schlaf.
    Die Wirkung bei einer höheren Dosis wird durch Genuss von Alkohol oder Einnahme von Barbituraten oder Psychopharmaka verstärkt.
    Bei überdurchschnittlicher Einnahme kann es zu Sehstörungen, Leberschäden u.a. führen.
    Das Kawa Kawa Pulver kann in Joghurt, Milch oder Saft gerührt werden. Am besten lösen sich die Wirkstoffe, wenn man das Pulver im Mund behält. Die Spucke lösen sie erst richtig aus. Das ist allerdings nicht gerade ein Geschackserlebnis, da dieses Pulver sehr eigenartig schmeckt; ein wenig nach Seife, Pfeffer und Zimt...

    Kurkuma (Curcuma longa)
    Ursprünglich stammt Kurkuma aus dem westlichen Indien und China und wurde auch in Paraguay kultiviert. Aus dem Wurzelstock (der Curcumin und Farbstoff enthält) wird Curry extrahiert. In das Essen gemischt, gibt es eine schöne goldene Farbe.
    Kurkuma wird angewendet bei Magenschleimhautentzündung, Übersäuerung, Übelkeit, Gelbsucht, Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko, Hauterkrankungen, Fußpilz, Asthma und Ekzemen. Es stößt auch Steine im Blasen- oder Gallenweg ab.
    Kurkuma wirkt antibakteriell und entzündungshemmend.

    Lapacho (Tabebuia avellaneda)
    Der Lapacho ist ein Laubbaum, der im Frühling wunderschön in den Farben gelb, rosa oder weiß blüht. Für medizinische Zwecke wird nur die Rinde der gelb- und rosablühenden Bäume genutzt. Das Holz des Lapacho ist sehr hart und wird deshalb gern zum Bauen benutzt.
    Professor G. Lima vom Antibiotischen Institut in Recife (Brasilien) hat heraus gefunden, daß die Rinde zwei verschiedene Antibiotika enthält; das Lapachol und das Xiloidin.
    Schon früher haben die Ureinwohner Südamerikas die zubereitete Rinde auf Wunden aufgetragen und bei Fieber und Schlangenbissen angewandt.
    Heute wird es zur Bekämpfung folgender Krankheiten eingesetzt: Äußerlich bei Rheuma, Venenkrankheiten, Ekzemen, Geschwüren, Hautkrankheiten und Verletzungen. Bei Husten Gurgelwasser und/oder heiße Bäder.
    Es sind Inhaltstoffe im Lapacho enthalten, die das Wachstum von Tumoren hemmen und die Rinde wird deshalb sogar bei Krebs und Leukämie eingesetzt.
    Die Zubereitung ist folgende:
    1 Esslöffel Lapacho in 1 Liter Wasser 15 - 20 Minuten köcheln und abseien.

    Mate Tee
    Mate Tee ist das Nationalgetränk der Paraguayer. Er wird aus einer Guampa (Trinkgefäss aus getrocknetem Kürbis, Palisanderholz oder Rinderhorn) mit einer Bombilla getrunken. Der Mate, hier Yerba genannt, wird in die Guampa gefüllt, mit Eiswasser oder heissem Wasser aufgegossen. Durch die Bombilla, was eine Art Strohhalm mit Sieb aus Metall ist, wird er getrunken. An kalten Tagen als Mate und an den meisst heissen Tagen als Tereré.
    Man kann natürlich auch einen ganz normalen Aufguss damit bereiten. Etwa 4 Teelöffel von dem Tee auf einen guten Liter Wasser. 5-8 Minuten ziehen lassen und abseien. Sehr gut schmeckt er mit Milch oder Zitronensaft verfeinert. Als gesunde Süsse kann Stevia verwendet werden.
    Mate Tee wirkt belebend und kann gut als Kaffeeersatz verwendet werden.

    Nährstofftabelle (100 g enthalten):
    Kalorien - 12,5
    Vitamin C - 0,988 mg
    Vitamin B2 - 30,2 mg
    Kalzium - 655 mg
    Zink - 9,4 mg
    Jod - 30 mg
    Magnesium - 541 mg
    Vitamin B1 - 0,240 mg
    Kalium - 1,260 mg
    Eisen - 47 mg
    Kupfer - 2,7 mg.

    Pfaffia (Pfaffia Paniculata)
    Die Pfaffia wird auch Suma oder brasilianischer Ginseng genannt. Das Gewächs gehört zur Familie der Amaranthaceae und wächst im tropischen Brasilien, Panama, Paraguay, Peru, Venezuela, Ecuador.
    Die Wurzel dieses grossen Tropenstrauches wirkt sehr vielfältig: Es ist ein allgemeines Stärkungsmittel; es wirkt tonisch, gegen Stress und Müdigkeit, fördert die Blutzirkulation, stimuliert das Immunsystem, hat entzündugungshemmende und wundheilende Wirkung. Man sagt dieser Wurzel unter anderem auch eine aphrotisierende Wirkung nach.
    Es wird in Südamerika gegen alles Mögliche eingesetzt, woher es auch in manchen Teilen den Namen 'para todo' (für alles) hat. Z.B. bei Anämie, Diabetes, Krebs, Tumoren, hoher Blutdruck, hormonale Störungen, Rheuma, Bronchitis. Desweiteren soll es eine normalisierende Funktion auf den Verdauungstrakt, Herz- und Zentralnervensystem haben.
    Aus dem Wurzelpulver kann man entweder einen Drink mischen, indem man einen Teelöffel in Saft rührt, oder einen Teelöffel pro 250 ml Wasser für etwa 15 Minuten aufkocht und dann abseit. Dieses Getränk kann man dann zwei bis drei mal am Tag zu sich nehmen.

    Stevia (stevia rebaudiana),
    ist ein natürliches, kalorienfreies Süßungsmittel.
    Stevia rebaudiana ist eine Staude, die im Gebiet der Amambai-Bergkette zwischen Paraguay und Brasilien ursprünglich vorkommt.
    Seit hunderten von Jahren wird Stevia von den Einwohnern in Südamerika als Süßungsmittel bei der Zubereitung von Speisen und Getränken verwendet.
    Die Blätter von Stevia rebaudiana sind ein ideales Süssungsmittel für Tees.
    Es gibt unzählige weitere Anwendungen für Stevia, nicht nur für Diabetiker.
    Im o.g. Forum finden sich auch diverse Rezepte für Steviaprodukte.
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    Diese Liste liesse sich beliebig fortsetzen....

    best regards, alberto

  • Hallo Claudia,
    wie gewünscht, hier die Fortsetzung!

    Kräutergarten Paraguay Teil 2 !
    Quelle: Alexandra Baier http://www.alexxis.net
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    Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)
    Der Pferdeschwanz, so heisst der Ackerschachtelhalm nämlich auf Spanisch (cola de caballo), ist eine ca. einen halben Meter hohe Pflanze. Ohne Blätter und ohne Blüten. Er gehört zu der Familie der Schachtelhalmgewächse.
    Ein Tee aus dem oberirdischen Teil der Pflanze wirkt anregend, tonisch, kräftigend, entzündungshemmend und harntreibend. Er reinigt den Magen-Darm-Trakt (adstringierend).
    Das Zinnkraut beschleunigt die Heilung von Knochenbrüchen, weil die enthaltene Kieselsäure das Gewebe elastisch macht und dem Knochenaufbau hilft.
    Äusserlich angewandt wird es bei Hämorrhoiden, Nasenbluten Krampfadern, Juckreiz und zur Reinigung von Verletzungen.
    Der Ackerschachtelhalm ist sehr reich an Mineralsalzen. Vor allem Silizium. Es wurde auch etwas sehr seltames darin entdeckt; nämlich Nikotin!
    Wegen seines hohen Mineralstoffgehaltes, konnte man mit seiner Hilfe auch Tuberkolusekranke heilen.
    Ausserdem wirkt er diuretisch. Durch seine harntreibende Wirkung ist er sehr gut zu Diäten zu gebrauchen. Dazu 10 - 20g der Stengel 5-8 Minuten in heissem Wasser ziehen lassen.
    Um eine Blutreinigende Wirkung zu erzielen, gibt man 100g in einen Liter Wasser und lässt es eine halbe Stunde köcheln.

    Alfalfa (Medicago sativa)
    Alfalfa, oder Luzerne, schaut dem Klee zum verwechseln ähnlich. Es wird viel als Viehfutter verwandt, da es sehr Nähstoffreich ist.
    Der Mensch verzehrt die Sprossen oder auch einen Tee aus dem Heu, welche/s enthält: Kalzium, Magnesium, Phosphor, Kalium, Vitamin A, B1, B8, D, K und P.
    Es fördert den Soffwechsel und ist ein natürliches 'Kaftfutter'.
    Es wirkt harntreibend und eigent sich somit zur Entwässerung bei geschwollenen Händen und Füssen.
    Es darf nicht in hohen Dosen eingenommen werden, da es Saponine enthält.
    Einen Tee bereitet man so: In einen Liter kochendes Wasser eine Hand voll Heu geben, 5 Minuten kochen lassen, abkühlen lassen und abseien.

    Anis (Pimpinella Anisum)
    Der Anis gehört zur Familie der Doldenblütler und kommt ursprüglich aus Ägypten. Die wichtigsten Samen der antiken Farmakologie waren Anis, Kümmel und Fenchel. Die Anissamen werden für Likör (z.B. Ouzo), Süssigkeiten oder auch als Duftstoff eingesetzt. Die verdauungsförndernde Wirkung macht einen Anistrunk nach dem Essen zu einer Wohltat für den vollen Magen.
    Ansonsten wirkt Anis auch gut gegen Husten und Bronchitis, in Verbindung mit anderen Kräutern soll er auch bei Asthma helfen. Desweiteren soll er die Milchproduktion von stillenden Frauen anregen und bei Regelproblemen helfen.
    Man kann aus Anis ein Mundwasser mixen (mit Zimt, Pfefferminz und Nelke), Inhalationen bereiten oder einen Verdauungstrunk bereiten. Für letzteren setzt man die Anissamen für 10 Tage in Alkohol an, filtert ab und nimmt davon einen Esslöffel nach dem Essen.
    Für einen Verdauungstee nimmt man je einen Esslöffel Anis, Fenchel und Dill auf einen Liter Wasser.
    Anis kann gut mit bitteren oder übelschmeckenden Kräutern kombiniert werden. Er hat einen süsslichen Geschack und überdeckt durch das starke Aroma. Für Bäckereiprodukte wird es hier in Paraguay auch oft verwendet. Sehr lecker in den Chipas oder auch in den Matetee gemischt.

    Avocado (Persea americana)
    Die Avocado ist ein bis zu 30 Meter hoher Baum, der zur Familie der Loorbeergewächse gehört. Der Name stammt von dem aztekischen 'ahuakatl'. Die spanische Bezeichnung ist sehr ähnlich und zwar 'aguacate', was soviel heisst, wie 'die viel Wasser hat'.
    Die Früchte werden in allen möglichen Variationen gegessen. Entweder pur mit Zucker, Zitronensaft, Milch oder es wird ein Mus daraus gemacht (mex.: guacamole). Dies wird oft in Salatsaucen gemischt, was sie schön sämig macht.
    Die Frucht ist sehr gesund, denn sie enthält viele wertvolle Vitamine wie Vitamin E, Vitamin C, Kalzium, Mineralstoffe, Eisen usw.
    Mit der Avocado heilen kann man Verdauungsstörungen (Überräuerung, Durchfall), Nervosität oder Menstruationsbeschwerden. Äusserlich der Brei aufgetragen hilft bei Verstauchungen und Verbrennungen.
    Auch zu kosmetischen Zwecken wird die Frucht verwendet. Es macht die Haare glänzend und die Haut geschmeidig.
    Nicht nur die Früchte werden verwendet, sondern auch die Blätter. Die Eingebohrenen haben sie (frisch) bei Fieber um die Füsse gebunden. Bei Husten kann aus den Blättern ein Tee zubereitet werden. Auch als harntreibenes, reinigendes Mittel ist es gut. Desweiteren bei Leber- und Nierenleiden und bei Diabetes, als Magenstärkung und gegen Rheuma.

    Baldrian (Valeriana Officinalis)
    Der Baldrian ist eines der besten natürlichen Mittelchen gegen Stress und Schlaflosigkeit. Er gehört in die Familie der Valerianaceas, ist ein Pflänzchen mit einer Höhe von etwa 20cm oder ausgewachsen etwa 1,20m. Er hat kleine in Dolden angeordnete rosafarbene Blüten. Man nennt ihn auch Stinkkraut, wegen seines guten Geruches :-). Sein lateinischer Name Valeriana kommt von valere was gutgehen heisst.
    Die Baldrianwurzel wird verwendet bei Bluthochdruck, Nervosität, Schlaflosigkeit, Migräne, Kopfschmerzen, Verspannungen, Angst, Stress, Bauchschmerzen oder auch bei Störungen in den Wechseljahren. Ausserdem bei Epilepsie und Regelschmerzen.
    Eine gute Teekombination bei Nervosität ist Baldrian (25g), Pfefferminz (25g)(ist sehr gut, weil es den Geschmack etwas verbessert, wirkt auch beruhigend), Lindenblüten (15g) und Kamille (20g). Einen Teelöffel dieser Mischung mit einer Tasse kochendem Wasser übergiessen. Davon kann je nach Zustand den ganzen Tag über immer mal wieder eine Tasse getrunken werden. Aber vorsicht, man wird im Falle etwas müde davon und sollte es vielleicht nicht gerade in der Arbeitszeit zu sich nehmen. Oder eben nur in Massen.
    Bei Schlaflosigkeit kocht man etwa 2-4g Baldrianwurzel in einer Tasse Wasser auf. Abfiltern und vor dem Schlafengehen trinken.

    Boldo (Pneumus Boldus)
    Der Boldo gehört zur Familie der Molimiaceae und ist ein immergrüner Strauch (oder Baum), der bis zu 6 m hoch wächst. Er blüht weiß oder gelb. Seine Früchte sind kleine gelblich-grüne Beeren. Zu medizinischen Zwecken werden aber nur die Blätter verwendet.
    Boldo hilft bei Magenschmerzen, Leberbeschwerden und wirkt belebend. Man kann einen Tee gut nach schwerem Essen vertragen.
    Für den Tee macht man einen einfachen Aufguss und lässt ihn 5 - 8 Minuten ziehen (Zubereitung von Blätter-Tees).

    Burrito (Wendita calysina)
    Der Burrito gehört zur Familie der Geraniaceas. Er ist ein sehr beliebtes 'remedio refrescante' (erfrischendes Heilkraut) hier in Paraguay.
    Die Blätter wirken verdauungsfördernd, leberstärkend und bei langsamer Verdauung. Er wird oft nach schwerem Essen oder nach einer langen und feuchten Nacht getrunken.
    Desweiteren wirkt er gegen: Blähungen, Sodbrennen, Magenverstimmung.
    Er hat ein wunderbares Aroma, etwas minzig. Sehr frisch.
    Einen Tee bereitet man so: 2 - 3g Blätter auf einen Liter Wasser.
    Zur äusseren Anwendung bei Schwellungen: 3 - 5g auf einen Liter Wasser.

    Catuaba (Anemopaegma mirandum DC. Bignoniaceas)
    Catuaba ist eine Wurzelartige Staude. Aus den Blättern wird ein Tee aufgegossen. Dieser wirkt aphrotisierend und stimulierend.
    Normalerweise findet man im Netz keine Info über die Catuaba Blätter, sonder nur über die Rinde. Hier in Paraguay werden ausschliesslich die Blätter verwendet. Den Grund dafür habe ich leider noch nicht heraus gefunden. Die Wirkung ist jedenfalls hervorragend.
    Ich selbst trinke am liebsten folgende Mischung: Matettee, Catuabablätter, Steviablätter und für den geschmacklichen "kick" Zitronensaft.
    Die Zubereitung ist wie bei allen Blättertees und zwar einfach mit heissem Wasser aufgiessen (die ganzen Catuabablätter zuerst in der Hand zerdrücken, da sie recht gross und steif sind) und 5 - 8 Minuten ziehen lassen.
    Das Pulver aus der Rinde kann man in Saft rühren.

    Eukalyptus und Eukalyptusarten (Eucalyptus globulus Labill)
    Der Eukalyptus gehört zur Familie der Myrtengesächse und kommt ursprünglich aus Australien. Er wird bis zu 60 m hoch und wirft im Frühjahr seine Rinde ab. Der verwendete Pflanzenteil sind die Blätter, die ätherisches Öl, Eucalyptol, Flavonoide und Euglobale (und der Eucalipto mentolado auch Mentol) enthalten.
    Es gibt ganz verschiedene Eukalyptusarten. Am meisten verbreitet ist der globulus mit seinen länglichen Blättern (dem Aussehen nach, würde ich sagen, dass ist die gleiche Sorte, die man die Koalas in Australien die Blätter abknabbern sieht).
    Zum Trinken bei Halsschmerzen und Husten ist er eine Wohltat. Vor allem der Eucalipto mentolado schmeckt sehr gut und lindert den Schmerz.
    Eukalyptus wirkt schleimlösend, antibakteriell, ist ein Antifungizid und macht die Nase frei. Eukalyptus soll auch blutzuckersenkend wirken.
    Für einen Tee giesst man 2g Blätter mit 100ml heissem Wasser auf und lässt 5-8 Minuten ziehen.

    Ginseng (Panax Ginseng)
    Der echte Ginseng ist in China beheimatet. Man verwendet die Wurzel der Pflanze (frisch, getrocknet oder in Pulverform) bei: Stress, Ermüdung, verbessert die Immunfunktion.
    Ginseng ist hervorragend dazu geeignet, Menschen, die unter körperlicher und auch geistiger Belastung stehen, aufzubauen bzw. Stress zu bewältigen. Durch die stimulierende Eigenschaft des Ginseng (soll eher bei jungen Menschen der Fall sein) wird in China oft auf der Wurzel gekaut, oder als Stärkungsmittel für jung und alt 1 g getrocknete Wurzel in eine Portion Suppe gegeben.

    Ginseng, brasilianischer (Pfaffia paniculata)
    Der brasilianische Ginseng wird auch Suma oder Pfaffia genannt. Das Gewächs gehört zur Familie der Amaranthaceae und wächst im tropischen Brasilien, Panama, Paraguay, Peru, Venezuela, Ecuador.
    Die Wurzel dieses grossen Tropenstrauches wirkt sehr vielfältig: Es ist ein allgemeines Stärkungsmittel; es wirkt tonisch, gegen Stress und Müdigkeit, fördert die Blutzirkulation, stimuliert das Immunsystem, hat entzündugungshemmende und wundheilende Wirkung. Man sagt dieser Wurzel unter anderem auch eine aphrotisierende Wirkung nach.
    Es wird hier in Südamerika gegen alles Mögliche eingesetzt, woher es auch in manchen Teilen den Namen 'para todo' (für alles) hat. Z.B. bei Anämie, Diabetes, Krebs, Tumoren, hoher Blutdruck, hormonale Störungen, Rheuma, Bronchitis. Desweiteren soll es eine normalisierende Funktion auf den Verdauungstrakt, Herz- und Zentralnervensystem haben.
    Aus dem Wurzelpulver kann man entweder einen Drink mischen, indem man einen Teelöffel in Saft rührt, oder einen Teelöffel pro 250 ml Wasser für etwa 15 Minuten aufkocht und dann abseit. Dieses Getränk kann man dann zwei bis drei mal am Tag zu sich nehmen.

    Guarana (Paullinia cupana Kuntz)
    Guaraná ist ein Seifenbaumgewächs, das im Amazonasgebiet wächst. Es werden die Samen der Pflanze genutzt. Diese enthalten 2 - 4 % Koffein und den Bestandteil Guaranin.
    Guaraná ist ein Fittmacher, der in Kapsel oder Pulverform zu sich genommen werden kann. Sie stimuliert die Gehirnfunktion und unterstützt die Konzentrationsfähigkeit. Sie soll auch ein beliebter Appetitzügler sein.
    Guaraná wirkt auch bei Kopfschmerzen, Migräne, Nervosität, Muskelverspannungen, Regelbeschwerden, Depressionen, Herz- u. Kreislaufkrankheiten, Thrombosen.
    In Paraguay gibt es mehrere Indiostämme. Die Guaraní z. B. haben früher als Stimulationsmittel den Yerba Mate Tee getrunken und der Stamm der Tupí ein Getränk aus Guaraná.
    Folgenden Produkte werden sonst noch aus den Samen gewonnen: Fluid, Alkohol, Färbemittel, Pulver. Daraus werden Getränke, Sirup oder Arzneitränke bereitet.
    Einen Guaraná-Mix aus einem Teelöffel Pulver in ein Glas kalten Saft oder Milch gerührt (gut rühren, dass sich das Pulver auflöst) ist wunderbar erfrischend und belebend. Wer keinen Kaffee verträgt, sollte es unbedingt ausprobieren!

    Teil 2 von 3

    mfG, alberto

  • Kräutergarten Paraguay Teil 3 !
    Quelle: Alexandra Baier http://www.alexxis.net
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    Ingwer (Zingiber officinalis)
    Der Ingwer gehört der Familie der Zingiberaceas an. Er kommt ursprünglich aus dem asiatischen Raum und wird heutzutage in tropischen und subtropischen Zonen kultiviert. Von dieser Pflanze wird nur das Wurzelwerk verwendet. Sie ist sehr aromatisch, pikant und belebend. Auch der bekannte Gin wird daraus gemacht (enthält Gingerol, ein ätherisches Öl).
    Der Genuss der Wurzel bzw. des Pulvers daraus wirkt: appetitanregend, bei Blähsucht, Bauchschmerzen, Koliken, regt die Darmfunktion an, vermeidet Schwindel wegen Blutstau, unterstützt die Wundheilung, blutreinigend, verdauumgsfördernd, atmungsfördernd, hustenstillend, bei Nervosität, krampflösend.
    Gegen Husten kann man daraus ein altbewährtes Hausmittelchen machen: In eine Tasse heisses Wasser einen gestrichenen Teelöffel von dem Ingwerpulver geben, Zitronensaft dazu und Honig.
    Einen normalen Tee macht man so: ein viertel bis 1g auf einen Liter Wasser, 5 Minuten kochen lassen und davon trinkt man einen halben Liter täglich auf 2-3 mal am Tag verteilt.
    Nicht exzessiv anwenden, wegen dem enthalteten ätherischen Öl.

    Koriander (Coriandrum sativum)
    Koriander ist sehr aromatisch und wird oft als Gewürz gebraucht.
    Ausserdem fördert Koriander die Verdauung und wirkt leicht abführend.

    Maca (Lepidium meyenni walp)
    Maca ist eine kleine Wurzelknolle, die in den peruanischen Anden wächst. Entfernt verwandt ist die Pflanze mit dem in Deutschland beheimateten Sellerie.
    Schon im 16. Jahrhundert nahmen die spanischen Eroberer die Wurzel auf ihren Schiffen mit nach Europa. Maca galt für die damaligen Kolonialherren als so wertvoll, dass sie diese als reguläres Zahlungsmittel anerkannten.
    Maca wirkt bei Erschöpfungszuständen, stimuliert, ist konzentrationsfördernd, wirkt gegen Stress, stärkt das Immunsystem, wirkt aphrotisierend für Mann und Frau (soll sogar die Fruchtbarkeit der Frau steigern), hilft bei Beschwerden in den Wechseljahren.
    Die Maca-Wurzel enthält: essentielle Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe und Flavonoide. Maca ist ein wertvolles Lebensmittel, das bis zu 12% Eiweiß und große Mengen an Calcium, Zink und Phosphor enthält.
    Von dem Wurzelpulver gibt man einen Teelöffel in ein Glas und verrührt es mit Milch oder Saft.

    Marapuama (Ptychopetalum olacoides)
    Marapuama, oder auch Muirapuama oder Potenzholz genannt, ist ein etwa 5 Meter hoher Baum mit weissen Blüten und wächst vorwiegend im Norden Brasiliens, im Amazonas. Das verwendete Pflanzenmaterial sind die Wurzeln und das Holz.
    Ein Tee aus dem Pulver ist ein schon den Amazonasindianern bekanntes Mittel zur allgemeinen Stimulanz gewesen. Nicht nur das, es wurde und wird auch angewandt als Aphrotisiako und unterstützt die Verdauung, hilft bei Menstruationsstörungen.
    Äusserliche Anwendung bei Rheuma.
    Die bekannteste Wirkungsweise von Marapuama ist die der sexuellen Stimulierung. Man kocht am besten einen Tee (1 Teelöffel auf eine Tasse) und lässt diesen 15 bis 20 Minuten köcheln.
    Gut kombinierbar mit Guarana, Maca, Pfaffia (brasilianischer Ginseng) und Catuaba.

    Palo Santo (Guayacum sanctum)
    Der Palisanderbaum gehört zur Familie der Zigofilaceas. Er blüht gelb und hat hartes, harziges Holz. Der Baum stammt von den Antillen, aus Zentralamerika und dem Norden Südamerikas.
    Historiker sagen, daß der "Palo Santo" (so wird er in Südamerika genannt und heißt wörtlich übersetzt "heiliges Holz") für die Indios ein Mittel gegen Pusteln war. Später hat sich herausgestellt, daß diese Pusteln Syphilis war. Die Spanier, die damals in Südamerika waren, haben das Mittel mit über den Ozean nach Europa genommen und es dort für teures Geld verkauft, da es dort ja regelrechte Syphilis-Epidemien gab.
    1519 hat der deutsche Humanist Ulrich von Hutten das Buch "De guaiaci medici et morbo Gallico" geschrieben, nachdem er durch die Hilfe dieses Baumes von der Syphilis geheilt wurde.
    In Paraguay wird der Mate sehr oft aus ein Guampa (Trinkbecher) getrunken, der aus Palisanderholz ist. Das riecht erstens sehr angenehm und hat zusätzlich eine blutreinigende Wirkung.
    "Palo Santo" ist ein Allheilmittel. Er wirkt vor allem verdauungsfördernd und beruhigend. Auch bei Asthma und Bronchitis hilft er. Zur Immunabwehr ist er auch nicht zu verachten.
    Ein Tee aus der Rinde wird so gemacht: 1 Esslöffel Palo Santo in 1 Liter Wasser 15 - 20 Minuten köcheln lassen, dann abseien - Fertig!

    Passionsblume (Passiflora incarnata)
    Die Passionsblume ist eine Kletterpflanze, die ihren Namen von einem spanischen Pfarrer hat, der auf seiner Reise in Mexico diese blühende Pflanze gesehen hat, und ihr den Namen, wörtlich übersetzt 'Leidensblume' gab, weil die Blüten in ihrer Form an das Leiden Christi bei seiner Kreuzigung erinnerten.
    Das Kraut der Pflanze wird bei Verstopfung, Schlaflosigkeit, Nervositat, Angstzuständen und Krämpfen verwandt, welches als Tee angemacht wird. Einen Tee aus den Blüten haben die Indianer in Nord- und Mittelamerika den weissen Besuchern gemacht, die eine bisher den Eingebohrenen unbekannte Krankheit mitgebracht haben: Die Epilepsie. Nach nur zwei Einnahmen, jeweils bei einem Anfall, konnte die Krankheit für immer geheilt werden!
    Äusserlich können die Blätter (oder das Kraut) bei Hämorrhoiden, Verbrennungen, Furunkel und anderen Hautentzündungen aufgetragen werden.
    Die Frucht selbst ist sehr lecker und vitaminreich! Als Saft oder Eiscreme ein erfrischendes Erlebnis im Sommer.

    Poleo (Lippia turbinata)
    Der Poleo gehört zur Familie der Verbenengewächse. Es ist ein Strauch, der etwa 1 Meter hoch wächst. Er hat ein leicht minziges Aroma.
    Ein Tee aus den Blättern regt die Verdauung an und wirkt stäkend (tonisch). Weiter wirkt er anregend und blähungstreibend. Auch aus auswurffördendes, antiasmatisches Heilmittel und bei Heiserkeit wirkt es (besonders mit Bienenhonig eingenommen) Das alles ist auf die enthaltenen ätherischen Öle zurück zu führen.
    Äusserlich kann der Tee bei Bindehautentzündung genutzt werden. Die getrockneten Blätter können auch in einem Leinensäckchen zwischen die Wäsche gelegt werden, was Flöhe fern hält.

    Sarsaparilla (Smilax utilis)
    Sarsaparilla ist ein Liliengewächs. Ihr Hauptinhaltsstoff sind Glykoside und sie wirkt bei Hautleiden und Rheuma.
    Sie wird auch angewandt bei Ekzemen. Die Wurzel an sich kann nicht getrocknet werden, da sie sehr viel Flüssigkeit enthält. Die heilenden Wirkstoffe würden verloren gehen. Also wird die Wurzel frisch zerstampf und z. B. ein erfrischendes Kaltgetränk zubereitet. Hier kann man auch Sarsaparilla Kapseln und Tropfen bekommen.

    Sennes (Cassia angustifolia)
    Der Sennes kommt ursprünglich aus Indien. Er gehört zur Familie der Leguminosa. Die Blätter und Schoten sind ein bewährtes Abführmittel (auch Einläufe werden aus dem Sud bereitet), wobei die Schoten eine sanftere Wirkung haben, als die Blätter. Es wird bei gelegentlicher Verstopfung angewendet und auch zu Diäten.
    Ein Tee aus den Blättern schmeckt sehr streng, deshalb kombiniert man sie am besten mit anderen aromatischen Kräutern wie z.B. Zitronenverbene oder Burrito. Auch Ingwer eignet sich gut, weil er gegen den ein wenig Übelkeit erregenden Geschmack angeht. (Ingwer beruhigt den Magen).
    Einen Tee daraus sollte man vor dem Schlafengehen trinken, denn die Wirkung setzt etwa 10-12 Stunden später ein.
    Auch bei Mundgeruch hilft dieses Kraut.
    Nicht anwenden bei: Wasserbauch, Darmverschluss, in der Schwangerschaft und Stillzeit, Kleinkindern, Blasenentzündung, Hämorrhoiden, Leber-, Nieren- und Herzschäden.
    Nicht über einen längeren Zeitraum (über 10 Tage) einnehmen, da es den Körper schwächt und lebertoxisch wirken kann.
    Für einen Tee nimmt man 5-20g auf einen Liter Wasser und trinkt 1-2 Tassen täglich.Sennes wirkt abführend, reinigend und anregend. Die verwendeten Pflanenteile sind die Schoten (sehen aus wie Bohnen) und Blätter. Die Blätter enthalten Sennoside, die eine starke Kontraktion der Darmmuskulatur auswirkt.

    Zinnkraut (Equisetum arvense)
    auch nachzulesen unter 'Ackerschachtelhalm'.
    Ein Tee aus dem oberirdischen Teil der Pflanze wirkt anregend, tonisch, kräftigend, entzündungshemmend und harntreibend. Er reinigt den Magen-Darm-Trakt (adstringierend).
    Das Zinnkraut beschleunigt die Heilung von Knochenbrüchen, weil die enthaltene Kieselsäure das Gewebe elastisch macht und dem Knochenaufbau hilft.
    Äusserlich angewandt wird es bei Hämorrhoiden, Nasenbluten Krampfadern, Juckreiz und zur Reinigung von Verletzungen.
    Der Ackerschachtelhalm ist sehr reich an Mineralsalzen. Vor allem Silizium. Es wurde auch etwas sehr seltames darin entdeckt; nämlich Nikotin!
    Wegen seines hohen Mineralstoffgehaltes, konnte man mit seiner Hilfe auch Tuberkolusekranke heilen.
    Ausserdem wirkt er diuretisch. Durch seine harntreibende Wirkung ist er sehr gut zu Diäten zu gebrauchen. Dazu 10 - 20g der Stengel 5-8 Minuten in heissem Wasser ziehen lassen.
    Um eine Blutreinigende Wirkung zu erzielen, gibt man 100g in einen Liter Wasser und lässt es eine halbe Stunde köcheln.

    Zitronenmelisse (Citrus limonium citratus)
    Die Zitronenmelisse wird auch Bergamotte genannt. Sie ist ein krautartiges Gewächs. Wenn man die Blätter zwischen den Fingern reibt, verströmen sie eine Duft nach Zitrone.
    Die Blätter und Stängel werden zubereitet als Tee, Saft (mit Honig, Zucker (oder Stevia)) oder als Weingetränk.
    Eingesetzt wird die Zitronenmelisse bei Angst, leichter Depression, Ruhelosigkeit, Reizbarkeit, Herzrasen, Lippenherpes, Schilddrüsenüberfunktion, Übersäuerung, Übelkeit und Blähungen.
    Ätherisches Öl kann äußerlich auf Gürtelrose, Schnittwunden und Insektenstiche aufgetragen werden.
    Die Samen sind ein gutes Wurmmittel.

    Zitronenverbene (Lippia citriodora)
    Die Zitronenverbene (span.: Cedrón Paraguay) hat eine andere Form als das herkömmliche Zitronengras. Es sind nicht diese langen, grasartigen Blätter, sonder kleine, kurze. Es hat einen angenehmen, frischen Geruch nach Zitrone (fast wie der Orbit-Kaugummi mit Zitronengeschmach :-).
    Es gibt hier zwei arten 'Cedrón': einmal das "Cedrón kapi'í", welches das Andropogon schoenanthus ist (das aussieht wie Gras und zur Familie der Gramiineas gehört. Das wird oft als Gewürz verwendet und ist in Deutschland bekannt.) Das andere ist "Cedrón Paragauy" auf welches ich hier eingehe. Nach dem lateinischen Namen ist es in Deutschland unter (duftendes) Verbenenkraut oder Zitronenkraut bekannt und gehört zu den Verbenengewächsen.
    Cedrón ist ein Winterdepressions-Killer. Da kann man im kalten, grauen deutschen Winter ruhig mal drauf zurück kommen :)
    Ansonsten hilft Cedrón noch bei Herzunwohlsein aufgrund von Nervosität, Schlaflosigkeit, Magenleiden wie Magenschmerzen und Koliken.
    Ein Tee wird aufgegossen und man lässt ihn 5 - 8 Minuten ziehen. Zitronengras kann gut mit Pfefferminze kombiniert werden. (Pfefferminze wirkt krampflösend und keimtötend.)

    The end....

    mfG, alberto

    PS: Alexandra Baier will sich mal nach Kräutern für die Augen umschauen in Paraguy.

  • super alberto!

    Sobald ich endlich wieder eine schwarze Tintenpatrone habe *grummel*, lass ich mir das ausdrucken. Find ich extrem interessant!!!!!

    Gruß Claudia