Zusatzdiagnostik: HRT, GDx etc.

  • Hallo zusammen !

    Hier die gewünschten Untersuchungsmethoden:

    Die Untersuchung zur Früherkennung des Glaukoms gehört nicht zu den Leistungen der gesetzlichen Kassen – also Augeninnendruckmessung eine Privatleistung, 16 €.
    Unabhängig davon werden die Patienten, die sich bisher wegen eines Glaukoms oder eines Glaukomverdachts in Behandlung befanden, unverändert zu Lasten der gesetzlichen Krankenkasse untersucht, z. B.:

    Gonioskopie
    Nach Tropfenbetäubung des Auges wird ein Kontaktglas mit Spiegel auf die Augenoberfläche aufgesetzt. Durch das Spiegelsystem betrachtet der Arzt die sonst nicht sichtbaren Abflussstrukturen des Kammerwinkels, d. h. der Kammerwinkel wird vor der Iriswurzel ausgeleuchtet. Mit dieser Untersuchung können verschiedene Formen des Glaukoms unterschieden werden.

    Weitere Maßnahmen in diesem Zusammenhang werden ebenfalls übernommen bis auf folgende moderne Zusatz-diagnostik:


    HRT II – Heidelberger Retina Tompgraph
    Mit dem HRT findet eine dreidimensionale Berechnung des Oberflächenreliefs im Bereich der Papille mit Hilfe eines Laserscanners statt. Der Sehnervenkopf wird bildlich dargestellt, vermessen, berechnet. Dies bedeutet eine sinnvolle Ergänzung für die Verlaufsbeobachtung von Glaukompatienten. Die ermittelten Daten werden gespeichert und so mit späteren Messungen (jährlich, evtl. halbjährlich) verglichen. Bereits eine geringfügige Veränderung kann mit dem HRT sichtbar gemacht werden, ändert sich das Oberflächenrelief, so ist davon auszugehen, dass ein Glaukomschaden fortschreitet. Die Notwendigkeit einer Behandlung oder Therapieänderung ist damit früher als bislang erkennbar.

    Diese Methode ist keine Kassenleistung, wird jedoch von den privaten KK meist übernommen. Kosten zwischen 65 und 95 € mit oder ohne anschließende Beratung.


    GDx – Nerve Fiber Analyser
    Mit dem GDx findet eine genaue Vermessung der Nervenfaserschichtdicke am Augenhindergrund statt, ebenfalls mit Hilfe eines Laserscanners. Er tastet die Oberfläche des Augenhintergrundes mit polarisiertem Licht ab und berechnet hieraus die erforderlichen Daten, stellt Vergleiche zu Normalbefunden an und druckt sie aus. Dadurch wird ein Glaukomschaden lange Zeit vor dem Auftreten erster Sehbeeinträchtigungen festgestellt. Diese Untersuchung ist somit für die Verlaufsbeobachtung oder bei Glaukomverdacht geeignet.

    Keine Kassenleistung, siehe HRT, Kosten etwa 80 €.

    OCT = Optische Kohärenz-Tomographie
    Das OCT kann auch bei anderen Erkrankungen als dem Glaukom Anwendung finden. Beim Glaukom wird es z. B. eingesetzt, um die Netzhautdicke zu vermessen: Nimmt die Netzhautdicke im Bereich des Sehnervenkopfes und auch im Bereich der Makula ab, ist dies ein recht frühes Zeichen des Glaukoms. Die Messung wird mittels Laser durchgeführt.
    Keine Kassenleistung.


    Pachymetrie – Hornhautdickenmessung
    Die Messung der Hornhautdicke kann z. B. mit dem OCP (Optisches Coherence Pachymeter) erfolgen. Eine einfache, berührungslose Untersuchung, schmerzfrei.
    Bisher ging man bei der Messung des Augeninnendrucks von einer durchschnittlichen Hornhautdicke von 0,550 mm aus. Das Messergebnis des Innendrucks verändert sich in Abhängigkeit von der Hornhautdicke. Ist die Hornhaut dünner als 0,550 mm, wird ein zu geringer Augeninnendruck gemessen als tatsächlich vorliegt oder umgekehrt.

    Die Messung der Hornhautdicke stellt eine Ergänzung in der Glaukom-Diagnostik dar. Die Kosten sollen in der Regel von den Krankenkassen nicht übernommen werden und betragen 30 € mit dem OCP.
    (Es läuft eine Krankenkassenanfrage des Glaukombüros, ob dies eine Igel-Leistung ist. Es gibt verschiedene Geräte zur Messung der Hornhautdicke.)


    Herkömmliche Gesichtsfelduntersuchung
    Die herkömmliche Gesichtsfelduntersuchung untersucht Prüfpunkte auf weißem Grund, somit alle Netzhautzellen gleichmäßig. Dadurch ergibt sich eine lange Untersuchungsdauer.
    Der Patient sitzt vor einer Halbkugel von etwa 1 m Durchmesser, jeweils ein Auge abgedeckt, schaut geradeaus und zeigt durch Knopfdruck an, wenn er Lichtpunkte wahrnimmt. Der Computer registriert anschließend die Befunde.

    Die Kosten trägt die Kasse.


    FDT – Frequenzverdopplungs-Perimetrie
    Eine neuere Gesichtsfelduntersuchung. Durch eine spezielle Lichttechnik werden die Nervenzellen in der Netzhaut untersucht. Es handelt sich um eine optische Illusion, um während einer kurzen Untersuchungszeit die Arten von Netzhautzellen zu unter-suchen, die nach neueren Erkenntnissen bei der Glaukomerkrankung besonders früh betroffen sind.
    Mit der FDT-Perimetrie wird die Untersuchungszeit auf ca. 1/3 verkürzt. Das nicht zu testende Auge wird verdeckt. Bis zu einem Sehfehler von +/- 7 Dioptrien sind keine Korrektionsgläser erforderlich. Patienten mit größeren Sehschäden tragen ihre eigene Brille oder Kontaktlinsen. In einem Übersichtstest wird für 17 Prüfgebiete für einen kurzen Zeitraum ein optischer Reiz, in diesem Fall ein Flackern, erzeugt. Sobald der Patient dieses Flackern wahrnimmt, drückt er einen Knopf, bis die 17 Prüfpunkte abgeschlossen sind. Eine aussagekräftige Untersuchung ist bereits nach etwa einer Minute für ein Auge abgeschlossen. Auf dem Frequenzverdopplungseffekt basierend liefert er Übersichtsergebnisse schon nach 45 Sek. und eine vollständige Auswertung des Gesichtsfelds in weniger als vier Minuten pro Auge. Durch diese extrem kurzen Untersuchungszeiten sinkt die Belastung, insbesondere für ältere und schlecht sehende Patienten, gegenüber den herkömmlichen Untersuchungen erheblich.

    Keine Kassenleistung, etwa 20, 25 €.

    Ansonsten gibt es noch eine Menge mehr an Untersuchungsmethoden, spezialisiert auf den Einzelfall und dann auch meist Kassenleistung.

    Gruß, Helga

    Selbsthilfegruppe Glaukom Dortmund

  • Hallo Helga,

    Danke für deine Ausführungen. Ich habe Sie heute erst entdeckt, weil ich sehr selten hier im Forum bin.

    Heute hatte ich eine GDx Untersuchung in der Augenklinik.
    Es ist sehr positiv ausgefallen. Nichts ist anders als bei einem gesunden Auge. Die Hornhautdicke lässt es zu, dass 3-4 Punkte von der Messung /Augendruck abgezogen werden können. Letztens musste ich die Tropfen absetzen wegen einer anderen Sache. Als ich nach einer Woche den Augendruck habe messen lassen, bewegte es sich zwischen 18 und 19. So langsam glaube ich, dass ich gar keinen grünen Star habe. Die höchste Messung betrug vor 2 Jahren bei der Diagnose 29, wenn man da die ca . 4 Punkte abzieht, wäre es 25. Ausserdem haben alle Untersuchungen keinerlei Schädigungen erwiesen. Was soll ich da machen?

    Zu meiner Ärztin folgendes. Sie hat direkt nach der Augenhintergrundsmessung mir empfohlen die GDx und die HRTII und die Hornhautuntersuchung zu machen. Ich habe das unterschrieben, obwohl ich wegen der Tropfen nichts lesen konnte. Sie sagte, 100 € wären für die Untersuchung und 70 € für ihre Auswertung. Allerdings stand schon in der Rechnung Beratungshonorar mit ca 10 € drin. Statt dessen sollten diese 2 bzw. 3 Untersuchungen gemacht werden. Ich war heute da und fragte in der Augenklinik nach. Sie sagten, dass es nicht notwendig wäre, HRT II zu machen wenn ich den GDx Test mache. Aber warum erzählt mir meine Ärztin so was? Und warum soll die Auswertung oder was auch immer etwas kosten? Ich werde sie morgen fragen. Jedenfalls finde ich 170 € sehr viel, zumal mir die Ärztin in der Klinik schon alles erklärt hat, wie ich oben erwähnte.

    Wie sind eure Erfahrungen. Ich bin geneigt, meine Ärztin für unseriös zu halten. Ich will ihr aber kein unrecht tun. Habe ich Anspruch die 70 € zurück zu bekommen? Ich habe nur den GDx test und die Hornhautmessung gemacht.

    Freue mich über eine Antwort
    Gruß Amelia