Fragen vor Grauer-Star-OP

  • Sehr geehrter Herr Dr. Bernsmeier,

    vor einem Jahr habe ich für meine Mutter Fragen in Bezug auf die Grauer-Star-Linsentausch-OP gestellt. Sie hatte einige Probleme, zu deren Bewältigung Sie entscheidend positiv beitrugen.

    Nun habe ich selbst auch diese Diagnose von meinem AA gehört. Es ist nur ein Auge betroffen, genau dieses, welches bereits eine TE hatte. Der künstliche Kammerwasserabfluss war einfach wieder zugewachsen. Wie erklären Sie sich eigentlich die verbreitete Vermutung, dass ein Jahr nach der TE die Linsentrübung auftreten kann ?

    Meine zweite Frage zielt auf die Korrektur : Ist es sinnvoll, die Kurzsichtigkeit von Minus-9 auf Null zu korrigieren ? Oder sollte man, wie mein AA rät, auf 2,5 korrigieren ? Und warum ?

    Abschließend : Ist es sinnvoll, hat es Nachteile, nur ein Auge (beide kurzsichtig Minus-9, Minus 6,25) am Grauen Star zu operieren ?

    Vielen Dank für Ihre Antwort !

    Mit freundlichen Grüßen
    Carola

  • Hallo Carola!

    Glaukome und Glaukomoperationen, bes letztere, erhöhen immer das Risiko einer Kartaraktentwicklung in Form einer myopisierenden Kernkatarakt wie wohl auch bei Ihnen. Ursache ist die Veränderung des kammerwassers und des linsenstoffwechsels in der Folge der Erkrankungen, übrigens auch bei anderen entzündlichen ERkrankungen.

    Zur Operation, ich würde Ihnen eine Linse empfehlen, die das Auge leicht kurzsichtig lässt, so ca. 1/ bis 1 dpt. Die 2,5 dpt wurden sicher empfohlen, weil das andere Auge noch keine Trübung hat, noch nicht operiert werden muss und in diesem Fall der Unterschied zwischen den Augen nicht so groß wird, daß Fusionsbeschwerden auftreten. Wenn beide Augen betroffen sind, meine ich, daß eine geringere Kurzsichtigkeit angestrebt werden solllte, weil so ein Leben auch ohne Brille im allgemeinen möglich ist, nur bei besonderen Visusanforderungen ist die Brille dann noch von nöten.

    beste Grüße Ihr H. bernsmeier