Hallo ,
ich bin im Moment etwas ratlos und frustriert.
Vor ca. 2 1/2 Jahren war bei mir ein primäres Offenwinkelglaukom diagnostiert worden mit fortgeschrittenen Gesichtsfeldausfällen (links im Moment Visus noch 100% rechts schwankt es zwischen 40%-80% .)
Die Druckwerte sind zwar (mit zwei Sorten Augentropfen ) mit 13-20 nicht so sehr hoch aber weil ich eine dünne Hornhaut habe, muss man da noch 5 dazurechnen. Bisher war ich in der Schlossparkklinik in Berlin, wo man zu verschiedenen Terminen an jedem Auge eine CPC (Cyclophotocoagulation) gemacht hat. Die an dem einen Auge hat nichts gebracht, die an dem linken Auge hat den Druck nur so um 1-2 mm HG gesenkt. Das linke (bessere) Auge hat sich nach der CPC entzündet. Das ist jetzt ein dreiviertel Jahr her. Ich sehe seitdem schlechter im Nahbereich (da ich erst Mitte 30 bin hatte ich mit Sehem im Nahbereich bisher noch keine Probleme) und habe auf dem linken Auge mehrmals täglich so kurze Sehstörungen, als würde sich ein Stück großer weißer Kreis so langsam von außen ins Gesichtfeld schieben und wieder verschwinden.
Von der Schlossparkklinik war ich nicht so sehr begeistert. Auch weil es nach beiden Laser OPs vorgekommen war, das ich mit falschen Tropfen bzw. Tropfanweisungen einmal beinahe / einmal nach Hause geschickt worden bin . (Das eine Mal wurde vergessen die eine Sorte für das eine Auge aufzuschreiben, was dann, als ich nach 2 Monaten wieder da war, als Fehler eingeräumt wurde.
Nach der zweiten CPC war es so, dass mir die Schwester zunächst einen Zettel mit Tropfanweisungen (der, so wie ich das mitbekommen hatte, schon vor der OP geschrieben worden war ?!) und eine Sorte Augentropfen mitgeben wollte, die gar nicht mehr adäquat waren, weil sich das Auge ja mittlerweile stark entzündet hatte. Erst auf meine Nachfrage hin, ob das wirklich die richtigen Tropfen wären, und nochmal beim Arzt nachgefragt wurde, hatte es sich dann aufgeklärt, das ich wegen der Entzündung ganz andere Augentropfen nehmen sollte. Also organisatorisch finde ich das nicht sehr überzeugend.
Als ich dann ein halbes Jahr später wieder dort war, meinten die Ärzte in der Schlossparkklinik, dass ich noch eine CPC machen lassen sollte, weil die Druckwerte noch zu hoch wären. Weil ich mit dieser Klinik nicht so zufrieden war und ich auch nach einer Möglichkeit gesucht hatte, das ambulant machen zu lassen, war ich dann zur Augentagesklinik Spreebogen (Prof. Tetz) gegangen. Dort hieß es, das eine CPC in meinem Fall gar nicht angebracht sei und außerdem eher eine Art Eingriff sei, für Fälle, wo keine anderen Behandlungen mehr was nützen. Außerdem wurde statt eines primären Offenwinkelglaukoms ein Pigmentdispersionsglaukom disgnostiziert und zu einer Viskokanalostomie oder Viskokanaloplastik geraten.
Das diese CPCs für meinen Fall nicht so das wahre sind, denke ich mittlerweile eigentlich auch. Ich ärgere mich jetzt, dass ich das überhaupt hab machen lassen, da es ja fast nichts gebracht hat, und ich auch etwas schlechter sehe und diese Sehstörungen seitdem habe.
Allerdings bin ich vor allem ratlos, weil was soll man von so unterschiedlichen Diagnosen bzw. Therapievorschlägen halten? Das naheliegendste scheint mir also, zumindest eine dritte Meinung einzuholen.
Bei meiner Krankenkasse wurden mir Prof. Emmerich in Darmstadt, Prof. Pillunat in Dresden und Prof. Grehn in Würzburg und Prof. Krieglstein in Köln als Glaukomexperten genannt.
Hat jemand Erfahrung mit einer dieser Kliniken / Ärzte? Oder ist jemand mit einer anderen Klinik (oder niedergelassenem Arzt, der Glaukom-OPs durchführt) besonders zufrieden? Ich würde mich über Tipps/Erfahrungsberichte freuen.
Ich bin mir auch nicht ganz sicher, woran man aus der Perspektive des Patienten den "Experten"-Status festmachen soll.
Häufig gilt ja jemand als Experte, wenn er viel Forschungsliteratur publiziert hat, sich auf Kongressen etc. profiliert hat, eine leitende Position inne hat, und so weiter. Als Patient interessieren mich aber eigentlich eher solche Dinge, dass man eine einigermaßen fundierte Diagnose bekommt, jemand ggf. gut operieren kann, sowie vor allem, dass bei der Therapie zumindest theoretisch die ganze Bandbreite der Möglichkeiten in Betracht gezogen wird, und nicht nur jene Operationsmethoden bzw. Behandlungen, die zufällig das Spezialgebiet von X oder Y sind, oder wofür die eine oder andere Klinik gerade das passende technische Equipment zur Verfügung hat.
Ich wollte eigentlich nur ganz kurz was schreiben, und jetzt ist doch so ein langes Posting draus geworden!
Liebe Grüße
Anna73